Positionen zeitgenössischen Autorenschmucks werden im Bröhan Museum, Landesmuseum für Jugendstil, Art Deco und Funktionalismus, gemeinsam mit Vintage- Avantgarde-Mode aus privaten Sammlungen gezeigt. Seit den 60er Jahren hat sich eine internationale Szene von Schmuckmacher/innen gebildet, die die künstlerische Idee ins Zentrum ihrer Arbeit rücken.
Neben frühen Ansätzen, die mit einer traditionellen Schmuckauffassung radikal brechen, zeigt die Ausstellung auch Arbeiten einer jüngeren Generation von Künstlerinnen und Künstlern, die nicht nur gegen Konventionen ankämpft, sondern sich in dieser immer komplexer werdenden Gegenwart aktuellen gesellschaftsrelevanten Themen widmet.
Es sind innovative und experimentelle Arbeiten mit individueller Handschrift, getragen vom Zeitgeist ihrer Entstehung, aber unabhängig von saisonalen Moden. Schmuck und Mode werden in der Ausstellung als gleichwertige, korrespondierende Einheit präsentiert.
Die gezeigten Schmuckstücke sind mehrfach ausgezeichnet und in musealen Sammlungen vertreten, die Vintage-Mode ist signifikant für ihre Macher. Sie hat kein Ablaufdatum, im Gegenteil: Das Zusammenspiel aus Idee und Qualität hat diese Mode zu einem Gegenpol dessen werden lassen, was heute als Fast Fashion bezeichnet wird. Es sind Second-Hand-Sammlerstücke, die weltweit modeaffine Menschen begeistern.
Dem Anspruch von Nachhaltigkeit wird der Schmuck auf mehreren Ebenen gerecht, handelt es sich doch um Einzelstücke und Kleinserien, die meist von den Künstlern selbst im eigenen Atelier gefertigt wurden und die die potenziellen Problematiken einer industriellen Produktion somit nicht tangieren. Fundstücke, historische Versatzstücke, Re- und Upcyclingstrategien haben hier ebenso ihren Platz wie der Einsatz von Hightech-Materialien und neuen Technologien.
Die Präsentation findet in Form einer Intervention in die ständige Sammlung „Jugendstil und Art Deco“ des Bröhan-Museums statt. Durch das Zusammenspiel mit den historischen Exponaten werden noch einmal neue Bedeutungsebenen eröffnet.
In der Ausstellung vertretene Schmuckkünstlerinnen und Schmuckkünstler: David Bielander, Helen Britton, Karl Fritsch, Svenja John, Daniel Kruger, Yutaka Minegishi, Dorothea Prühl, Peter Skubic, Lisa Walker, Petra Zimmermann.
Die in der Ausstellung gezeigte Mode stammt von: 20471120, Ann Demeulemeester, Comme des Garçons, Jean Paul Gaultier, Helmut Lang, Martin Margiela, Dries van Noten, Rick Owens, Junya Watanabe, Yohji Yamamoto
Programm zur Ausstellung im Bröhan Museum
Sommerfest
Do, 7.7., 17:30–22 Uhr
Lange Nacht der Museen
Sa, 27.8., ab 18 Uhr
Kuratorinnenführungen
Fr, 8.7., 16 Uhr, Anmeldung nicht erforderlich
So, 4.9./So, 23.10., jeweils 15 Uhr, Anmeldung nicht erforderlich
Ménage à trois
Einer der Museums-Kunstexperten führt den Besuher und seine Begleitperson exklusiv durch die Ausstellung.
1 h, 55,- € (Di-Fr), 70,- € (Sa/So/Feiertag), zzgl. Eintritt. Buchung unter info@broehan-museum.de oder 030/32690600
Bröhan Late
Nach Schließung des Museums, um 18 Uhr, führt einer der Museums-Kunstexperten einen Besucher und bis zu 19 Begleitpersonen durch die Ausstellung. 1 h, 200,- € (Di-Fr), 250,- € (Sa/So/Feiertag), Buchung unter info@broehan-museum.de oder 030/32690600
Infos: www.broehan-museum.de
uwelehmann/ surpress