Diese werden aus einem Anlageuniversum von 300 Firmen ausgewählt, die gemessen an ihrem Streubesitz zu den größten zählen und keinen umstrittenen Tätigkeiten nachgehen. Auch abgesehen vom Rüstungssektor dürfen die Unternehmen keine unbefriedigende ökologische, soziale oder
unternehmenspolitische Bilanz haben. Unterstützt wird Euronext bei der Auswahl durch die zwei Agenturen Carbone 4 und CDP (Carbon Disclosure Project). Euronext selektiert auf Basis ihrer Analysedaten 85 bis 90 Unternehmen aus dem oben genannten Ausgangsuniversum. Hinzu kommen weitere zehn bis 15 Firmen, die für das Thema Energiewende stehen. Ein wissenschaftlicher Ausschuss unabhängiger Experten wählt diese „grünen“ Werte einmal pro Jahr an Hand von zwei Kriterien aus. Sie müssen mindestens 50 Prozent ihres Umsatzes mit CO₂-armen Technologien erwirtschaften und zu einem der folgenden sechs Sektoren gehören: alternative Energien, Bau, Strom, elektrische und elektronische Ausrüstung, industrielles Engineering oder Verkehr.
Um den sich fortlaufend wandelnden Anforderungen im Kampf gegen den Klimawandel zu begegnen, wird die Methodik des Index regelmäßig angepasst. Nachdem etwa die UN-Klimakonferenz COP21 beschlossen hatte, die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen, änderte Euronext die Index-Methodik und kann jetzt die energetische Leistung und den CO₂-Fußabdruck eines Unternehmens effizienter messen. Gesucht werden insbesondere solche Unternehmen, die nicht nur durch ihre operative Leistung einen positiven Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten, sondern auch durch die Produkte, die sie an ihre Kunden verkaufen.
Durch diese Weiterentwicklung hat sich der CO₂-Fußabdruck des Low Carbon 100 Europe® Index im Verhältnis zum europäischen Durchschnitt halbiert, wobei dies im Vergleich zum Ausgangsuniversum gesetzt wird, also bezogen auf den Streubesitz der 285 größten europäischen Unternehmen und den vom wissenschaftlichen Ausschuss ausgewählten zehn bis 15 grünen Werten. Ausgeschlossen sind Unternehmen, deren Tätigkeit unmittelbar mit fossilen Brennstoffen in Zusammenhang steht. Dies betrifft sowohl die Suche nach fossilen Energieträgern, deren Gewinnung, Verarbeitung, Transport und Lagerung als auch die Erzeugung von Strom aus solchen Rohstoffen.
(CLAUS HECHER)
www.easy.bnpparibas.de
BNP Paribas Easy Low Carbon 100 Europe UCITS ETF
Wie lauten Konzept und Zielsetzung der BNP Paribas Easy Low Carbon 100 Europe UCITS ETF?
Das Index-Regelwerk beruht grundsätzlich auf einem sogenannten „Best-in-Class“-Ansatz, der bei der Titelauswahl Unternehmen hervorhebt, die einen großen Beitrag zur Energiewende leisten. Der Index hat dabei zwei Ziele: Aktien von Unternehmen, die Treibhausgase freisetzen, werden gering gewichtet. Unternehmen, die viel zur Bekämpfung der Erderwärmung beitragen, sollen dagegen gefördert werden. Da es sich bei diesem ETF um ein verantwortungsvolles Investmentvehikel handelt, werden zudem Tabakwaren- und Waffenhersteller ausgeschlossen, ebenso Unternehmen mit kontroversen Geschäftsaktivitäten.
In welchem Bereich unterstützt der Fonds das entsprechende SDG am meisten?
In der Gesellschaft hat sich inzwischen das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Energiewende fest verankert. Ein weiterer Grund für das steigende Interesse an diesem ETF sind neue regulatorische Anforderungen. Nach Artikel 173 des französischen Energiewendegesetzes müssen institutionelle Anleger ihren CO₂-Fußabdruck veröffentlichen. Der BNP Paribas Easy Low Carbon 100 Europe UCITS ETF erfüllt die entsprechenden Anforderungen und ist auf das für die Erderwärmung festgelegte Zwei-Grad-Ziel abgestimmt. Die Indexregeln entwickeln sich stetig weiter. Die erste Anpassung der Indexmethodik wurde 2015 vorgenommen. Seitdem werden auch indirekte und vermiedene CO₂-Emissionen berücksichtigt. Unternehmen, die direkt mit fossilen Energieträgern in Verbindung stehen, werden ausgeschlossen. Dazu gehören die Gewinnung, Verarbeitung oder Lagerung fossiler Brennstoffe sowie die Stromerzeugung aus diesen Energiequellen.
Wie unterscheidet sich der Fonds gegenüber vergleichbaren Fonds?
Es gilt festzustellen, dass es keinen direkt vergleichbaren ETF mit Dekarbonisierung als fokussierte Zielsetzung für europäische Aktien gibt. Der BNP Paribas Easy Low Carbon 100 Europe UCITS ETF verwaltet aktuell 590 Millionen Euro, hat eine Gesamtkostenquote von 0,3 Prozent pro Jahr (jeweils Stichtag: 17.3.2020) und ist über XETRA handelbar.
(BNP PARIBAS ASSET MANAGEMENT)