Lifestyle

Grand Tour durch Europa-Texas

  Von London über Paris bis nach Athen im Lone Star State. „Nächster Halt: London! Bitte alle aussteigen“ – so oder so ähnlich könnte es klingen, wenn man sich auf einer Reise durch Texas befindet.

Der zweitgrößte Bundesstaat der USA wartet abseits bekannter Städte wie Houston, Dallas und Austin nämlich mit einer Reihe an europäischen Städtenamen auf – Verwechslungsgefahr inklusive. Ein genauerer Blick lohnt sich also, um den ganz eigenen Charme der texanischen Namens-Doppelgänger zu erleben.

Eulen nach Athens tragen – oder eher Erbsen …

Eine gute Autostunde südöstlich von Dallas liegt die Kleinstadt Athens, die bereits seit mehr als 100 Jahren über die regionalen Grenzen hinaus für ihren Erbsenanbau bekannt ist. Zunächst nur als Viehfutter verwendet, wurden in der „Black-Eyed Peas Capital of the World“ mehrere Konservenfabriken in den 1930er- und 1940er-Jahren eröffnet. Der „texanische Kaviar“ fand nicht nur Verwendung in herkömmlichen Mahlzeiten, sondern auch in weitaus ungewöhnlicheren Speisen wie Wackelpudding oder Kuchen und wurde sogar als Ersatz-Olive in Martinis gehandelt. Auch wenn die Produktion in den letzten Jahren zurückgegangen ist, würdigt die Stadt noch immer jeden Herbst die Erbsenernte mit einem dreitägigen Erntefest.

Cowboyhut statt Baskenmütze – das Paris der Kuhhirten

Etwa zwei Stunden nördlich von Athens begrüßt einen schon von Weitem eine ganz besondere Sehenswürdigkeit: Der Eiffelturm – mit rotem Cowboyhut auf der Spitze. Zwar ist diese Nachbildung mit ihren knapp 20 Metern um einiges kleiner als das berühmte Original, lässt jedoch keinen Zweifel daran, in welcher texanischen 25.000-Seelen-Stadt sich die Besucher hier befinden: Paris. Die Stadt an der Verkehrsachse zu San Antonio erlangte im 20. Jahrhundert vor allem durch ihren Baumwollanbau und -handel Bekanntheit. Heute ist die Stadt dem ein oder anderen durch Wim Wenders Kultfilm „Paris, Texas“ aus dem Jahre 1984 geläufig.

Baumwollanbau in London – in Texas leicht gemacht

Im Hill Country, dem Herzen des Bundesstaates, stoßen die Besucher auf einen weiteren Doppelgänger: London. Auch wenn der Name Großes vermuten lässt, ist die Ortschaft mit ihren rund 180 Einwohnern deutlich kleiner als die große europäische Schwester. In den späten 1870er-Jahren von einem Pferdehändler und ehemaligen Offizier der Union Army gegründet, sollte die Stadt zunächst als Handelszentrum und Regierungssitz für die Region ausgebaut werden, erlangte jedoch aufgrund der eintretenden Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er-Jahre und dem Zweiten Weltkrieg nicht den gewünschten Erfolg. Anfang des 20. Jahrhunderts lebten schätzungsweise 100 Einwohner in dem Städtchen mit einer Schmiede, einer Mühle, einer Baumwollfabrik, zwei Hotels, einem Einkaufsladen, einem Pub und einer Kirche.

Dr Pepper statt Guinness – das texanische Dublin

Im nördlichen Teil des Bundesstaates suchen Gäste vergeblich, was sie bei einem Aufenthalt in Dublin erwarten würden: Pubs, irische Livemusik und Guinness. Die texanische Stadt ist vielmehr für ein anderes Getränk bekannt: Das koffeinhaltige Kult-Getränk „Dr Pepper“, das hier in der ältesten Soda-Abfüllanlage des Bundesstaats und der ältesten Dr-Pepper-Abfüllanlage der Welt produziert wird. So kommt nicht nur Forrest Gump als bekennender Dr-Pepper-Liebhaber aus dem gleichnamigen Film auf seine Kosten, sondern auch alle Fans weltweit. Das Besondere am „Dublin Dr Pepper“: Diese Version verwendet nur reinen Rohrzucker und keine künstlichen Süßstoffe.

Wo die schwedischen Geister ruhen – Stockholm

Nur wenige Kilometer von der mexikanischen Staatsgrenze und der Insel Padre Island entfernt liegt Stockholm – beziehungsweise das, was davon übriggeblieben ist, denn heutzutage erinnert lediglich ein Friedhof an die ehemalige Stadt mit rund 50 Einwohnern. Zwischen 1912 und 1914 siedelten sich einst schwedische Einwanderer aus benachbarten Staaten sowie Kanada an und bestellten den preiswerten, fruchtbaren Ackergrund: Baumwolle, Getreide und Mais sowie die Viehwirtschaft brachten Wohlstand in die Stadt und damit auch räuberische Banden, wie die des legendären mexikanischen Banditen Pancho Villa. Mehrfach wurde die Stadt überfallen und die Ernte gestohlen, während die Siedler nachts in Getreidesilos Zuflucht suchten. Heutzutage gehört Stockholm zum Einzugsgebiet der Großstadt McAllen und zählt Siedlungsgebiete wie Edinburg oder Heidelberg zu ihren Nachbarn.

Weitere Informationen zu Texas auf www.traveltexas.de

uwelehmann/surpress

print

Tags: , ,

ASCORE Auszeichnung

Es gibt viele gute Tarife – für die Auszeichnung „Tarif des Monats“ gehört mehr dazu. Lesen Sie hier, was die ausgezeichneten Tarife zu bieten haben.

Tarife des Monats im Überblick

ETF-News

ETF-News

Aktuelle News zu börsengehandelten Indexfonds.

zu den News

Guided Content

Guided Content ist ein crossmediales Konzept, welches dem Leser das Vergleichen von Finanzprodukten veranschaulicht und ein fundiertes Hintergrundwissen liefert.

Die Ausgaben im Überblick

ESG Impact Investing

In jeder Ausgabe stellt "Mein Geld" ein UN-Entwicklungsziel und dazu passende Investmentfonds vor.

Un-Entwicklungsziele im Überblick

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Mein Geld Newsletter

Melden Sie sich für unseren 14-tägigen Newsletter an.

zur Newsletteranmeldung

25 Jahre Mein Geld
Icon

Mein Geld TV

Das aktuelle Video

-
Welche Neuerungen gibt es zum BAV-Geschäft?

Im bAV Geschäft gibt es immer wieder neue Trends und verbesserte Tarife. Was können Berater und Vermittler für 202472025 erwarten?

zum Video | alle Videos
Icon

Mein Geld Magazin

Die aktuelle Ausgabe

Mein Geld 03 | 2024

Die Zeitschrift Mein Geld - Anlegermagazin liefert in fünf Ausgaben im Jahr Hintergrundinformationen und Nachrichten aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Finanzen.

zur Ausgabe | alle Ausgaben