Die Klimaschutz-Diskussion hat das Interesse an ökologischen Investments in den vergangenen Monaten deutlich gesteigert. Damit haben Anbieter ein leichtes Spiel, Sparer mit hohen Renditeversprechen auch für besonders risikoreiche nachhaltige Investments zu gewinnen. So werden Direktanlagen in Edelholzplantagen beworben, mit denen Investoren angeblich den Regenwald retten und gleichzeitig zweistellige Renditen erzielen können.
Grauer Kapitalmarkt
Doch überdurchschnittliche Renditeversprechen, sehr lange Laufzeiten und ein Firmensitz der Anbieter im Ausland geben Anlass zur Vorsicht. Diese meist mit erheblichen Risiken verbunden Direktanlagen zählen häufig zum grauen Kapitalmarkt. Vor diesem warnen Anwälte, Verbraucherschützer und die Finanzaufsicht BaFin. Darauf weist die Aktion „Finanzwissen für alle“ der im BVI organisierten Fondsgesellschaften hin.
Die Anbieter versuchen mit ihren Versprechungen zu punkten, dass Anleger von Walddirektinvestment im Falle einer Insolvenz als Eigentümer abgesichert sind. Doch wie bei jeder Anlageform sind Direktinvestments mit Risiken verbunden. Nach Angaben der BaFin scheitert bereits der versprochene Eigentumserwerb durch die Anleger in vielen Fällen an tatsächlichen und rechtlichen Problemen. Die Vermögensgegenstände befinden sich oft im Ausland, wodurch sich der Eigentumserwerb nach ausländischem Recht richten kann.
Walddirektinvestments riskant
Wie riskant Walddirektinvestments sind, zeigen Pleiten wie die der Schweizer Prime Forestry Group, der deutschen Lignum Sachwert Edelholz AG und Green Planet AG, bei denen tausenden von Anlegern Gesamtverluste in Millionen-Euro-Höhe entstanden sind. Viele der Anbieter von Waldinvestments sind kaum reguliert. Es fehlen verlässliche Mindeststandards und Transparenz.
Das unterscheidet diese Direktinvestments von geschlossenen Fonds, die durch den Gesetzgeber reguliert und von Aufsichtsbehörden überwacht werden. Wenn Anbieter von unregulierten Direktinvestments Hoffnung auf hohe Gewinne machen, sollten Anleger hellhörig werden. Denn als Faustregel gilt: Je höher die versprochene Rendite ist, desto größer ist gewöhnlich auch das Risiko, dass Sparer große Verluste erleiden können.
Faktor Zeit
Ein nachhaltiger Vermögensaufbau mit einem überschaubaren Risiko benötigt dagegen Zeit. Anlageberater und Vermögensverwalter helfen, zusammen mit dem Anleger finanzielle Ziele und Möglichkeiten zu bestimmen und ein Anlagekonzept zu entwickeln, das zu seinem Risikoprofil passt. Auskömmliche Renditen sind auch mit regulierten und liquide handelbaren Finanzprodukten, wie zum Beispiel Investmentfonds, möglich. Wer auf Aktien setzt, hat dabei langfristig die besten Chancen.
(BVI)