BVT ist seit Jahrzehnten erfolgreich in den USA für deutsche Investoren tätig, vor allem mit dem Schwerpunkt auf die Entwicklung von Mietwohnraum in „Multi-Family“-Wohnanlagen im Rahmen der Residential-USA-Serie. Martin Stoß verantwortet als Geschäftsführer für US-Immobilien der BVT Holding die Segmente Portfoliomanagement, Fondkonzeption und Investmentstrategie. Als Experte verfügt er über mehr als 20 Jahre Erfahrung im internationalen Portfoliomanagement (USA, Asien und Europa) sowie Transaktionserfahrung aus seiner Zeit bei der Deutschen Bank und PGIM.
Herr Stoß, Ihr Fokus liegt auf dem US-Wohnimmobilienmarkt. Wie zeigt sich hier die Lage?
MARTIN STOSS: Wegen der Wohnungsknappheit herrscht auch in den USA weiterhin Druck auf den Wohnimmobilienmarkt, insbesondere in den US-Metropolen. Angesichts eines jährlichen Bevölkerungswachstums von rund einem Prozent und parallel etwa einer Million neuer Haushaltsgründungen im Jahr, die vornehmlich in die Großstädte drängen, bleibt die Nachfrage nach Mietwohnungen hoch. Ein weiterer Grund ist der hohe US Hypothekenzins, der immer mehr Amerikaner in den Mietmarkt drängt. Das Eigenheim als klassisches Sinnbild des amerikanischen Traums können und wollen sich viele Amerikaner nicht mehr leisten. Wohnen zur Miete, in den USA lange Zeit als B-Lösung angesehen, entwickelt sich auch unter Gutverdienern zum gefragten Wohnmodell – ein Trend, der bereits seit Jahren zu beobachten ist. In der Folge drängen immer mehr kaufkraftstarke Mietinteressenten auf den Markt und treiben die Mietpreise nach oben. Laut CBRE Research bewegen sich die Steigerungsraten seit knapp 2 Jahren oberhalb von 6 Prozent, im vergangenen Jahr über 8 Prozent. Parallel dazu zeigen jedoch auch die Einkommen in den USA ein robustes Wachstum, was angesichts des Fachkräftemangels bei einer Arbeitslosenrate im Vollbeschäftigungsbereich noch einige Jahre anhalten dürfte. Vor allem professionell verwaltete Mietwohnanlagen mit einem umfassenden Serviceangebot, wo sich Mieter um wenig selbst kümmern müssen, werden nachgefragt. Mit einer Investition in US-Mietwohnobjekte können Anleger auch hierzulande von diesem Miettrend in den USA profitieren.
Umreißen Sie doch kurz Ihr Investitionskonzept.
MARTIN STOSS: Früh in die Entwicklung von hochwertigen Class-A-Apartmentkomplexen einsteigen, mit einem etablierten US-Projektpartner bauen, die Apartments vermieten und die Anlage schließlich „en bloc“ verkaufen. Dieser Zyklus braucht in der Regel nicht mehr als drei bis vier Jahre – und kann für deutsche Anleger sehr lukrativ sein, wenngleich ein solches unternehmerisches Investment auch immer mit Risiken verbunden ist. Das Investitionskonzept unserer Residential USA Serie bewährt sich nun schon seit 20 Jahren.
Wie beurteilen Sie die aktuellen Einstiegschancen für Investoren?
MARTIN STOSS: Seit 2022 wurde das Finanzierungsvolumen von US-Banken für Immobilienkredite merklich zurückgefahren. Ebenso sehen wir in Teilmärkten wie dem Sunbelt Überbauungstendenzen. Beides führt zu einem Rückgang der Neubautätigkeit um rund 45 % im Vergleich zum langjährigen Mittel. Dies wird mittelfristig zu einem Nachfrageüberhang bzw. Mangel an neuen Objekten ab 2026 führen. In Folge kann bei Neubauprojekten nach Abschluss der Bau- und Vermietungsphase in rund drei Jahren von einem guten Marktumfeld und hoher Nachfrage ausgegangen werden. Gut für Anleger, die jetzt investieren! Für unsere aktuellen Fonds sichern wir uns derzeit vielversprechende Projekte.
Auch für Ihren aktuellen Residential USA-Publikumsfonds haben Sie sich jetzt eine erste Projektentwicklung gesichert …
MARTIN STOSS: Wir haben uns mit der Auswahl der ersten Projektentwicklung für den BVT Residential USA 19 bewusst etwas mehr Zeit gelassen und eine Vielzahl interessanter Ankaufsoptionen gesichtet. Für die nun geplante Investition in die Class- A-Apartmentanlage „Holly Hill“ spricht vor allem die Dynamik der Metropolregion Orlando, sowohl hinsichtlich der sehr positiven Bevölkerungsprognose als auch der Arbeitsplatzprognose. Auf der Herstellungsseite überzeugt, dass der Bau des Projekts sofort begonnen und auf einer vergleichsweise geringen Kostenbasis erfolgen kann. Auf der Exit-Seite ist der Mikrostandort ein erwiesenermaßen institutioneller Markt, in dem bereits große US- & internationale Asset Manager investiert sind. Mit Aventon Companies wissen wir zudem einen erfahrenen Projektpartner an unserer Seite, mit dem wir schon in der Vergangenheit sehr gut zusammengearbeitet haben. Dieses spannende Projekt haben wir uns per Absichtserklärung gesichert, die Investitionsentscheidung soll nach positivem Abschluss der Anlageprüfung voraussichtlich noch im September getroffen werden.
Vielen Dank für das Gespräch.