Damit verwaltet die Branche die Rekordsumme von 2,95 Billionen US-Dollar, das entspricht einem Wachstum der Nettozuflüsse von 8,3 Prozent zum Vorjahr.
Die größten Nettozuflüsse verzeichneten Aktien-ETPs mit 261 Mrd. US-Dollar, gefolgt von Renten-ETPs mit 105 Mrd. US-Dollar. Die Zuflüsse in Rohstoff-ETPs fielen 2015 mit 4,8 Mrd. US-Dollar geringer aus als in den Vorjahren. Der Grund war vor allem der fallende Ölpreis.
Innerhalb der Aktien-ETPs machten die ETPs auf Aktien der Industrieländer den größten Anteil aus. Sie verbuchten Nettozuflüsse in Höhe von 180 Mrd. US-Dollar. ETPs auf Aktien der Schwellenländer verbuchten jedoch Nettoabflüsse von 18 Mrd. US-Dollar. Grund war die Unsicherheit bezüglich des chinesischen Aktienmarktes, der starke US-Dollar sowie schwache Rohstoffpreise in 2015.
Regional betrachtet, stellte sich wie im Vorjahr die amerikanische ETP-Branche als Wachstumstreiber dar. Sie steuerte 237 Mrd. US-Dollar Nettozuflüssen zum globalen Wachstum bei und hatte wie in den Vorjahren den größten Anteil am weltweiten Wachstum. Damit übersprang die US-ETP-Branche erstmals die Marke von 2 Billionen US-Dollar.
Auch die europäische ETP-Branche konnte 2015 weiter zulegen. Nach Nettozuflüssen von 61 Mrd. US-Dollar in 2014 flossen der Branche 2015 weitere 82 Mrd. US-Dollar zu. Das in Europa in ETPs verwaltete Vermögen stieg um 10,6 Prozent auf 507 Mrd. US-Dollar bis Ende 2015 . In Euro gerechnet, belaufen sich die Zuflüsse 2015 in den europäischen ETP-Markt auf 71,9 Mrd. Euro, nach einem Zufluss von 45 Mrd. Euro in 2014. In Europa werden per Ende 2015 467 Mrd. Euro in ETPs verwaltet.
Einen großen Sprung machten die asiatischen ETPs. Nach Nettozuflüssen von 19 Mrd. US-Dollar in 2014 flossen ihnen 2015 weitere 43 Mrd. US-Dollar zu. Damit stieg das verwaltete Vermögen um 24 Prozent auf nun 250 Mrd. US-Dollar in asiatische ETPs.
Europäischer ETF-Markt Zu-/Abflüsse
Aktien
Den Hauptanteil bei den Nettozuflüssen machten wie schon 2014 die Aktien-ETFs aus. Ihnen flossen 51 Mrd. US-Dollar zu, davon 40 Mrd. US-Dollar in Aktien der Industrieländer. Schwellenländer-ETFs mussten jedoch Abflüsse von 1,8 Mrd. US-Dollar hinnehmen.
Die mit Abstand beliebteste Kategorie waren breite europäische Indizes, dort wurden 2015 mehr als 26 Mrd. US-Dollar neu angelegt, ein Vielfaches der Summe des Vorjahres.
Mit Blick auf einzelne Länder waren ETFs auf den deutschen Aktienmarkt mit einem Zufluss von 4,2 Mrd. US-Dollar 2015 am stärksten gefragt, gefolgt von Japan und den USA. Aus ETFs auf chinesische Werte zogen Investoren 2 Mrd. US-Dollar ab. Letztes Jahr konnte diese Kategorie noch Mittelzuflüsse verzeichnen.
Unter den Sektor-ETFs konnten 2015 Finanzwerte-Produkte den höchsten Zufluss mit 2,1 Mrd. US-Dollar verzeichnen. ETFs auf Dividenden-Indizes zogen 2,2 Mrd. US-Dollar an und waren damit das beliebteste Segment bei ETFs mit definierten Investmentstilen.
Renten
In Renten-ETFs flossen im vergangenen Jahr 29,6 Mrd. US-Dollar. Damit setzte sich der Trend hoher Zuflüsse aus den vergangenen Jahren fort.
Gefragt waren vor allem ETFs auf Unternehmensanleihen. Ihnen flossen 16 Mrd. US-Dollar zu, das war deutlich mehr als in ETFs auf Staatsanleihenmärkte, die einen Zufluss von 11 Mrd. US-Dollar verzeichneten. 2014 lagen die Zuflüsse in diese beiden wichtigsten Rentenkategorien noch gleichauf mit jeweils etwa 12 Mrd. US-Dollar.
In ETFs auf breite Rentenindizes flossen 2015 rund 2,1 Mrd. US-Dollar. Geldmarkt-ETFs zogen 1,3 Mrd. US-Dollar neue Anlage an.
Rohstoffe
Rohstoff-ETPs konnten den negativen Trend der Vorjahre stoppen. 2015 flossen dieser Kategorie 1,5 Mrd. US-Dollar zu. 2014 zogen Investoren noch 1,1 Mrd. US-Dollar ab, 2013 waren es sogar 13 Mrd. US-Dollar. 2015 zogen Produkte auf das Rohöl-Segment 2,1 Mrd. US-Dollar an neuen Anlagen an, während, Gold-ETPs einen Abfluss von 1,5 Mrd. US-Dollar verzeichneten.
Beliebteste Indizes
Bei den Anlegern standen 2015 neben dem MSCI World vor allem die Länderindizes S&P 500 und DAX im Fokus. Unter den regionalen Indizes waren vor allem Euro Stoxx 50 und MSCI Europe gefragt.
Im Rentenbereich belegten vor allem ETFs auf Unternehmensanleihen die vorderen Plätze der Indizes mit den höchsten Zuflüssen 2015.
Ausblick 2016
Die Analysten der Deutschen Bank erwarten auch für 2016 ein weiteres Wachstum der globalen ETP-Branche. Im Basisszenario gehen sie von einem Nettozufluss von 335 Mrd.US-Dollar aus, davon entfallen rund 60 Mrd. US-Dollar auf den europäischen Markt. Bei besonders günstigen bzw. ungünstigen Marktverhältnissen seien aber auch höhere oder niedrigere Zuflüsse möglich.
Nach dieser Einschätzung dürfte das in ETPs verwaltete Vermögen per Ende 2016 aufgrund steigender Kurse und weiterer Mittelzuflüsse in der mittleren Prognose auf rund 3,39 Billionen US-Dollar steigen. Das würde ein Marktwachstum insgesamt von 11,6 Prozent bedeuten.
In Europa ist 2015 das Segment der Renten-ETFs am stärksten von allen Anlageklassen gewachsen. Nach Angaben der Analysten der Deutschen Bank spreche viel dafür, dass das Renten-ETFs auf 2016 weiter überdurchschnittlich wachsen. Allerdings sei es schwer zu sagen, welches Anlagesegment innerhalb der Renten-ETFs davon am stärksten profitieren werde.
Risiken von ETFs umfassen unter anderen die folgenden:
Die ETFs mit indirekter Replikation haben ein Kontrahentenrisiko von max. 10% des Nettoinventarwerts aus derivativen Transaktionen gemäß der OGAW/UCITS III Restriktionen.
Der Wert der ETF- Anteile kann durch rechtliche, wirtschaftliche oder politische Veränderungen, Marktvolatilität und/oder Volatilität des Vermögens des Teilfonds und/oder des Bezugsobjekts negativ beeinflusst werden.
Der Wert der ETF-Anteile kann jederzeit unter den Preis fallen, zu dem der Anleger die Fondsanteile erworben hat. Daraus können Verluste resultieren.
Der Wert der ETF-Anteile kann durch Wechselkursschwankungen negativ beeinflusst werden.
ETF Annual Review & Outlook; Deutsche Bank Markets Research – Daten zum Stand: 31.12.2015