Beide Weine von Castello di Querceto, die in den letzten Wochen auf den Markt gekommen sind, sind Ausdruck einer Cuvée mit ausgeprägtem Terroircharakter, in der neben dem Sangiovese auch ein wenig Raum für andere klassische Rebsorten der Region wie Canaiolo und Colorino ist.
Gleiche Produktionsphilosophie, gleiche Weinberge mit Höhenlagen von 400 bis 500 Metern über dem Meeresspiegel, aber unterschiedliche Ausbauzeiten im Keller und zwei sich ergänzende Jahrgänge: 2019 mit etwas späterer und 2018 mit leicht verfrühter Lese.
2019 wurde nach einem ziemlich regnerischen Frühling ein genau richtiges Gleichgewicht zwischen Sommerhitze und regelmäßigen Niederschlägen erreicht. Die Ernte begann mit zwei Wochen Verspätung, so dass die Trauben die Möglichkeit hatten, ihr volles Ausdruckspotenzial zu erreichen.
Im Vorjahr 2018 war das Gegenteil der Fall. Bereits ab der zweiten Märzhälfte wurden überdurchschnittliche Temperaturen gemessen und dadurch ein rascher Austrieb der Knospen. Auf Regen im Mai folgten ein ausgewogenes Sommerklima, danach ein sonniger September, so dass die Trauben perfekt ausreifen konnten.
Nach einer sorgfältigen Selektion im Weinberg geht die Reise der Trauben in den Weinkeller, wo etwa zwei Wochen Gärung und Mazeration in Stahlbehältern mit Temperaturkontrolle folgen und anschließend ein Ausbau im Fass: sechs Monate für den Chianti Classico, zwölf Monate für die Reserve.
Winemaker beider Weine ist Alessandro François, der das Gut Castello di Querceto seit den 1970er Jahren mit Weitblick und fester Hand leitet. Ein Terroir-Mosaik, aus dem Alessandro François im Laufe der Jahre eine Kollektion von Weinen mit markantem unverkennbarem Charakter geschaffen hat.
Über Castello di Querceto
Castello di Querceto gehört zu den ältesten Weingütern des Chianti Classico. Das von einem allen Naturliebhabern offenstehenden Park mit üppigem Grün umgebene Gut, das auch einen Agriturismo beherbergt, liegt in der Zentraltoskana in einem kleinen Tal in den Hügeln oberhalb von Greve in Chianti. Auf circa 65 Hektar Rebfläche wachsen hier die Trauben für die Weine von Alessandro François. Die Reben wachsen auf Böden, die hauptsächlich aus polychromen Erdschichten bestehen, die aus der Kreidezeit und dem Eozän stammen. Die Appellation Chianti Classico ist seit jeher das Aushängeschild des Weinguts und wird in all ihren Nuancen dekliniert: vom Jahrgangswein über die Riserva bis hin zu zwei unterschiedliche Crus Gran Selezione, Il Picchio und La Corte. Als Ergebnis der intensiven Zonierungsstudien von Alessandro François werden auch einige IGT-Crus erzeugt.
uwelehmann/ surpress