Der Solar-Spezialist hep hat seinen ersten „Impact“-Fonds aufgelegt, also einen Alternativen Investmentfonds (AIF) für Privatanleger, der das höchste Nachhaltigkeits- Level erreicht. Gründer und CSO Thorsten Eitle spricht über die Hintergründe und Ziele
Der „HEP – Solar Green Energy Impact Fund I“ entspricht nicht nur Artikel 9 der EU-Offenlegungsverordnung, sondern auch der Taxonomie-Verordnung. Was ist das Besondere daran?
THORSTEN EITLE: Das oberste Ziel des Fonds ist, mindestens 75 Prozent des Kapitals so zu investieren, dass wir aktiv eine nachhaltig messbare CO2-Einsparung erreichen, in unserem Fall durch den Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen. Es gibt auch Artikel-9-Fonds, die in Bestandsanlagen investieren. Auch diese entsprechen der Offenlegungsverordnung, sparen aber nicht aktiv CO2 ein, denn die Bestandsanlagen gibt es ja schon. Durch diesen aktiven Beitrag zur CO2-Einsparung leistet der HEP – Solar Green Energy Impact Fund 1 einen Beitrag zum Umweltziel „Klimaschutz“ im Sinne der Taxonomie-Verordnung. Daher kann er mit Fug und Recht als Klimaschutzfonds bezeichnet werden – und das als einer der ersten Fonds in Deutschland!
Wie schwierig war der Genehmigungsprozess eines Artikel-9-Fonds bei der BaFin?
THORSTEN EITLE: Sowohl für uns als auch für die BaFin war das Thema Neuland. Das haben wir bei vielen Gesprächen gemerkt. Die BaFin war dabei auch offen für unsere Lösungsvorschläge. Der Genehmigungsprozess hat durchaus länger gedauert als bei vorherigen Fonds.
Die Herausforderung ist aber gar nicht so sehr, einen Artikel-9-Fonds bei der BaFin durchzubekommen, sondern vielmehr, dieses Thema dann auch dauerhaft im Fonds umzusetzen. Dabei geht es nicht nur um den Klimaschutz, sondern auch um andere Bereiche der Taxonomie-Verordnung wie zum Beispiel, woher die Materialien und Komponenten stammen und unter welchen Bedingungen sie abgebaut beziehungsweise hergestellt wurden.
Die geplante Laufzeit des Fonds ist mit rund sechs Jahren deutlich kürzer als beim vorherigen Fonds. Warum ist das so?
THORSTEN EITLE: Das hat wirtschaftliche Gründe. Ein Solarpark ist mittlerweile ein Asset, das wie eine Immobilie in seinem Lebenszyklus mehrmals den Besitzer wechselt, in den USA bis zu sechs Mal. Langfristige gesetzliche Einspeisevergütungen oder 20-Jahres-Verträge spielen kaum noch eine Rolle. Heute werden deutlich kürzere Stromabnahmeverträge geschlossen, sogenannte Power Purchase Agreements, kurz PPA.
Unser Asset Management hat sechs Jahre als optimale Haltedauer identifiziert. Wir entwickeln und bauen die Anlagen und betreiben sie zwei oder drei Jahre. Während dieser Zeit erzeugen unsere Parks sauberen Strom. Wie eingangs erwähnt, ist ein Ziel des Fonds die CO2-Einsparung und damit den Impact zum Klimaschutz nachzuweisen. Wenn die Parks ihre Funktions- und Leistungsfähigkeit demonstriert haben und genügend CO2-armer Strom produziert wurde, ist der richtige Zeitpunkt zum Verkauf.
Warum steht die Energieversorgung der Zukunft im Zeichen der Photovoltaik?
THORSTEN EITLE: Das hat mit der verbesserten technischen Effektivität von Solaranlagen zu tun, aber auch mit dem Anstieg der Marktpreise für Strom und fossile Energieträger, der schon lange vor dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs eingesetzt hat. Regenerative Quellen, vor allem Solaranlagen, sind heute die günstigste Art der Stromerzeugung.
Vielen Dank für das Gespräch.
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