Sie fliegen wieder, die Enten und die Artisten. In Nürnberg und Berlin war gerade Premiere, Hamburg muss sich noch bis zum 12. November, Stuttgart bis zum 19. November gedulden. In Wien ist heute Premiere. Vorhang auf also für die Dinner-Show Palazzo, in der Spitzenartisten, Gaukler und Jongleure eine atemberaubende, witzige und unterhaltsame dreieinhalbstündige Show bieten. Mit kulinarischer Unterstützung eines viergängigen Menüs, in dem Ente & Co. im Mittelpunkt stehen. Und das bis ins nächste Jahr hinein.
Vorgestern die Palazzo-Premiere in Berlin. Mit dem Motto „Ghosts & Ducks“ – ein bisschen Halloween, ein bisschen „Rocky Horror Picture Show“, ein bisschen „Ghostbusters“, jede Menge Grusel also, Begleitet vom niederländisch-belgischen Artisten-Duo Zinzi & Evertjan und ihren Hand-auf-Hand-Darbietungen, elegant und ästhetisch.
Virtuose Luftakrobatik
Am Trapez der Australier Jarred Dewey, kraftvoll und virtuos. Das Trapez gehört bei Palazzo immer zu den aufregendsten Acts. Wie das Band, Luftakrobatik in schwindelerregender Höhe, die bei der Kanadierin Anna Kichtchenko einfache Leichtigkeit suggeriert. Ebenso das Drahtseil. Aus Kambodscha kommt Dina Sok, der über den Köpfen der Gäste einen spielerischen Balanceakt zwischen Tanz und Akrobatik zeigt.
Palazzo, das ist immer auch Hans-Peter Wodarz, Gastronom, Koch und Veranstaltungsmanager.1975 hat er mit der „Ente im Lehel sein erstes eigenes Restaurant gegründet, ein Michelinstern folgte. Der Ente blieb er treu. Mit der Vorgänger-Dinnershow „Pomp Duck and Circumstances“. Seit 15 Jahren nun Palazzo, über dreieinhalb Monate jeweils von Mittwoch bis Sonntag, für bis zu 350 Gäste.
Ein enormer Kraftakt vor und während der Spielzeit. Bevor die Show in jeder Stadt überhaupt startet, sozusagen vom ersten Spatenstich bis zur Premiere, werden rund 8.400 Arbeitsstunden investiert. Alleine 6.000 Meter Kabel werden in jedem Spiegelzelt verlegt. Während der Saison agieren jeweils 80 Mitarbeiter und Künstler vor und hinter den Kulissen.
Menüs von Spitzenköchen
Immer fürs Menü verantwortlich sind Spitzenköche. In Berlin Sternekoch Kolja Kleeberg, zusammen mit Wodarz sind sie seit Jahren das Gastgeber-Duo an der Spree. Die Ente (dieses Mal umrahmt von einem spanisch inspirierten Menü), eine Berliner Tradition. Fast jedenfalls. Ebenso in Stuttgart mit Harald Wohlfahrt. Schon zu Lebzeiten eine Legende inszeniert der Drei-Sterne-Koch ein „Duett von der Barbarie-Ente an Birnen-Weinbeeren-Chutney“.
In Hamburg macht Sterneköchin Cornelia Poletto im Hauptgang „Zweierlei vom Beef“ zum kulinarischen Palazzo-Hauptdarsteller, in Nürnberg 2-Sterne- und TV-Koch Alexander Herrmann einen rosa gebratenen Kalbsrücken. Toni Mörwald, mit 22 Jahren zum jüngsten Haubenkoch Österreichs erkoren, serviert „Rindsbackerl in Chianti“.
Auch die Artistik in den Spiegelzelten ist nicht gleich, folgt aber der gemeinsamen Show-Philosophie, zu verzaubern und zu überraschen. Was einen eigenen Palazzo-Städte-Tourismus kreieren könnte: Heute Berlin, nächste Woche Hamburg, dann Nürnberg, Stuttgart und schließlich Wien. Oder in jeder anderen Reihenfolge. Zeit wäre genug. Die Shows gehen in allen fünf Städten bis in den März 2024 hinein.
Infos: www.palazzo.org