Ganze 1.500 Quadratmeter misst der Biogarten des La Mamounia. Das Herzstück des gesamten Gartens, der sich großflächig rechts und links des Menzeh-Pavillons erstreckt, befindet sich im hinteren Teil der Anlage und beherbergt allerlei Kräuter, Gemüse- und Obstsorten, die dann in den Restaurants des Luxushotels zu außergewöhnlichen Gerichten verarbeitet werden. Bei einem Spaziergang lässt sich jedoch noch vieles mehr entdecken: etwa sechs Palmenarten, 21 verschiedene Kakteen, 5.000 Rosenstöcke, 200 Olivenbäume – von denen einige über 700 Jahre alt sind – und 700 Orangen- und Zitronenbäume. Je nach Tages- und Jahreszeit verändert sich daher das bunte Schauspiel im Garten des La Mamounia. Für die Pflege ist ein Team an Gärtnern verantwortlich, die in liebevoller Arbeit für die Bäume und Pflanzen sorgen. Für all diejenigen, die Zeit und Muße haben, sich ebenfalls an einem eigenen kleinen Balkon- und Gartenparadies zu versuchen, hat das Hotel einige grundlegende Tipps zusammengestellt:
Die vielfältige Pfefferminze
Die Pfefferminze ist weltweit eines der bekanntesten Kräuter und Dank ihres hohen Anteils an ätherischen Ölen sehr intensiv. Sie hat einen frischen, fast schon scharfen Geschmack und ist äußerst vielseitig in der Anwendung: ob als Tee, Süßigkeit oder Sauce zu Fleischgerichten, aber beispielsweise auch in Zahnpasta und Körperpflegeprodukten. Während sie bei äußerlicher Anwendung vor allem gegen Kopf- und Muskelschmerzen sowie Erkältung hilft, wird sie innerlich bei Verdauungs- und Gallenbeschwerden eingesetzt. Der Anbau der mehrjährigen, winterharten Pflanze ist recht einfach: Als Standort empfiehlt sich ein halbschattiger Ort, wobei die Kräuterpflanze auch sonnige Plätze verträgt. Die optimale Aussaatzeit ist zwischen März und April – nicht direkt in der Sonne, der Boden sollte immer feucht, locker und nährstoffreich sein. Die Keimdauer beträgt in der Regel zehn bis 20 Tage. Bei der Aussaat auf dem Balkon ist zu beachten, dass Töpfe mit ausreichend Platz gewählt werden, da die Minze bis zu einem Meter hoch werden kann.
Der sonnenverwöhnte Olivenbaum
Ganze 200 Olivenbäume zählen zum Garten des La Mamounia. Kein Wunder: Der Olivenbaum ist in warmen und trockenen Ländern des Mittelmeers heimisch und kann dort im richtigen Umfeld mehrere hundert Jahre alt werden. Da es ihm in vielen europäischen Ländern zu kühl ist, muss der Olivenbaum im Topf auf Balkonen und in Gärten geschützt stehen, zum Beispiel an einer Wand oder neben einem Gartenhaus. Idealerweise ist sein Platz vollsonnig, aber auch im Halbschatten wächst er gut. Wichtig ist, dass der Baum keiner Nässe ausgesetzt ist. Das gilt auch für das Gießverhalten: Der Olivenbaum sollte zwar regelmäßig aber immer nur sparsam gegossen werden. Zu viel Wasser verträgt er nicht gut. Im Frühjahr, wenn seine Wachstumsperiode beginnt, sollte er mit flüssigem Kübelpflanzendünger gedüngt werden. Dies gilt auch für den Schnitt. Der ideale Zeitpunkt hierfür ist ebenfalls das Frühjahr – über die warmen Sommermonate kann der Olivenbaum dann unter besten Konditionen wachsen.
Gemüsegarten für Anfänger
Auch für weniger erfahrene Gemüsegärtner gibt es Gemüsesorten, bei denen der Anbau gelingt – sogar im Topf. Beispielsweise Radieschen, die am besten von März bis September im Halbschatten angebaut werden – ansonsten muss man hier nicht viel beachten. Schon drei bis vier Wochen nach der Aussaat können sie geerntet werden. Dank des schnell zu sehenden Erfolgs eignen sich Radieschen vor allem für das gemeinsame gärtnern mit Kindern. Ein weiteres unkompliziertes Gemüse ist die Rote Beete. Die Aussaat erfolgt ab Mitte April bis Anfang Juni, davor empfiehlt es sich den Boden mit einem Kultivator zu lockern. Zu beachten ist, dass das Beet humusreich ist und in voller Sonne liegt. Damit die tief wurzelnde Pflanze ausreichend versorgt ist, muss eine allzeit ausreichende Bewässerung beachtet werden. Für die Ernte am besten morgens die Pflanze leicht anheben und erst am Abend komplett aus dem Boden ziehen. Auch Salat ist unkompliziert anzubauen. Der Standort sollte halbschattig sein, die Aussaat empfiehlt sich ab April bis Ende Juli im Freiland und kann entsprechend zwischen Mai und Oktober geerntet werden. Beim Aussähen muss lediglich darauf geachtet werden, dass die Samen nicht mit Erde bedeckt werden, da es sich um Lichtkeimer handelt. Deshalb sollten Gärtner auch schauen, dass der Boden immer schön feucht ist, da die Samen schneller austrocknen als unter der Erde. Anstatt den ganzen Kopf zu ernten empfiehlt es sich, die Blätter etwa vier Zentimeter über dem Boden abzuschneiden, damit der Salat schneller nachwächst.
Die ständig durstige Zitrone
Der Zitronenbaum benötigt ähnliche Pflege wie der Olivenbaum. Das wichtigste für ihn ist Licht! Sollte der Baum in der Wohnung stehen, benötigt er einen hellen Standort, zum Beispiel direkt am Fenster. Sollte er dennoch nicht genug Licht bekommen – das ist daran erkennbar, dass der Baum Blätter abwirft – empfiehlt sich der Einsatz einer Pflanzenlampe. Ideal für den Zitronenbaum ist allerdings ein Süd- oder Westbalkon beziehungsweise ein Garten. Wichtig ist auch hier, dass der Baum in einem passenden Kübel steht und vor Wind geschützt wird. Sollte eine Kaltfront aufziehen oder das Wetter über einen längeren Zeitraum schlecht sein, empfiehlt es sich, den Zitronenbaum für einige Zeit nach Drinnen zu stellen. Generell sollte der Baum erst im Mai nach draußen gestellt werden – idealerweise nach den Eisheiligen. Ab Oktober sollte er dann wieder nach drinnen umziehen. Entscheidend für das Wachstum des Zitronenbaums ist auch die richtige Wässerung. Die Pflanzen brauchen regelmäßig ausreichend Wasser, da sie gerade im Sommer sehr durstig sind. Zu feucht darf die Erde aber nicht sein, um Fäulnis an den Wurzeln zu vermeiden. Daher darf der Untersetzer des Kübels niemals unter Wasser stehen; das Substrat sollte zudem vor jedem Gießen austrocknen. Auch der Schnitt unterstützt das Wachstum und sorgt für kräftige Früchte: Im Frühjahr heißt es: Zuschneiden und während der Wachstumsperiode alle zwei Wochen mit Flüssigdünger düngen. Die Früchte sollten vor allem an kräftigen Zweigen reifen, damit sie an den dünneren nicht zu schwer werden und abbrechen.
Die Rose – Königin der Gärten
Sie gilt je nach Farbe als Symbol für Liebe, Glück oder Dankbarkeit – die Rose. Im malerischen Garten des La Mamounia lassen sich rund 5.000 Rosenstöcke finden. Wer zu Hause gerne zumindest einen oder zwei haben möchte, sollte auf folgende Dinge achten: Die Rose ist ein Sonnenanbeter und mag es sonnig oder im Halbschatten. Dafür die Erde an der Stelle, an der die Rose eingesetzt werden soll, auflockern und Dünger zugeben – ideal ist selbstgemachter Dünger, beispielsweise aus Brennnesseln. Auch die Rose benötigt einen Frühjahrsschnitt, bei dem tote Triebe und welke Blätter abgeschnitten werden sollen – dies schützt vor allem vor Schädlingsbefall. Ungefähr im Mai sollte die Rose dann noch mal gedüngt werde. Im Sommer braucht die Pflanze nicht allzu viel Wasser, sollte aber zweimal pro Woche gegossen werden.
Über das La Mamouni
Nach einer umfassenden Renovierung durch den international anerkannten Innenarchitekten Jacques Garcia wurde das La Mamounia am 29. September 2009 wiedereröffnet. Mit 136 stilvollen Gästezimmern, 71 Suiten, darunter sieben Signature Suiten und drei Riads, jeweils mit drei Schlafzimmern, marokkanischen Salons und einer privaten Terrasse mit einem Ozon-Pool zählt es zweifelsohne zu den begehrtesten Luxus-Adressen der Welt. Es begrüßt regelmäßig das „Who is Who“ des internationalen Königshauses, Politiker, Berühmtheiten und den Jet-Set. Das ursprünglich im Jahr 1923 eröffnete Palasthotel steht symbolisch für die traditionelle marokkanische Gastfreundschaft, ist ein klassisches Beispiel für die große Zeit der Grand Hotels und wurde von Premierminister Winston Churchill als „der schönste Ort der Welt“ bezeichnet. Mehr Informationen im Internet unter www.mamounia.com sowie in den sozialen Netzwerken auf Facebook und Instagram.
uwelehmann/surpress