Sonntag vormittag im alten West-Berlin. Aus dem Fenster gucken. Die Gedächtniskirche, der Bahnhof Zoo, der Zoo Palast – eine Aussichts-Trilogie aus dem Roca im Waldorf Astoria. Als säße man sich in einem verglasten Schiffsbug, breiten sich Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt vor dem Betrachter es.
Befände sich das Café-Restaurant an anderer Stelle, stunden Rühreier und Schaumwein auf den die Deckenlichter reflektierenden Marmortischen. Doch es ist eben das Waldorf Astoria, eines der Luxushotels in der Hauptstadt.
Die New Yorker Hotel-Ikone Waldorf Astoria
Das erste Waldorf wurde vor nunmehr 130 Jahren in New York eröffnet, an der Ecke Fifth Avenue und 33rd Street. Im Waldorf wurde der berühmte Waldorf-Salat erfunden. Das „neue“, 1931 eröffnete Waldorf-Astoria an der Park Avenue wurde 1949 für drei Millonen Dollar an Conrad Hilton verkauft.
2014 ging das Flaggschiff-Hotel für 1,95 Milliarden Dollar an den chinesischen Versicherungskonzern Anbag Insurance Group Co.
Zwar wechselte mit dem Verkauf der Verkauf der Eigentümer. Es wurde jedoch vereinbart, dass die Hotelikone für 100 Jahre von der Hilton-Gruppe betrieben wird. Wenn auch nicht mehr in der früheren Größe, da die Chinesen einen großen Teil des Gebäudes in Luxus-Appartements umgewandelt haben.
Seit zehn Jahren: Waldorf Astoria in Berlin
Zur Luxusmarke von Hilton gehören weltweit 26 weitere Hotels. Anfang 2013 wurde das erste Waldorf-Astoria in Berlin eröffnet, als erstes Haus in Deutschland. Es ist also das Jahr des zehnjährigen Geburtstags und was liegt näher, als mit neuen Ideen das Luxushotel zeitgemäß zu halten?
Wobei man beim Sonntagsbrunch im eleganten Roca wäre. Moderner Purismus, der nun gepflegt wird. Mit „Champagne & Eggs“, mit Pommery-Champagner und Eggs Benedict. Und noch etwas Süßes danach.
Eggs Benedict – eine Waldorf-Astoria-Kreation
Das genau dies serviert wird, hat einen hauseigenen Grund. Auch die Eggs Benedigt wurden im New Yorker Waldorf Astoria erfunden. So begründeten denn auch diese pochierten Eier mit Sauce Hollandaise und Frühstücksspeck bereits im 19. Jahrhundert unsere heutige Brunchkultur.
Auf Laugenbrot werden sie angerichtet und trotz puristischer Grundhaltung werden sie im Roca kreativ modelliert: etwa als „Surf & Turf“ mit Garnele, Kalb und weißer-Trüffel-Butter oder mit Räucherlachs und Spinat. „Sweet Temptation“, „süße Versuchung“, so in Form einer Waffel mit Bananen-Espuma, Erdnuss und Schoko-Crumble.
Es ist ein ungemein entspannter Sonntagvormittag mitten in Berlin, der mit einem Glas Champagner oder als „Endless Bubbles“, also einer Schampus-Flatrate noch entspannter in den Nachmittag übergleiten kann.