Nachhaltige Investmentfonds sind weiter auf Erfolgskurs – jedenfalls bezogen auf das Angebot. Binnen zwei Monaten ist die Zahl der Fonds, die als nachhaltig im Sinne der EU-Offenlegungsverordnung (SFDR) gelten, um 742 gestiegen.
Bei der vorangegangenen Scope-Untersuchung zum Stichtag 28. Februar lag die Zahl der nachhaltigen Portfolios noch bei 4.113, am 30. April betrug sie 4.855. Das entspricht einem Zuwachs von 18 Prozent in nur zwei Monaten. Berücksichtigt wurden alle in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Fonds.
Der Löwenanteil der nachhaltigen Produkte fällt unter Artikel 8. In Fonds dieser Kategorie werden mittlerweile knapp drei Billionen Euro verwaltet. Das Vermögen der hierzulande vertriebenen Artikel-9-Fonds liegt bei knapp 340 Milliarden Euro.
Jeder zweite „hellgrüne“ Fonds investiert in Artikel-8-Fonds
Aktienfonds sind die größte Gruppe unter den Artikel-8-Portfolios. Jeder zweite „hellgrüne“ Fonds investiert in diese Anlageklasse. Gemessen am verwalteten Vermögen kommen Aktienfonds auf einen Anteil von 42 Prozent. Knapp ein Viertel des Kapitals in Artikel-8-Fonds steckt in Rentenprodukten, ein Achtel in Mischfonds. Die Gruppe der sonstigen Fonds kommt auf ein Gewicht von 21 Prozent.
Bei den Artikel-9-Fonds fallen die Zahlen deutlich anders aus. Beim Volumen überragt die Gruppe der Aktienfonds die anderen Anlageklassen um Längen: Sie vereint auf sich 78 Prozent des Geldes, das in „dunkelgrünen“ Fonds steckt. Rentenfonds kommen auf einen Anteil von etwas weniger als 20 Prozent, Mischfonds nur auf knapp drei Prozent. Sonstige Artikel-9-Fonds gibt es kaum.
Dunkelgrüne Artikel-9-Fonds noch überschaubar
Artikel-8-Fonds sind in den Produktpaletten der Kapitalanlagegesellschaften bereits weit verbreitet. Die Zahl der dunkelgrünen Artikel-9-Fonds ist aber noch überschaubar. Einige Häuser kommen gleichwohl auf eine stattliche Anzahl. Mit großem Abstand offeriert Amundi die meisten Artikel-9-Portfolios (60 Fonds).
Auf Platz 2 folgt BNP Paribas (35), auf Platz 3 AXA (29). Dass französische Fondshäuser diese Rangliste anführen, ist kein Zufall. Die Berücksichtigung nachhaltiger Kriterien bei der Geldanlage hat in Frankreich eine lange Tradition.
Dass die breiteste Produktpalette nicht zwangsläufig zum größten Bestand führt, zeigt ein Blick auf das Ranking nach verwaltetem Vermögen. Dieses wird angeführt vom Schweizer Fondshaus Pictet.
Obwohl die Gesellschaft nur 13 Produkte anbietet, die gemäß Artikel 9 klassifiziert sind, verwaltet sie in diesen stattliche 43 Milliarden Euro. Damit bleibt für Amundi nur der zweite Platz. Rang 3 besetzt der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock.
(Scope Group)