Spezial-Fonds: Beteiligungen mit dem gewissen Etwas
Ein Ergebnis der zunehmenden Individualisierung in der Beteiligungsbranche ist die wachsende Zahl der Spezial- oder Nischenfonds. Das sind Beteiligungen, die abseits der klassischen Fondssegmente wie Immobilien, Schiffe oder Private Equity anlegen. Ein aktuelles Beispiel ist der Edelholz-Fonds Nobilis Priva. Er investiert in europäische Holzarten und hilft so, den tropischen Regenwald zu schützen.
Die Initiatoren offerieren also besondere Angebote und versierte Investoren finden so ein Produkt, das genau zu ihnen passt. Und die Anleger honorieren das – das belegt die große Nachfrage nach solchen Spezialfonds. Laut Feri Gesamtmarktstudie der Beteiligungsmodelle 2012 machten Rohstofffonds, vor allem mit Investitionen in Gas- und Ölquellen sowie Ölförderrechte, mit 34,4 Prozent den Löwenanteil unter den Spezialfonds aus. Auch bei den New-Energy-Fonds bilden sich neben den etablierten Windkraft- und Solarinvestments immer mehr Nischen heraus. Ein neuer Trend sind etwa Wasserkraftfonds, hier hat vor allem Aquila Capital eine Vorreiterrolle eingenommen. Mit dem aktuellen Fonds HydropowerINVEST IV können sich Anleger an einem Portfolio aus fünf Wasserkraftwerken in der Türkei beteiligen. Der Anbieter POC hat hingegen sein bisheriges Angebot an Öl- und Gasfonds mit der neuen Produktlinie Oikos um den Bau und Betrieb von Biomassekraftwerken in Kanada erweitert.
Gemeinsam ins Risiko: Co-Investment schafft Vertrauen
Zugenommen hat auch die Diskussion darum, wie Risiken und Gewinne bei unternehmerischen Beteiligungen zwischen Anlegern und dem Initiator verteilt werden sollten. Gerade die kleineren, spezialisierten Emissionshäuser trauen sich vermehrt, das Konzept des geschlossenen Fonds neu zu denken. Sie investieren entweder gemeinsam mit dem Anleger und mit eigenem Geld oder knüpfen zumindest ihre Honorare stärker an den wirtschaftlichen Erfolg des jeweiligen Investments. Das Emissionshaus Buss Capital ist zum Beispiel bei seinem aktuellen Containerfonds 13 selbst an seinem Containerportfolio beteiligt und damit direkt vom Investitionserfolg betroffen. „Anleger fassen eher Vertrauen zu einem Produkt, wenn der Anbieter zeigt, dass er von seinem eigenen Konzept überzeugt ist“, sagt Schuhmann. Einen alternativen Weg geht der Initiator asuco bei seinem Immobilien-Zweitmarktfonds asuco 3. Hier sind nicht nur Bonuszahlungen für einen besonderen wirtschaftlichen Erfolg vorgesehen. Das Fondsmanagement akzeptiert bei unterplanmäßigen Ergebnissen auch eine Kürzung der eigenen Vergütung.