Gemeinsam mit der Progacon, einem Experten für gastronomische Projektentwicklung und Standortrevitalisierung, wird ein Konzept zur strategischen Entwicklung der gastronomischen Szene in der gesamten Innenstadt entwickelt.
„Die Ansiedlung von gastronomischen Betrieben ist aktuell nicht strategisch gesteuert. In der Regel suchen Makler nach potenziellen Bewerbern für Leerstände, das erfolgt aber immer im Einzelfall. Bei der Gastronomie ist allerdings die Nachbarschaft wichtig. Nach vielen Gesprächen mit Eigentümern und Gastronomen wurden wir nach unserem Konzept für die Mikrostandorte in der City gefragt“, sagt Richard Röhrhoff, Geschäftsführer der EMG.
Das neue Gastronomiekonzept soll die Innenstadt in thematische Cluster und Zielgruppen einteilen. So soll die Ansiedlung gezielt und thematisch aufeinander abgestimmt gesteuert werden. Das Besondere: der Projektpartner Progacon erstellt nicht nur das Konzept, sondern könnte durch seine Erfahrung und das umfangreiche Netzwerk im Nachhinein auch die Realisierung im Auftrag der Eigentümer übernehmen. Essen Marketing und Essener Wirtschaftsförderung werden bei der Ansprache der Immobilienbesitzer und als Vermittler zwischen Verwaltung und Projektpartner unterstützen. Die Grundlagen für diesen Prozess ¬– die Netzwerkarbeit und das Einholen von Informationen und Bedürfnissen seitens der Immobilieneigentümer –wurden bereits in den letzten Jahren gelegt. „Die Grundlage für alles was jetzt passiert, ist die Rheingold-Studie zur Innenstadtentwicklung“, sagt Röhrhoff. „Seit der Veröffentlichung 2019 haben wir gemeinsam mit der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft und der Verwaltung einiges erreicht und wichtige Netzwerke aufgebaut. Diese Arbeit war für die breite Öffentlichkeit natürlich unsichtbar. Sie war aber unverzichtbar und hat uns erst zu dem Punkt gebracht, an dem wir jetzt sind. Mit der Erstellung eines gastronomischen Konzepts für die gesamte Innenstadt, bauen wir sichtbar auf diesem Fundament auf.“
Für den Geschäftsführer des DEHOGA Nordrhein, Tomas Kolaric, geht die EMG damit den nächsten wichtigen Schritt: „Zu einer lebenswerten Stadt gehört attraktive Gastronomie. Um die Innenstädte zu beleben, brauchen wir einen besseren Mix aus Leben, arbeiten, Einkaufserlebnis und Gastronomie. Dieses Gesamtpaket vor allem in Zeiten von Corona und den damit verbundenen Auswirkungen in der Form anzupacken, ist eine große Herausforderung und Essen ist hier ein Vorreiter in Deutschland. In den letzten Jahren haben wir viel für die Hotellerie getan, jetzt die Gastronomie zu stärken, wird am Ende allen gut tun – vor allem der Stadt Essen und ihren Bürgerinnen und Bürgern.“
Dass die Zeit reif ist für den Wandel von der reinen Einkaufsstadt hin zum Lebensmittelpunkt der Menschen, zeigt sich durch Corona besonders deutlich. Umso wichtiger ist es, jetzt auf den guten Grundlagen aufzubauen. „In Essen spüren wir einen einmaligen Spirit, wirklich etwas bewegen zu wollen“, sagt Holger Madel, Geschäftsführer der Progacon. „Das ist für uns die perfekte Grundlage, um etwas zu erreichen. Basis für unser Konzept ist die Rheingoldstudie. Wir wollen etwas realisieren, was sich die Essenerinnen und Essener wünschen, die Wirtschaft der Stadt weiter nach vorne bringt und für gastronomische Betriebe Zukunftsperspektiven bietet.“
Mit der Progacon bekommt Essen einen Partner, der bereits viele Standorte in Deutschland gastronomisch weiterentwickelt und revitalisiert hat. Dabei die gesamte Innenstadt konzeptionell aufzustellen, ist allerdings ein Novum und besonders ambitioniert. „Wir wollen sprichwörtlich, dass ein „Ruck“ durch die Innenstadt geht und viele Eigentümer begeistert und potenzielle Nutzer mit ihren Konzepten anzieht. Das ist unsere Aufgabe, den Rest muss der Markt selbst schaffen“, sagt Svenja Krämer, Citymanagerin und Prokuristin der EMG.
Flankierend dazu arbeiten EMG und EWG mit der Stadt unter Förderung des Landes an der Reaktivierung der Limbecker Straße – eine der Haupteinkaufsstraßen in der Essener Innenstadt. Hier sollen spannende Startups, Dienstleister und Handelskonzepte angesiedelt werden, die das bisherige Angebot erweitern. Die Bewerbungsfrist läuft Ende März aus. „Es gibt trotz der aktuell extrem herausfordernden Situation viele Anfragen und auch bereits Besichtigungstermine. Wir sind da auf einem sehr guten Weg“, so Krämer. Eine Fachjury bestehend aus Vertretern der Stadt, EWG und EMG entscheidet im April, wer von den Bewerbern für welche Leerstände den Zuschlag bekommt. Danach wird ein Makler die Verträge mit den neuen Mietern aushandeln und der Einzug kann im Anschluss zeitnah erfolgen.
Essen hat die Notwendigkeit des Wandels der Innenstadt früh erkannt und die wichtige Hintergrundarbeit bereits geleistet. Mit der Ansiedlung neuer Konzepte ist der erste Schritt zum Wandel bereits in vollem Gange. Die Erstellung des Gastronomie-Konzepts bis zum 4. Quartal und dessen zeitnahe Umsetzung sind der nächste Schritt. Parallel dazu wird in die Steigerung der Aufenthaltsqualität durch zahlreiche Verschönerungs- und Dekorationsmaßnahmen investiert. Mittel bis langfristiges Ziel ist es, die Innenstadt wieder zum Mittelpunkt der Menschen zu machen – weg von der reinen Einkaufsstadt, hin zu mehr leben, arbeiten und verweilen.
Hintergrundinformationen zu Progacon:
Progacon ist Spezialist in der gastronomischen Projektentwicklung und Standortrevitalisierung. Das Unternehmen mit Sitz in Burscheid hat mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Durchführung von Events und dem Betrieb gastronomischer Betriebe. Die Erfahrung und das daraus resultierende Netzwerk fließen in die Beratung, Standortanalysen und die Bewertung von Marktpotenzialen ein. Mehr Informationen finden Sie auf www.progacon.de.
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