Die Europäische Investitionsbank (EIB) und Hydrogen Europe, ein Dachverband, der die europäische Wasserstoff- und Brennstoffzellenindustrie und -forschung sowie nationale und regionale Vereinigungen in diesem Sektor vertritt, haben heute eine Vereinbarung über Beratungsdienste unterzeichnet.
Im Rahmen dieser Vereinbarung wird die Bank der EU finanzielle Beratung für Wasserstoffprojekte leisten, die von Hydrogen Europe vorgelegt werden.
Außerdem beteiligt sie sich an Initiativen zur Marktentwicklung und führt gemeinsame Maßnahmen zur Stärkung der Marktpräsenz durch.
Schließlich wird der fachliche Austausch im Rahmen der Vereinbarung die Europäische Investitionsbank dabei unterstützen, spezielle Finanzierungsprodukte für grünen Wasserstoff zu entwickeln.
Europäische Wirtschaft bis 2050 klimaneutral
Die Wasserstofftechnologie kann entscheidend dazu beitragen, die europäische Wirtschaft bis 2050 klimaneutral zu machen. Derzeit beträgt der Wasserstoffanteil am europäischen Energiemix weniger als zwei Prozent, er könnte sich aber bis zur Mitte des Jahrhunderts auf 14 Prozent erhöhen.
Die europäische Wasserstoffstrategie, die Teil des europäischen Grünen Deals ist, hat zum Ziel, bis 2050 die Nutzung von Wasserstoff auf breiter Ebene möglich zu machen. Gemäß dieser Strategie soll grüner Wasserstoff in den Jahren 2030 bis 2050 in systemrelevantem Umfang erzeugt werden.
Daher müssen die Investitionen in Wasserstoff, der aus erneuerbaren oder emissionsarmen Energien gewonnen wird, steigen. Die Strategie geht davon aus, dass für Herstellungskapazitäten in der Europäischen Union bis 2050 zwischen 180 und 470 Milliarden Euro benötigt werden.
Industrielle Verfahren dekarbonisieren
Hydrogen Europe ist neben der Europäischen Kommission einer der drei Partner des European Joint Undertaking on Hydrogen, einer öffentlich-privaten Partnerschaft, die die Markteinführung sauberer Wasserstofftechnologien in Europa erleichtern soll.
„Grüner Wasserstoff ist ein Weg, um industrielle Verfahren zu dekarbonisieren“, sagte EIB-Präsident Werner Hoyer. „Besonders wichtig ist das in Sektoren, in denen die Emissionen dringend gesenkt werden müssen, in denen das aber nur schwer gelingt.
Viele europäische Länder arbeiten aktiv an der Entwicklung von Wasserstofftechnologien.
Eine der großen Stärken der Europäischen Investitionsbank ist es, dass sie Beratung und technische Unterstützung in den Anfangsstadien eines Projekts mit attraktiven Finanzierungsformen hinterher kombiniert.
Dieses Modell ist perfekt für die Entwicklung und den Einsatz neuer bahnbrechender Technologien – auch der Technologien auf der Grundlage von Wasserstoff.“
EIB wichtiger Geldgeber
Die Herstellung von grünem emissionsfreiem Wasserstoff ist sehr kostspielig. In der EU ist die EIB ein wichtiger Geldgeber dafür. In den vergangenen acht Jahren hat die Bank der EU Beratung und Finanzierungen von mehr als zwei Milliarden Euro für Projekte bereitgestellt, die Wasserstofftechnologien nutzen.
Auch Projekte aus dem Verkehrssektor – etwa neue Flotten von Wasserstofffahrzeugen und die zugehörige Infrastruktur –, erhielten Mittel.
Mit ihrem Know-how und ihrer Erfolgsbilanz bei der Finanzierung innovativer Technologien und Infrastrukturen, vor allem Offshore-Windkraft und Batteriespeicher, bringt die EIB ideale Voraussetzungen mit, um die Entwicklung des Wasserstoff-Ökosystems in Europa zu fördern.
Derzeit unterstützt die Europäische Investitionsbank Technologien wie Elektrolyseure, Katalysatoren und Brennstoffzellen. Sie finanziert auch die Wasserstoffherstellung in großem Maßstab, einschließlich Elektrolyse, CO2-Abscheidung und ‑Speicherung und Wasserstofftankstellen.
(EIB) / surpress