Die Mehrheit der Immobilienkäufer in Deutschland nutzt die historisch niedrigen Zinsen für Baugeld, um höher zu tilgen und schneller schuldenfrei zu sein. Das zeigt eine aktuelle Auswertung von Interhyp, Deutschlands führendem Vermittler für private Baufinanzierungen. Demnach ist die anfängliche Tilgungshöhe deutschlandweit von durchschnittlich 2,29 Prozent im Jahr 2010 auf den Rekordwert von 2,84 Prozent im ersten Halbjahr 2016 gestiegen. Basis der Interhyp-Auswertung sind bundesweit mehr als 200.000 Darlehensabschlüsse für Bau- und Kaufvorhaben sowie über 100.000 Darlehensabschlüsse für Anschlussfinanzierungen von 2010 bis zum 1. Halbjahr 2016.
„Deutschlands Immobilienkäufer finanzieren weiterhin sicherheitsorientiert und vorausschauend. Anstatt sich von den niedrigen Zinsen zu mehr Risiko verleiten zu lassen, nutzen sie das Zinstief als Entschuldungsturbo“, sagt Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen.
„Angesichts von Bestkonditionen von rund einem Prozent für 10-jährige Zinsbindungen ist eine Tilgungshöhe von mindestens drei Prozent empfehlenswert“, sagt Goris. Wer einen solchen Kredit mit drei Prozent anstelle des lange üblichen einen Prozents abträgt, ist gut 40 Jahre früher schuldenfrei und kann so vielfach mehrere Zehntausend Euro sparen.
Bei der Anschlussfinanzierung agieren viele Deutsche noch vorausschauender: Hier ist die durchschnittliche anfängliche Tilgungshöhe bei der Anschlussfinanzierung von 2010 bis 2016 von 3,03 Prozent auf 4,94 Prozent gestiegen. „Viele Kreditnehmer schulden jetzt um, um vom günstigen Zinsniveau zu profitieren“, sagt Goris. Dabei investieren sie die Zinsersparnis direkt in die Rückzahlung des Kredits.