Die Bauzinsen steigen weiter leicht an: Die durchschnittliche Monatsrate, die für ein Darlehen von 150.000 Euro mit zwei Prozent Tilgung, 80 Prozent Beleihungsauslauf und zehnjähriger Sollzinsbindung ermittelt wird, beträgt im August 469 Euro und damit acht Euro mehr als im Juli.
Betrachtet man die Entwicklung der letzten zwölf Monate, liegt die Talsohle mit den niedrigsten Monatsraten hinter uns: Seit November 2017 sind die Kosten für diesen Durchschnittswert tendenziell gestiegen. Dennoch finden Darlehensnehmer nach wie vor sehr gute Finanzierungsbedingungen vor: Immobilien-/ Baukredite sind weiterhin relativ günstig.
Kreditnehmer leihen sich im August im Schnitt etwas weniger Geld für ihre Immobilien. Waren es im Juli noch 201.000 Euro, sinkt die Summe im August auf 200.000 Euro. Seit April 2016 beträgt die Darlehenshöhe konstant über 190.000 Euro.
Tilgungssatz, Beleihungsauslauf und Sollzinsbindung konstant
Wer im August in die eigene Immobilie investiert, entscheidet sich für eine schnelle Tilgung des Kredits: Mit 2,82 Prozent ist der Tilgungssatz vergleichbar mit den Vormonaten (Juli: 2,84 und Juni: 2,86 Prozent) und nach wie vor recht hoch – selbst wenn er sich seit April in kleinen Schritten von der 3-Prozent-Marke entfernt.
Der Beleihungsauslauf beträgt 80,05 Prozent und pendelt sich damit seit Mai bei plus/minus 80 Prozent ein. Zuvor lag er konstant unter diesem Wert. Auch bei der Sollzinsbindung von durchschnittlich 13 Jahren und 6 Monaten ist keine nennenswerte Veränderung im Vergleich zu den Vormonaten festzustellen. Verglichen mit dem Vorjahr wählen die Kreditnehmer eine um ein Jahr kürzere Zinsbindung: Von April bis September 2016 schrieben sie sich die Zinsen für mindestens 14 Jahre fest.
Forward-Darlehen bleiben im Allzeittief, Annuitätendarlehen auf Rekordhöhe
Zwar steigen die Bauzinsen etwas an, die Nachfrage nach Forward-Darlehen befeuert das im August allerdings nicht. Im Gegenteil: Ihr Anteil geht noch weiter zurück – auf 10,57 Prozent. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass sich Kreditnehmer die jetzigen Zinsen nicht für die Zukunft sichern würden: Von einem Forward-Darlehen wird erst dann gesprochen, wenn ein Forward-Aufschlag für die Zeit fällig wird, die es bis zur Auszahlung zu überbrücken gilt.
Viele Banken bieten jedoch die Bereitstellung des Darlehens mehrere Monate ohne zusätzliche Kosten an, einige Institute sogar bis zu zwölf Monate. Vermittler können dank langjähriger Partnerschaften zu Kreditinstituten die Frist hier manchmal im Sinne des Kunden verhandeln.
Diametral entgegengesetzt zu den Forward-Darlehen verläuft die Kurve der Annuitätendarlehen. Zum vierten Mal in Folge erreicht ihr Anteil einen Rekordwert, der sich mittlerweile auf 78,95 Prozent beläuft. Die Nachfrage nach KfW-Darlehen geht auf 5,95 Prozent weiter zurück. (drklein)