Lifestyle

Sechse auf einen Streich an der Atlantikküste

  Von legendären Ozeandampfern in Saint-Nazaire bis zum Seemanns-Leben in Rochefort: Familien blicken beim Urlaub an Frankreichs Atlantikküste über den Tellerrand hinaus.

Wie fühlt es sich an, einen Ozeandampfer zu steuern? Haben Matrosen eigentlich Höhenangst, wenn sie die Segel hissen? Was ist eigentlich Pultstockspringen und wie ist es in einem Leuchtturm inmitten des Atlantiks zu arbeiten? Die französische Atlantikküste hält zwischen den Städten La Baule und Hendaye nicht nur schöne Strände bereit, sondern auch Antworten auf große Fragen kleiner Abenteurer.

Kurs auf Saint-Nazaire

Einst wurden hier U-Boote gebaut und Ozeandampfer mit klingenden Namen wie „Normandie“ und „Ile de France“ starteten ihre Überquerung des Atlantiks. Schon der Anblick des 300 Meter langen und 130 Meter breiten Gebäudes – einer Stahl-, Beton- und Granitkonstruktion – an der Loire-Mündung ist beeindruckend. In seinem Inneren befindet sich das Schifffahrtsmuseum Escal’Atlantic; einzig über eine Gangway gelangen Besucher in das Universum der legendären Ozeanriesen. In mehr als 20 Ausstellungsräumen werden kleine Entdecker vor große Aufgaben gestellt: Es gilt das Schiff heil über den Atlantik zu bringen, Weltkarten zu studieren oder eine eigene Flotte zusammenzustellen.

Ahoi in Rochefort

Im Hafen von Rochefort an der Atlantikküste liegt der Dreimaster „Hermione“ vor Anker, das größte, jemals in Frankreich nachgebaute Segelschiff der Welt. 1790 setzte der Marquis de la Fayette mit dem Original über den Atlantischen Ozean, um sich im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg den Kolonisten anzuschließen. 2015 gelang der aus 400.000 Holzteilen bestehenden Replik unter dem Kommando von Yann Cariou die Fahrt an die Ostküste der Vereinigten Staaten. Wer die Höhe nicht scheut und das Abenteuer sucht, der kann sich in einem Kletterparcours entlang von Segeln, Masten und Takelage in das Leben der Matrosen und Besatzungsmitglieder hineinversetzen.

Zeitreise am Atlantik

Zurück in die Vergangenheit: 150 Jahre in zehn Minuten – eine Zeitreise, wie es sie nur im Südwesten Frankreichs gibt. Das Abenteuer beginnt schon bei der Anreise, denn eine jahrhundertealte Lokomotive verbindet den Bahnhof von Sabres mit dem Museumsdorf „Marquèze“. Mitten im größten zusammenhängenden Waldstück Westeuropas, dem Forêt des Landes, lebt auf einer Fläche von 25 Hektar das 19. Jahrhundert wieder auf – mit all seinen Gepflogenheiten und der damaligen Lebensweise. Hier stehen traditionelle Fachwerkhäuser und Bauernhöfe; und nach traditionellen Methoden wird Harz aus Pinien gewonnen, Seife hergestellt, Vieh gehalten und Brot gebacken.

Hoheit des Meeres

Majestätisch ragt der Leuchtturm von Cordouan aus dem Atlantik – königlichen Glanz verleiht ihm nicht nur sein Beiname „Versailles der Meere“. Seit 1611 in Betrieb, ist das 68 Meter hohe Monument zudem Anwärter auf den Titel des UNESCO-Welterbes. Die 301 Stufen zur Plattform des ältesten noch in Betrieb befindlichen Leuchtturms der Welt erklimmen Familien am Besten in Begleitung eines Unikats: Der Leuchtturm von Cordouan an der Atlantikküste verfügt als einziger Leuchtturm im Meer auch heute noch über einen Wärter. Je nach Gezeitenstand und aufgrund seiner Lage im Mündungsgebiet des Flusses Gironde in den Atlantik ist das Wahrzeichen per Boot erreichbar.

Gipfelfreuden auf Schienen

Seit 1924 schlängelt sich eine Zahnradbahn auf den Berg La Rhune im französischen Baskenland. Schon die Anfahrt ab dem Bahnhof in Sare auf den 905 Meter hohen Gipfel ist ein Erlebnis, denn der Zug wurde in der Zwischenzeit zwar restauriert, ist jedoch immer noch der Gleiche. Nostalgie pur! Oben kommen Groß und Klein auf ihre Kosten: Der 360-Grad-Rundumblick begeistert den einen Teil der Familie, eine Entdeckung des Tierreiches den anderen. Pottok-Ponys – eine für das Baskenland typische Ponyrasse – leben hier neben den einheimischen Manech-Schafen und Gänsegeiern in freier Wildbahn.

Besondere Einblicke

Kanäle, Riedwiesen und die in Frankreich einzigartigen Polder – jene Auffangbecken, die Bewohner und ihre Umgebung vor Überschwemmungen schützen – prägen das Bild der Sumpf- und Moorlandschaft „Marais Breton“. Das Ökomuseum „Le Daviaud“ spiegelt die Identität seiner Bewohner wider. Es zeigt auf beeindruckende Weise, welche Herausforderungen das Leben in diesen vom Wasser bestimmten Gebieten mit sich brachte, wie es sich in den traditionellen Häusern namens „Bourrine“ hauste, wie die Bewohner den Alltag zwischen Nutztieren und Selbstversorgung auf einfachste Weise meisterten und dass das Pultstockspringen – eine Art Stabweitsprung über Wasserläufe – die einzige Möglichkeit der Fortbewegung war.

Weitere Informationen zur französischen Atlantikküste unter atlantikkustefrankreich.de.

uwelehmann/surpress

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