Wulsdorf leitet seit 2003 den Bereich „Nachhaltige Geldanlagen“ der Bank für Kirche und Caritas (BKC) in Paderborn. Der promovierte Sozialethiker gilt als einer der führenden Kompetenzträger in Deutschland zum Thema Nachhaltige Geldanlagen. „Die Berufung in den Beirat der Bundesregierung ist für mich gleichermaßen eine Ehre wie auch Ansporn, aktiv dazu beizutragen, allgemein anerkannte ethisch-nachhaltige Anlagekriterien auf der Basis einer christlichen Wertorientierung im deutschen Finanzsystem zu verankern“, sagte Dr. Helge Wulsdorf. „Durch meine Tätigkeit bei der BKC weiß ich, wie schwierig es ist, im Spannungsfeld von ‚ethisch gewollt‘ und ‚finanziell vertretbar‘ einen glaubwürdigen Weg finden. Ich freue mich darauf, meine langjährigen praktischen Erfahrungen und meine Expertise in diesem Bereich jetzt auch auf der politischen Entscheidungsebene einzubringen“.
Dr. Helge Wulsdorf hat federführend an der Orientierungshilfe der Deutschen Bischofskonferenz „Ethisch-nachhaltig investieren“ mitgearbeitet, die den Rahmen für Nachhaltigkeit in den Investments der katholischen Kirche definiert. Aktuell befasst er sich intensiv mit der Frage, welche Auswirkungen die Maßnahmenpakete des EU-Aktionsplans zur „Finanzierung nachhaltigen Wachstums“ auf das kirchliche Vermögen haben.
„Mit Blick auf die geplante Taxonomie ist es wichtig, dass die ethisch-nachhaltigen Anlagekriterien der Kirche mit der EU-Nachhaltigkeitstaxonomie kompatibel sind“, so Wulsdorf. „Neben den derzeit vorrangig verhandelten Klima- und Umweltkriterien müssen auch solche zum Tragen kommen, die den Schutz der menschlichen Person und die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft generationengerecht zum Inhalt haben.“ Die katholische Kirche habe hier mit ihren zahlreichen Einrichtungen großes Gewicht, das sie in die Diskussion über eine deutsche Sustainable Finance-Strategie konstruktiv einbringen könne, so Wulsdorf.
„Wir gratulieren Helge Wulsdorf zu seiner Berufung in den Sustainable Finance-Beirat. Sie ist ein Zeichen der Anerkennung seiner großen Kompetenz im Bereich Nachhaltigkeit, von der wir im Asset Management und damit auch unsere Kunden unmittelbar profitieren“, sagte Bernhard Matthes, Leiter Portfoliomanagement bei der BKC. „Nachhaltige Geldanlagen mit ethischen Ausschlusskriterien sind für uns ein wichtiges Instrument der Risikoprävention. Das gilt sowohl für unsere Fonds als auch bei der individuellen Vermögensberatung unserer Kunden.“
Die BKC hat sich als eines der ersten deutschen Finanzinstitute umfassend mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt und seither sozial-ökologische Werte im Unternehmenskern verankert: Bereits 2003 wurden die Eigenanlagen und sämtliche Bankprodukte unter das Vorzeichen der Nachhaltigkeit gestellt. In diesem Zusammenhang hat die BKC eine ethisch-nachhaltige Anlagestrategie entwickelt, mit der Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) in ihren Investitionen umgesetzt werden. Damit bietet das Institut im Bereich Nachhaltigkeit nicht nur eine breite Produktpalette, sondern ein ganzheitliches Konzept für Finanzdienstleistungen an.
Um die Chancen von Sustainable Finance auch für Deutschland als Finanzplatz zu nutzen, sollen in dem jetzt geründeten Beirat Kräfte aus der Finanzwirtschaft, Realwirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft gebündelt werden. Ziel der Bundesregierung ist es, eine Sustainable Finance-Strategie zu erarbeiten, die anschlussfähig ist an die 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der UN und das Pariser Zwei-Grad-Klimaziel.
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