Investmentfonds

Wie Anleger in einem schwierigen Marktumfeld
Neuinvestitionen tätigen können

Derzeit fragen sich viele Investoren, ob sie jetzt überhaupt noch investieren oder ihr Geld lieber auf einem Festgeldkonto parken sollten. Neben den niedrigen oder sogar negativen Zinsen, die Anlagen in Festgeldkonten oder kurzlaufenden festverzinslichen Wertpapieren unattraktiv erscheinen lassen, sind die Aktienmärkte, nach ihrem vor mehr als zehn Jahren begonnenen Anstieg, aufgrund der geopolitischen Lage und den immer noch spürbaren Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, deutlich schwankungsanfälliger geworden. Dementsprechend haben viele Anleger das Gefühl, dass es an den Kapitalmärkten im Moment mehr Risiken als Chancen gibt. Diese Sicht auf das derzeitige Marktumfeld ist sicherlich nicht ganz falsch. Doch wie sollen sich Anleger verhalten, wenn sie dennoch Kapital investieren wollen oder müssen?

Eigentlich haben Anleger immer das Gefühl, dass der richtige Einstiegszeitpunkt nicht existiert. Denn sind die Märkte erst eine Zeit lang gestiegen, wirken sie automatisch überbewertet und teuer. Sind die Preise für Wertpapiere gefallen, scheuen sich die Anleger häufig zu kaufen, da der Absturz noch weiter gehen könnte.

EINMALANLAGEN AUFTEILEN

Bei dieser Diskussion wird aber leider häufg übersehen, dass Investitionen in Aktienfonds langfristige Anlagen sind und der Einstiegszeitpunkt somit eine untergeordnete Rolle spielt. Dies bedeutet aber nicht, dass die Investoren ihr Kapital bei den sogenannten Einmalanlagen in einem Schritt anlegen sollten. Gerade bei größeren Anlagesummen macht es Sinn, das Geld in mehreren Schritten, über einen längeren Zeitraum hinweg, zu investieren. Dieses Vorgehen hat bei steigenden Märkten zwar den Nachteil, dass der Anleger nicht in vollem Umfang von Kurssteigerungen profitiert, dafür hat er aber bei einem Markteinbruch noch Geld in der Kasse, mit dem er Fondsanteile zum gesunkenen Preis nachkaufen kann, um so einen niedrigeren durchschnittlichen Einstandskurs zu realisieren.

Zudem bietet es sich an, eine Einmalanlage, auch wenn diese auf mehrere Investitionszeitpunkte aufgeteilt wird, durch einen Sparplan zu ergänzen, um so zusätzlich den sogenannten „Cost-Average-Effekt“ zu nutzen. Hierbei profitiert der Anleger durch regelmäßige (monatliche) Einzahlungen von den allfälligen Schwankungen an den Wertpapiermärkten.

VERMÖGENSAUFTEILUNG BEACHTEN

Getreu dem Motto: „Lege nicht alle Eier in einen Korb“, sollten Anleger bei der Aufteilung ihrer Anlagesumme auf unterschiedliche Anlageklassen wie Aktien, festverzinsliche Wertpapiere etc. immer darauf achten, dass diese breit gestreut in verschiedene Märkte und Segmente investiert werden. Die so erreichte Diversifikation soll dabei helfen, die Schwankungsbreite des Portfolios zu reduzieren und Verluste zu begrenzen. Ebenso sollten Investoren darauf achten, dass die Aufteilung des Vermögens ihrem Risikoprofil entspricht. Zudem sollten Fonds, die in spezielle Märkte oder Marktsegmente investieren wie zum Beispiel Technologiefonds, nur eine Beimischung sein, da diese Fonds von Natur aus eine erhöhte Schwankungsanfälligkeit aufweisen können.

FAZIT

Auch wenn niemand vorhersagen kann, wann der richtige Zeitpunkt für eine Investition in die Wertpapiermärkte ist, können Anleger ihren Investitionszeitpunkt durch die Aufteilung einer Einmalanlage auf verschiedene Investitionszeitpunkte optimieren. Zudem sollte das Vermögen immer auch dem Risikoprofil des Anlegers entsprechend auf die unterschiedlichen Anlageklassen aufgeteilt werden. Dies bedeutet in der Praxis, dass ein Investor mehr als einen Fonds in seinem Portfolio halten sollte. Denn selbst wenn es sich bei einem Fonds um einen Misch- oder Multi-Asset-Fonds handeln sollte, der in verschiedene Anlageklassen investiert, muss der Anleger das Managerrisiko berücksichtigen, das sich durch die Aufteilung des Vermögens auf Fonds mit verschiedenen Managementansätzen minimieren lässt. Somit liegt die größte Herausforderung für Anleger und ihre Berater nicht darin, den optimalen Einstiegszeitpunkt zu finden, sondern vielmehr darin, die richtigen Fonds miteinander zu kombinieren, um so das Rendite-Risiko-Profil des Portfolios zu optimieren.

DETLEF GLOW

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