Eine größere Gruppe, die auf Nachhaltigkeitslabel Wert legt, findet sich lediglich unter jüngeren Anlegern. Diese Schlussfolgerung lässt sich aus der neuen Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) mit dem Titel „Folgen Anleger den Sternen?“ ziehen.
In der Studie wird untersucht, inwieweit Ratings, Label oder Awards bei Finanzentscheidungen eine Rolle spielen. In der repräsentativen Umfrage gab eine relative Mehrheit (45 Prozent) derer, die unlängst ein Finanzprodukt erworben haben, an, dass ihre letzte Investition kein Nachhaltigkeitslabel oder ein entsprechendes Siegel beziehungsweise eine Auszeichnung als nachhaltiges Produkt besaß. Dies war nur bei einem Fünftel (21 Prozent) der Fall.
„Dieses Ergebnis überrascht schon ein wenig, da seit dem vergangenen Jahr Berater im Kundengespräch auch nach den Präferenzen in punkto Nachhaltigkeit fragen müssen“, erklärt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern. Allerdings haben Nachhaltigkeitssiegel für Jüngere offenkundig mehr Bedeutung als für die älteren Anlegergruppen. So gaben immerhin 42 Prozent der 18- bis 29-Jährigen an, dass ihre zuletzt getätigte Investition ein solches Label oder Siegel hatte.
Berater weisen auf Nachhaltigkeitslabel hin
An der Beratung selbst hat es wohl weniger gelegen. So wurden 76 Prozent derer, die unlängst eine Investition getätigt hatten und diese auch ein Nachhaltigkeitslabel besaß, auf das entsprechende Qualitätsmerkmal aufmerksam gemacht. Wenn ein Label oder ein Siegel vorhanden ist, dann wird es offenkundig von den Beratern auch als Instrument im Kundengespräch genutzt. Allerdings legt die überschaubare Gruppe, für die beide genannten Merkmale zutrafen, die Vermutung nahe, dass Finanzprodukte mit einem Nachhaltigkeitslabel noch nicht so oft in den Beratungsgesprächen vorkommen.