Doch der „Förderdschungel“ bei der Energie wird – gerade für Laien – immer undurchdringlicher und kaum noch einplanbar. Was heute noch gefördert wird, kann schon morgen nicht mehr förderfähig sein.
„Auch wenn natürlich jeder Bauherr und Immobilienbesitzer das fachlich und finanziell optimale Ergebnis erzielen will: Von einer Förderung alleine sollte die Umsetzung der Maßnahme nie abhängig gemacht werden“, rät Johannes Lauer, Landesinnungsmeister des Landesinnungsverbands des Dachdeckerhandwerks Rheinland-Pfalz.
Sein Tipp: Im Vordergrund sollten stets der ganz persönliche Vorteil und der Vorteil für Umwelt und Klima stehen. Ein staatlicher Zuschuss oder eine Förderung durch zinsgünstige Darlehen sollten stets als „Zugabe“ verstanden werden.
Lauer nennt ein Beispiel: Gemeinsam mit dem Dachdecker-Fachbetrieb vor Ort wird eine Dachsanierung einschließlich Solaranlage – sei es zur Wärmeerzeugung oder zur Stromgewinnung – geplant. Je nach Energiepreisentwicklung amortisiert sich die Investition möglicherweise schon in wenigen Jahren. Auf jeden Fall wird vom ersten Tag der Inbetriebnahme an Geld für die Energieversorgung gespart.
„Wer würde nun alle Pläne und Investitionen und die Planung ad acta legen, nur weil gerade ein Förderprogramm ausgelaufen ist?“, so die berechtigte Frage des Landesinnungsmeisters. Amortisieren wird sich die Investition in jedem Fall – ohne Zuschüsse verlängert sich der Amortisationszeitraum (bei konstantem Energiepreis) nur etwas. Also kein Grund, die geplante Optimierung des Gebäudes insgesamt fallen zu lassen. Mit den für die Zukunft zu erwartenden Steigerungen der Energiepreise aber verkürzt sich der Zeitraum der Amortisation sogar ganz wesentlich – auch ohne Zuschüsse.
Das gilt ebenso für Dämmmaßnahmen im Dachbereich oder durch vorgehängte hinterlüftete Fassadensysteme.
Johannes Lauers Fazit: Im Vordergrund sollte stets die Maßnahme, unabhängig von möglichen Förderungen, stehen. Denn jede Investition in eine Gebäudeoptimierung ist ein Werterhalt oder eine Wertsteigerung der Immobilie. Und bei Vermietungen steigt die Attraktivität einer Wohnung mit ihren niedrigen Energiekosten gegenüber unsanierten Objekten.
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