Investmentfonds

Wohlfühlportfolios für entspannte Anleger

„6 Prozent Ertrag mit einem diversifizierten, aktiv gemanagten Anleihefonds sind in diesem Jahr im Bereich des Möglichen.“ „Es ist Zeit damit aufzuhören, sich um Dinge zu sorgen, die Sie nicht ändern können.“ Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers, ist der Meinung, dass Investoren sich ein Portfolio zusammenstellen sollten, mit dem sie sich wohlfühlen und dessen Risiken sie einschätzen können.

„Als Anleger werden Sie dafür entweder durch Performance belohnt – oder eben nicht“, so Iggo. Der Anleihemarkt biete derzeit wieder attraktive Renditen, die Investoren nutzen sollten. „Was heute noch Rendite ist, kann morgen schon Erträge bedeuten, solange das Portfolio gut diversifiziert ist und die Investoren die Bewertung relativ zum Ausfall- und Marktrisiko im Auge behalten“, erklärt Iggo. „Die Zinsen werden noch länger niedrig bleiben, Anleihen mit Kreditrisiko sind inzwischen oftmals überverkauft, und die Inflation ist nicht hinreichend bepreist. 6 Prozent Ertrag mit einem diversifizierten, aktiv gemanagten Anleihefonds sind in diesem Jahr im Bereich des Möglichen.“

Doch welche Portfoliobausteine kommen dafür infrage? Chris Iggo hat 6 Ideen für Investoren ausgewählt.

1. Staatsanleihen mit langer Laufzeit: „Die Zinsen könnten noch länger niedrig bleiben – warum dann nicht einfach am langen Ende der Zinskurve mit Staatsanleihen Rendite aufsammeln?“ fragt Iggo. Die Rendite der US-Staatsanleihen mit 30 Jahren Restlaufzeit liege derzeit bei 2,6 Prozent. „Im historischen Vergleich scheint das wenig, aber sofern die Federal Reserve sich mit der Straffung der Geldpolitik Zeit lässt, gibt es keinen Grund dafür, dass die Kurve wesentlich steiler werden sollte.“

2. Inflationsindexierte Anleihen mit kurzer Laufzeit: Eigentümer von inflationsindexierten Anleihen bekommen dieselbe Inflationsrate ausbezahlt, unabhängig davon, welche Laufzeit sie halten. „Angesichts dieser Tatsache scheint es attraktiv, Inflationsanleihen mit kurzer Laufzeit und weniger Zinsrisiko aber der gleichen Sensibilität für die Inflationsentwicklung zu kaufen“, erläutert Iggo. Die Break-Even-Inflationsraten von Kurzläufern reagierten zudem sensibler auf die Entwicklung des Ölpreises, sodass sie von einer möglichen Erholung besonders stark profitieren könnten.

3. Titel von Rohstoffkonzernen: Ein weiterer Weg für Investoren, auf eine Verbesserung der Lage an den Rohstoffmärkten zu setzen, ist der Kauf von Unternehmensanleihen aus dem Öl- oder Minensektor. Beide Branchen hätten zuletzt üble Prügel einstecken müssen, so Iggo. Andererseits befänden sich die Kurse inzwischen auf einem Niveau, das bereits eine Verschlechterung der Kreditwürdigkeit im großen Maßstab vorwegnehme, erklärt der Experte. „Zugleich bauen die Unternehmen aber Schulden ab und unternehmen weitere aggressive Schritte, um ihre Bilanzen aufzupolieren.“ Für den Fall, dass sich die Lage an den Rohstoffmärkten und in China nicht weiter verschlechtere, böten sich in diesem Sektor daher Chancen.

4. Hochzinsanleihen aus den USA: Ähnlich funktioniert Iggos Argumentation für den Kauf von Hochzinsanleihen aus den USA. „Der High-Yield-Markt preist Ausfallraten ein wie zuletzt in den Jahren 1997 und 2008“, erklärt er. „Abseits des Öl- und Gassektors sollten die Stabilität der US-amerikanischen Inlandsnachfrage, steigende Einkommen und günstigere Refinanzierungsbedingungen den Markt allerdings stützen.“

5. Nachrangige Anleihen von Banken: Iggo zufolge stehen Banken heute deutlich besser da als in der Vergangenheit. Dennoch seien nachrangige Anleihen der Branche zum Jahresbeginn teils deutlich im Kurs gefallen. Zwar hätten sich die Kurse inzwischen erholt, doch die Titel seien nach wie vor attraktiv: „Europäische Anleihen bieten immer noch Renditen, die doppelt so hoch sind wie der Marktdurchschnitt. Taktisch sollte es daher weiteren Raum für eine kurzfristige Outperformance geben.“ Als herausfordernd könnten sich jedoch Negativzinsen und faule Kredite in den Bilanzen erweisen.

6. Schwellenländeranleihen: Schließlich empfiehlt Iggo die Aufnahme von Anleihen aus den Schwellenländern ins Portfolio. Die drei großen Risiken – steigende Zinsen in den USA, fallende Rohstoffpreise und die schwache Konjunktur in China – seien inzwischen so weit eingepreist, dass viele Anleihen hohe Renditen böten. „Wie auf den meisten Kreditmärkten macht der Credit Spread auch bei Schwellenländeranleihen den Großteil der Rendite aus. Und eine Gesamtrendite zwischen 5,5 und 6 Prozent ist attraktiv“, erklärt Iggo.

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