Investmentfonds

„Weichen für Märkte 2016 bereits im Dezember gestellt“

Laut den Experten von J.P. Morgan Asset Management haben entscheidende Weichenstellungen für die Marktentwicklung 2016 bereits im Dezember 2015 stattgefunden: „Die Zinserhöhung in den USA, die weitere Lockerung der Geldpolitik in der Eurozone sowie der erneute Verfall der Ölpreise werden die Märkte noch viele Monate prägen", erläutert Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt. Nachdem in den letzten Wochen des Vorjahres gleich drei wichtige Termine stattfanden – die Treffen der Europäischen Zentralbank (EZB), der erdölproduzierenden OPEC-Länder und der US-Notenbank (Fed) – ist die Grundrichtung für das erste Halbjahr 2016 bereits vorgegeben: Auf die geldpolitische Lockerung durch die EZB folgte gerade einmal zwei Wochen später eine erste Zinserhöhung durch die Fed. „Dies zeigt, dass die Geldpolitik auf beiden Seiten des Atlantiks auseinanderdriftet“, so der Experte. „Viele Zentralbanken der Industrieländer versuchten seit der globalen Finanzkrise, die Leitzinsen anzuheben. Keiner ist es jedoch bisher gelungen, die Zinswende nachhaltig einzuleiten. 2016 wird sich herausstellen, ob die weltweit wichtigste Zentralbank, die hier den Anfang machte, auf den ersten Zinsschritt weitere folgen lassen kann.“ Nach dieser ersten Zinserhöhung in den USA sei für Anleger nun das Tempo der weiteren Schritte wichtig. Hierauf lag auch das Augenmerk der Fed-Sitzung im Dezember. „Eine weitere schrittweise ‚Normalisierung‘ hängt nun entscheidend von der Stärke des Konsums und der Investitionstätigkeiten in den USA ab. Anleger sollten jedoch auch den US-Dollar, die weitere Entwicklung in China und den Ölpreis im Auge behalten“, sagt Galler. Und hier komme das OPEC-Treffen ins Spiel: Im Dezember sanken die weltweiten Energiepreise um rund 12 Prozent, was auch daran lag, dass sich die erdölproduzierenden Länder bei ihrem Treffen nicht auf eine Kürzung der Fördermengen einigen konnten. „Dieser erneute Rückgang der Energiepreise scheint größtenteils dem Überangebot geschuldet und dürfte sich letztendlich positiv auf den weltweiten Konsum und das Wachstum auswirken.“ Der Experte betont aber auch, dass nach der Erfahrung aus 2015 die Aufgabe der Zentralbanken dadurch komplizierter wird, da die Inflation sinkt. Auch für Anleger können die geringen Energiepreise ein Problem werden, da sie die Gewinne der US-Energie- und Industrieunternehmen schmälern, worunter Aktien sowie hochverzinsliche Unternehmensanleihen leiden, wie sich insbesondere im Dezember gezeigt hat. Risiko von Fehlentscheidungen Die größte Sorge bereitet dem Experten das Risiko, dass der US-Dollar infolge von Fehlentscheidungen der US-Notenbank Fed oder der Europäischen Zentralbank erneut deutlich aufwertet, während sich das globale Wachstum durch fortwährende Anpassungen in den Schwellenländern und den disinflationären Einfluss Chinas weiter abschwächt. Ebenfalls bieten politische Risiken Anlass zur Sorge: Dies gilt vor allem für das Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union, die Flüchtlingskrise in Europa sowie die Wahlen in den USA. Keine Rezession für das Jahr 2016 erwartet Laut Galler ist der allgemeine Marktkonsens jedoch, dass in absehbarer Zeit keine Rezession in den USA droht. „Dies untermauert unseren verhalten positiven Ausblick für 2016 sowie unsere Überzeugung, dass sich wesentliche Teile des Hochzinsmarktes in den USA und Europa als überverkauft erweisen werden“. Die anhaltende Schwäche des verarbeitenden Gewerbes rund um den Globus sowie die jüngsten Bonitäts- und Liquiditätsbedenken an den US-Kreditmärkten geben allerdings Anlass zur Sorge – insbesondere nun, da die Anleihenmärkte einen historischen und möglicherweise volatilen Übergang zu einer strafferen Geldpolitik vollziehen. Anleger sollten also auf Anzeichen achten, die darauf hindeuten, dass einige oder alle genannten Risiken die breitere Erholung zu bremsen beginnen. „Risikoanlagen“ weiterhin bevorzugt Gallers Fazit: „Für Anleger bleibt ‚Divergenz‘ in 2016 das große Thema: Die Welt ist gespalten, nicht nur im Hinblick auf den geldpolitischen Kurs, sondern auch hinsichtlich Regionen und Sektoren.“ Am positivsten präsentieren sich dabei innerhalb der Weltwirtschaft die Industrieländer und die verbraucherorientierten Sektoren. Und trotz der Aussicht auf eine weitere Straffung der Zinspolitik in den USA und voraussichtlich auch in Großbritannien bietet die Geldpolitik in den meisten Ländern weiterhin sehr viel Unterstützung. „Für Anleger ist es in diesem Umfeld sinnvoll, trotz der anhaltend höheren Volatilität risikoreichere Vermögenswerte klassischen festverzinslichen Anlagen vorzuziehen“, so der Stratege. Allerdings gehe in der gegenwärtigen Phase des Konjunkturzyklus das Basisszenario von J.P. Morgan Asset Management selbst für die favorisierten Aktienmärkte der Industrieländer nur von einstelligen Renditen aus. „Wenn die globalen Wachstumsbedenken nachlassen, könnte sich im weiteren Jahresverlauf durch ein stärkeres Engagement in unterbewerteten Anlagen – zum Beispiel in den Schwellenländern – ein höheres Renditepotenzial ergeben“.

Laut den Experten von J.P. Morgan Asset Management haben entscheidende Weichenstellungen für die Marktentwicklung 2016 bereits im Dezember 2015 stattgefunden:

„Die Zinserhöhung in den USA, die weitere Lockerung der Geldpolitik in der Eurozone sowie der erneute Verfall der Ölpreise werden die Märkte noch viele Monate prägen“, erläutert Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt. Nachdem in den letzten Wochen des Vorjahres gleich drei wichtige Termine stattfanden – die Treffen der Europäischen Zentralbank (EZB), der erdölproduzierenden OPEC-Länder und der US-Notenbank (Fed) – ist die Grundrichtung für das erste Halbjahr 2016 bereits vorgegeben: Auf die geldpolitische Lockerung durch die EZB folgte gerade einmal zwei Wochen später eine erste Zinserhöhung durch die Fed. „Dies zeigt, dass die Geldpolitik auf beiden Seiten des Atlantiks auseinanderdriftet“, so der Experte. „Viele Zentralbanken der Industrieländer versuchten seit der globalen Finanzkrise, die Leitzinsen anzuheben. Keiner ist es jedoch bisher gelungen, die Zinswende nachhaltig einzuleiten. 2016 wird sich herausstellen, ob die weltweit wichtigste Zentralbank, die hier den Anfang machte, auf den ersten Zinsschritt weitere folgen lassen kann.“

Nach dieser ersten Zinserhöhung in den USA sei für Anleger nun das Tempo der weiteren Schritte wichtig. Hierauf lag auch das Augenmerk der Fed-Sitzung im Dezember. „Eine weitere schrittweise ‚Normalisierung‘ hängt nun entscheidend von der Stärke des Konsums und der Investitionstätigkeiten in den USA ab. Anleger sollten jedoch auch den US-Dollar, die weitere Entwicklung in China und den Ölpreis im Auge behalten“, sagt Galler. Und hier komme das OPEC-Treffen ins Spiel: Im Dezember sanken die weltweiten Energiepreise um rund 12 Prozent, was auch daran lag, dass sich die erdölproduzierenden Länder bei ihrem Treffen nicht auf eine Kürzung der Fördermengen einigen konnten. „Dieser erneute Rückgang der Energiepreise scheint größtenteils dem Überangebot geschuldet und dürfte sich letztendlich positiv auf den weltweiten Konsum und das Wachstum auswirken.“ Der Experte betont aber auch, dass nach der Erfahrung aus 2015 die Aufgabe der Zentralbanken dadurch komplizierter wird, da die Inflation sinkt. Auch für Anleger können die geringen Energiepreise ein Problem werden, da sie die Gewinne der US-Energie- und Industrieunternehmen schmälern, worunter Aktien sowie hochverzinsliche Unternehmensanleihen leiden, wie sich insbesondere im Dezember gezeigt hat.
Risiko von Fehlentscheidungen

Die größte Sorge bereitet dem Experten das Risiko, dass der US-Dollar infolge von Fehlentscheidungen der US-Notenbank Fed oder der Europäischen Zentralbank erneut deutlich aufwertet, während sich das globale Wachstum durch fortwährende Anpassungen in den Schwellenländern und den disinflationären Einfluss Chinas weiter abschwächt. Ebenfalls bieten politische Risiken Anlass zur Sorge: Dies gilt vor allem für das Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union, die Flüchtlingskrise in Europa sowie die Wahlen in den USA.

Keine Rezession für das Jahr 2016 erwartet

Laut Galler ist der allgemeine Marktkonsens jedoch, dass in absehbarer Zeit keine Rezession in den USA droht. „Dies untermauert unseren verhalten positiven Ausblick für 2016 sowie unsere Überzeugung, dass sich wesentliche Teile des Hochzinsmarktes in den USA und Europa als überverkauft erweisen werden“. Die anhaltende Schwäche des verarbeitenden Gewerbes rund um den Globus sowie die jüngsten Bonitäts- und Liquiditätsbedenken an den US-Kreditmärkten geben allerdings Anlass zur Sorge – insbesondere nun, da die Anleihenmärkte einen historischen und möglicherweise volatilen Übergang zu einer strafferen Geldpolitik vollziehen. Anleger sollten also auf Anzeichen achten, die darauf hindeuten, dass einige oder alle genannten Risiken die breitere Erholung zu bremsen beginnen.

„Risikoanlagen“ weiterhin bevorzugt

Gallers Fazit: „Für Anleger bleibt ‚Divergenz‘ in 2016 das große Thema: Die Welt ist gespalten, nicht nur im Hinblick auf den geldpolitischen Kurs, sondern auch hinsichtlich Regionen und Sektoren.“ Am positivsten präsentieren sich dabei innerhalb der Weltwirtschaft die Industrieländer und die verbraucherorientierten Sektoren. Und trotz der Aussicht auf eine weitere Straffung der Zinspolitik in den USA und voraussichtlich auch in Großbritannien bietet die Geldpolitik in den meisten Ländern weiterhin sehr viel Unterstützung.

„Für Anleger ist es in diesem Umfeld sinnvoll, trotz der anhaltend höheren Volatilität risikoreichere Vermögenswerte klassischen festverzinslichen Anlagen vorzuziehen“, so der Stratege. Allerdings gehe in der gegenwärtigen Phase des Konjunkturzyklus das Basisszenario von J.P. Morgan Asset Management selbst für die favorisierten Aktienmärkte der Industrieländer nur von einstelligen Renditen aus. „Wenn die globalen Wachstumsbedenken nachlassen, könnte sich im weiteren Jahresverlauf durch ein stärkeres Engagement in unterbewerteten Anlagen – zum Beispiel in den Schwellenländern – ein höheres Renditepotenzial ergeben“.

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