Due Analyse der UN-Berichte zu verantwortungsvollem Investieren zeigt: Die Asset Manager sind bei ihren Bemühungen, ESG-Aspekte in ihr Geschäft zu integrieren, unterschiedlich weit vorangekommen. Scope hat ausgewertet, welche Anbieter Vorreiter sind.
Scope hat untersucht, welche Fondsgesellschaften in Sachen Nachhaltigkeit besonders positiv auffallen. Dazu hat die Ratingagentur Berichte der Vereinten Nationen (UN PRI) und weitere Materialien ausgewertet, in denen die Anbieter über ihre Nachhaltigkeitsbemühungen Auskunft geben.
Analysiert wurden die Angaben von 30 großen internationalen Fondsgesellschaften und zwölf großen deutschen, die zusammen knapp 44 Billionen Euro verwalten.
Häuser als Ganzes
Für die Studie wurden insgesamt 58 Themenkomplexe betrachtet. Sie betreffen den Investmentprozess und die Unternehmensführung genauso wie die Einflussnahme auf Portfolio-Unternehmen, um diese zu einem nachhaltigeren Handeln zu bewegen (Engagement).
Abhängig vom Umfang der ESG-Bemühungen wurden Punkte vergeben, die umso höher ausfielen, je mehr Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt wurden.
In der Auswertung geht es ausdrücklich nicht um einzelne Fonds, sondern um die Häuser als Ganzes. Die Analyse zeigt auf, wie stark das Thema Nachhaltigkeit die Gesellschaften durchzieht, wie sehr es von ihnen gelebt wird.
Ganz vorne: Federated Hermes
Das beste Ergebnis erzielt der US-Anbieter Federated Hermes. Er konnte in den meisten der 58 Themenkomplexe überzeugen. Eine hohe Punktzahl erreicht auch Candriam auf Platz zwei.
Die weiteren Gesellschaften, die in Sachen ESG-Integration vorbildlich auftreten, liegen eng beieinander. Mit einem knappen Vorsprung auf Rang 4 sichert sich das Fondshaus Neuberger Berman den dritten Podestplatz.
Die Auswertung zeigt: Eine makellose ESG-Integration gelingt keinem der analysierten Anbieter. Dazu sind die von Scope gesetzten Anforderungen, in insgesamt 58 Themenkomplexen umfangreiche Nachhaltigkeitsbemühungen zu zeigen, zu hoch.
Einige große Gesellschaften befinden sich jedoch auf einem guten Weg und beweisen, dass sie mit den wachsenden Anforderungen an nachhaltiges Investieren Schritt halten können. Sie haben ihre ESG-Integration weit vorangetrieben.
Vorreiter und Nachzügler
Klar wird aber auch: Unter den großen Anbietern, die an dieser Stelle analysiert wurden, gibt es Vorreiter und Nachzügler und das Thema Nachhaltigkeit ist nicht überall gleich gut angekommen.
Anleger, die Fondshäuser mit einer hohen ESG-Integration suchen, erhalten durch die Auswertung valide Hinweise, bei welchen Adressen sie fündig werden könnten.
Fragen nach dem Ausmaß der Nachhaltigkeitsbemühungen haben unter dem Eindruck der jüngst zunehmenden Vorwürfe, die Gesellschaften würden sich „grüner“ darstellen als sie sind, noch einmal an Bedeutung gewonnen.
Wenn immer mehr Anbieter – egal, ob aus Deutschland oder aus Übersee – beschuldigt werden, sie würden Greenwashing betreiben, zeigt dies, wie dringlich und relevant ein Blick auf die ESG-Integration eines Asset Managers ist.
(Scope Group)