Nachhaltigkeit

Netto-Null-Portfolios: Gibt es ein Patentrezept?

Aktives Engagement mit Unternehmen und Staaten ist Schlüssel zur Risikominderung und zum Übergang zur Netto-Null-Wirtschaft

Investoren müssen aktiver werden, indem sie mit Unternehmen zusammenarbeiten, um den Wandel voranzutreiben und ihr Geschäft zukunftssicher aufzustellen

Kohlenstoffemissionen in einem Anlageportfolio zu reduzieren ist zwar wichtig, aber nicht die einzige Komponente im Kampf gegen den Klimawandel. Um in der Realwirtschaft etwas zu bewirken, bedarf es eines mehrgleisigen Ansatzes.

Dieser sollte zuverlässige eigene ESG-Kriterien, zusätzliche Investments in grüne Lösungen, die Einflussnahme auf investierte Unternehmen und Staaten durch Engagement oder Stimmrechtsausübung umfassen und schlussendlich den Ausstieg aus dem, was nicht geändert werden kann.

NN Investment Partners (NN IP) ist der Ansicht, dass es weder ein Patentrezept noch eine schnelle Lösung für den Umgang mit dem Klimawandel gibt. Investoren sollten daher eine eher individuellere Sichtweise haben.

Obwohl Regulierungsbehörden und politische Entscheidungsträger mehrere positive Schritte zur Bekämpfung der globalen Erwärmung unternommen haben, müssen die Investoren über die Regulierung hinaus ihre Aufgabe definieren und einen größeren Beitrag beim Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft leisten.

Beitrag zur Klimawandel-Bekämpfung leisten

„Investoren müssen ihren Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten und sich darüber im Klaren sein, wie sich Umweltveränderungen auf Investitionen auswirken. reie

Es ist wichtig, sich mit Unternehmen zusammenzusetzen, zu diskutieren und darüber nachzudenken, welche Maßnahmen sie ergreifen müssen“, sagt Adrie Heinsbroek, Chief Sustainability Officer bei NN Investment Partners.

NN IP beleuchtet das Thema Klimawandel aus vielen Blickwinkeln und bezieht ein breites Spektrum von Entwicklungen mit ein. Dies umfasst beispielsweise Artenvielfalt, Wasser und soziale Aspekte wie den „gerechten“ Wandel, der sich auf die tatsächlichen Auswirkungen der Netto-Null-Umstellung konzentriert.

Übergang zu kohlenstoffarmer Wirtschaft unterstützen

Ein jüngstes Beispiel für die nachhaltige Vorgehensweise von NN IP mit Unternehmen, in die investiert wird, sowohl als Einzelinvestor als auch als Teil einer Gruppe. NN IP ist seit mehreren Jahren Mitverantwortlicher für das Engagement von Climate Action 100+ bei dem polnischen Stromerzeuger PGE.

Die kontinuierlichen Gespräche führten vor kurzem zu einem wichtigen Meilenstein: PGE steigt aus der Kohleverstromung aus und stellt auf einen stärker erneuerbaren Energiemix um.

„Es ist wichtig, dass sich Unternehmen beim Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft von den Investoren unterstützt und nicht behindert fühlen. Gleichzeitig ist der umfassende Dialog mit gesellschaftlich engagierten Organisationen sowie Regierungsvertretern von entscheidender Bedeutung, um den größtmöglichen Einfluss der Investoren auf die Ökosysteme zu erreichen – sei es in ökologischer, gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Hinsicht“, ergänzt Heinsbroek.

Wahl eines individuellen Ansatzes

Da sich die Kapitalanleger selbst immer wieder dazu verpflichten, ihre Portfolios bis 2050 emissionsfrei zu gestalten, müssen die Vermögensverwalter zunehmend Lösungen entwickeln, mit denen sie diese Ziele erreichen können.

„Entscheidend ist, dass Investoren nicht nur unterschiedliche Ziele und Anforderungen haben, sondern auch unterschiedliche Ausgangssituationen. Wenn ein Asset Owner bereits ESG- oder Klimaziele in sein Portfolio integriert hat, ist die Umstellung auf Netto-Null wahrscheinlich einfacher, als wenn dies nicht der Fall ist.

Erfolgreiche Ergebnisse hängen davon ab, dass die Investoren gemeinsam mit dem Kunden Ziele festlegen und eine für sie geeignete Methodik entwickeln, die einen wirklichen Impact hat“, so Edith Siermann, Head of Fixed Income & Responsible Investing bei NN Investment Partners.

Erhöhung der Allokationen bei Neuinvestitionen

Bei der Umstellung eines gesamten Portfolios auf eine Netto-Null-Strategie kooperiert NN IP mit seinen Kunden, mit dem Ziel in der Realwirtschaft eine echte Wirkung zu erreichen, anstatt nur Vermögenswerte mit hohen Kohlenstoffemissionen zu veräußern.

Dies führt zu einem vielschichtigen Ansatz, der die Erhöhung der Allokationen bei Neuinvestitionen in umweltfreundlichere Investmentlösungen, die Identifizierung der größten Verschmutzer der Welt und Änderungen durch Engagement und Dialog anstrebt. Nicht beeinflussbare Anlagen können letztlich veräußert und ausgeschlossen werden.

„Wir setzen uns gemeinsam mit unseren Kunden ehrgeizige, aber realistische Ziele, z. B. indem wir für das jeweilige Portfolio geeignete Zwischenziele wie eine CO2-Reduzierung um 25 Prozent bis 2025 und 45 Prozent bis 2030 festlegen.

Mit Blick auf die Zukunft ist es wichtig, dass wir die Zusammensetzung des Kundenportfolios kontinuierlich überprüfen und gegebenenfalls anpassen, um nicht nur unsere Ziele zu erreichen, sondern auch die beabsichtigten, realen Auswirkungen im Laufe der Zeit“, fügt Siermann hinzu.

Schwerpunkt auf Fixed Income und dem wachsenden Green-Bonds-Markt

Bei der Kapitalallokation liegt der Schwerpunkt zunehmend auf Investitionen in Anleihen, insbesondere in Green Bonds, um langfristige, positive Umwelteffekte zu erzielen und den Übergang zu einer Netto-Null-Wirtschaft zu unterstützen.

NN IP verfügt über einen bewährten Ansatz zur Bewertung von Anleihen und Emittenten, damit die richtigen Unternehmen und Projekte zur Erreichung klimabezogener Ziele ausgewählt werden. Dazu gehören Engagement sowie interne und externe Nachhaltigkeitsbewertungen der Emittenten, das Aufzeigen etwaiger Kontroversen und die Garantie, dass die Instrumente ein grünes Etikett auch wirklich verdient haben.

Green-Bonds-Markt definiert sich bis dato selbst

Auf Grundlage des ESG-Regelwerks von NN IP erfüllen nur etwa 70 Prozent des globalen Marktes für grüne Anleihen mit einem Volumen von mehr als einer Milliarde Euro (Stand: Ende April 2022) diese Standards, was die Notwendigkeit einer genauen Prüfung durch die Anleger noch deutlicher macht.

„Da sich der Green-Bonds-Markt bis dato im Wesentlichen selbst definiert, zeigt sich erneut, dass Anleger die Dinge nicht einfach für bare Münze nehmen oder einen „Schnellschuss“-Ansatz für den Aufbau eines grüneren Portfolios wählen können. Es gibt Herausforderungen bei den Daten, und die Anleger müssen über die offiziellen Zahlen hinausblicken“, sagt Bram Bos, Lead Portfolio Manager Green Bonds bei NN Investment Partners.

(NN Investment Partners)

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