Nachhaltigkeit

naturstrom: Brennstofffreie Energieversorgung in Berliner Vorzeige-Quartier

Das vom Projektentwickler INCEPT GmbH und der naturstrom AG realisierte Öko-Quartier KOKONI ONE zeigt, wie eine lokale Energieversorgung emissions-, brennstoff- und fossilfrei funktioniert.

© naturstrom AG

Der Großteil der 84 Doppel- und Reihenhäuser im ökologisch-gemeinschaftlichen Quartier ist bereits errichtet. Umgesetzt wird das familienfreundliche Wohngebiet im Pankower Viertel Französisch-Buchholz vom Berliner Projektentwickler INCEPT GmbH, welcher Teil der ZIEGERT Group ist, auf Grundlage der Planung von ZRS Architekten Ingenieure. Das Energiekonzept verantwortet und entwickelt der Öko-Energieanbieter naturstrom AG.

Ein lauwarmes Geothermie-Nahwärmenetz versorgt die Häuser im Norden Berlins mit nachhaltiger Wärme. Dachintegrierte Photovoltaikanlagen liefern Ökostrom für zwei zentrale Wärmepumpen, die Sonnenenergie steht darüber hinaus den Bewohner:innen als Mieterstrom für den Haushaltsbedarf und für Wallboxen zur Verfügung.

„Ganzheitliche Energiekonzepte für komplette Quartiere wie hier bei KOKONI ONE in Pankow sind für die urbane Energiewende ein wichtiger Baustein“, unterstreicht Johannes Kraft, Mitglied des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen im Berliner Abgeordnetenhaus. „So wird es möglich, auch in Städten lokale Energiequellen optimal zu nutzen. Diese Vernetzung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität brauchen wir, um dem Ziel der Klimaneutralität zügig näher zu kommen.“

Regenerativer Wärmekreislauf

„Herzstück des Energiekonzepts ist unser Geothermie-Nahwärmenetz. In einer Tiefe von etwa 100 Metern unter dem Quartier entziehen 68 Erdwärmesonden dem Erdreich auf konstantem Temperaturniveau von etwa 10 Grad Celsius Wärmeenergie. Zwei zentrale Wärmepumpen heben die Temperatur dann auf 40 Grad an“, sagt Dr. Sarah Debor, Geschäftsfeldleiterin Urbanes Wohnen und Gewerbe bei der naturstrom AG.

Ein 1.200 Meter langes gedämmtes Niedertemperatur-Nahwärmenetz bringt die Heizenergie anschließend in die Gebäude. „Durch den hohen Baustandard nach BEG 55 und die modernen Fußbodenheizungen ist es möglich, schon mit diesen lauwarmen Temperaturen ein komfortables Wohnklima in den Häusern zu schaffen“, erläutert Anna Tsuchiya, Projektleiterin bei der INCEPT GmbH. „Und das nicht nur brennstoff- und emissionsfrei, sondern auch besonders effizient!“

Im Sommer werden die Energieflüsse umgedreht und zur Kühlung genutzt. Den Gebäuden wird dann überschüssige Wärme entzogen, die das Nahwärmenetz ins Erdreich zurückführt. „Zusätzlich gewinnt ein Rückkühler auf dem Dach der Energiezentrale bei Hitze weitere Wärmeenergie aus der Luft, die dann im Boden gespeichert wird“, führt Debor aus. „Auf diese Weise entsteht ein vollständig regenerativer Energie-Kreislauf, durch den wir die Zahl der Erdsonden stark reduzieren konnten. Nachhaltige Planung lohnt sich auch wirtschaftlich!“

Lokaler Solarstrom trifft Sektorenkopplung

Auch oberirdisch wird die Energie der Natur genutzt: Dachintegrierte Photovoltaikanlagen auf allen 84 Wohnhäusern mit einer Gesamtleistung von ca. 300 Kilowatt Peak versorgen die Energiezentrale mit lokalem Ökostrom. Dieser steht darüber hinaus als Mieterstrom-Tarif für die Haushalte und an den Wallboxen zur Verfügung. „Die intelligente Verknüpfung der Sektoren Strom, Wärme und E-Mobilität ermöglichen eine besonders effiziente Energienutzung“, sagt Sarah Debor von naturstrom. „Ein Drittel des lokalen Strombedarfs kann durch das Vor-Ort-Versorgungskonzept gedeckt werden.“

Schon die hölzernen Fassaden der Wohnhäuser zeigen das ökologische Profil des Quartiers. „Bei KOKONI ONE war uns von Anfang an wichtig, nicht nur den Betrieb, sondern auch den Bau möglichst nachhaltig zu gestalten“, sagt Anna Tsuchiya von INCEPT. „Durch die Holzbauweise ist KOKONI ONE bereits mit der Errichtung deutlich klimafreundlicher als herkömmliche Bauvorhaben. Wo sonst emissionsintensive Stoffe zum Einsatz kommen, speichert das in der Baukonstruktion sowie in der Fassade verarbeitete Holz hier auf Jahrzehnte C02.“

Das Gesamtkonzept von KOKONI ONE zahlt so direkt auf die Klimaziele des Berliner Senats ein, wie Johannes Kraft erläutert: „Das Öko-Quartier und andere Vorzeigeprojekte helfen, den Solarstromanteil in der Hauptstadt schnell und deutlich zu erweitern. Langjährige Partner unseres Masterplans Solarcity wie die naturstrom AG leisten hierzu einen wichtigen Beitrag.

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