Sachwerte / Immobilien

Haus oder Wohnung: In Bremen sind Häuser günstiger, in Bayern Wohnungen

Wer sich in Bremen Wohneigentum kaufen oder bauen will, sollte prüfen, ob nicht auch ein Haus infrage kommt: Im Schnitt kosteten Häuser an der Weser in der zweiten Jahreshälfte 2017 234 €/qm weniger als Wohnungen.

Immobilienpreise zeigen sich im Bundesvergleich sehr unterschiedlich / Bildrechte: shutterstock*

 

Auch neue Hausbesitzer in Sachsen-Anhalt und in Nordrhein-Westfalen gaben tendenziell weniger aus als Wohnungskäufer. Im Saarland hielten sich die gezahlten Preise für die beiden Immobilienarten mit 1.371 €/qm für Wohnungen und 1.372 €/qm ungefähr die Waage.

Deutlich mehr Geld für Wohnungen als für Häuser haben Bayern, Brandenburger und Hessen ausgegeben. Die Differenz betrug in Bayern ganze 1.414 €/qm, in den anderen beiden Ländern 751 bzw. 710 €/qm. „In Bayern haben wir enge Metropolen und ein knappes Wohnungsangebot“, erläutert Jens Budke, Experte für Baufinanzierung bei Dr. Klein in München, „hier wird in die Höhe gebaut. Zudem gibt es weniger Bestandswohnungen als Neubauten auf dem Markt, das zieht den Preis zusätzlich nach oben.“ Auch im Stadtstaat Hamburg bezahlten Wohnungskäufer mit 3.867 €/qm deutlich mehr für Wohnungen, hier betrug der Unterschied 650 €/qm.

Wohnungsmarkt: Hamburg mehr als dreimal so teuer wie Sachsen-Anhalt

Nach wie vor hatten Hamburg, Berlin und Bayern die Nase vorne, was den durchschnittlichen gezahlten Quadratmeterpreis für Wohnungen angeht. Sachsen-Anhalt bildet mit den geringsten Wohnungspreisen das Schlusslicht. „In den Städten sind die Preise insbesondere für Neubauwohnungen zum Teil durchaus höher – sie liegen aber natürlich auf einem anderen Niveau als zum Beispiel in Hamburg und außerhalb gelten sehr viel günstigere Preise“, sagt Christian Köpper, Spezialist für Baufinanzierung von Dr. Klein in Magdeburg. Landesweit betrachtet sei der Markt für Eigentumswohnungen relativ klein: „Wer nicht in den Städten wohnen will oder muss, kann oft schon ein paar Kilometer außerhalb ein Haus zu einem guten Preis kaufen oder bauen“, so Köpper weiter. Auch das Saarland und Thüringen befinden sich im Bundesländer-Vergleich am unteren Ende der Liste. Im Schnitt waren Hamburger Wohnungen mit 4.097 €/qm mehr als dreimal so teuer wie die in Sachsen-Anhalt (gemittelt 1.237 €/qm).

Wer auf der Suche nach einer günstigen Eigentumswohnung war, hatte in Hamburg geringe Chancen: In der zweiten Hälfte des letzten Jahres begannen die Quadratmeterpreise hier bei 1.370 Euro. Am günstigsten waren die Einstiegspreise in sieben Flächenländern: In Sachsen-Anhalt, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen, Rheinland-Pfalz und Thüringen kosteten Wohnungen zum Teil deutlich unter 600 €/qm. Die höchsten Preise erzielten Wohnungen in Bayern und in Hessen mit 11.974 bzw. 11.292 €/qm, auch Berlin war mit einem fünfstelligen Quadratmeterpreis (10.873 €/qm) unter den Top 3.

Deutlichste Differenz zwischen Neubauwohnungen und Altbau in Bayern

1.466 Euro – so viel kostete der Quadratmeter durchschnittlich mehr für eine Neubau- als für eine Bestandswohnung. Die Differenz war – außer in Niedersachsen – überall vierstellig. In Bayern fiel der Unterschied mit 1.875 €/qm am größten aus – allerdings hat er sich im Vergleich zum ersten Halbjahr um über 700 €/qm reduziert. Weniger deutlich machte sich der Preisunterschied in Niedersachsen (971 €/qm) bemerkbar, und auch in Hamburg lagen zwischen neuen Wohnungen und Bestandswohnungen unterdurchschnittliche 1.044 €/qm. In der Hansestadt waren Altbauwohnungen so begehrt wie teuer: Keine kostete weniger als 1.370 €/qm, im Mittel zahlten Käufer hier 3.867 €/qm.

Der gemittelte Hauspreis steigt – allerdings nicht in Mitteldeutschland

In elf der 16 Bundesländer gaben frischgebackene Hausbesitzer im Schnitt mehr Geld pro Quadratmeter für die Immobilie aus als im Halbjahr zuvor, und zwar zwischen 1,05 Prozent (Baden-Württemberg) und 5,86 Prozent (Mecklenburg-Vorpommern). In Thüringen, Hessen, Sachsen, Brandenburg und in Sachsen-Anhalt nahmen Bauherren und Käufer für das eigene Haus im Schnitt dagegen etwas weniger Geld in die Hand als zuvor. Die gemittelten Preise bewegen sich zwischen 1.372 €/qm im Saarland und 3.447 €/qm in Hamburg, im Durchschnitt liegt Mecklenburg-Vorpommern mit 2.115 €/qm.

Wer möglichst wenig Geld für sein Haus ausgeben wollte, konnte überall fündig werden – außer in Hamburg und Berlin, hier begannen die Quadratmeterpreise erst bei 784 bzw. 1.000 Euro. Ansonsten fingen die Hauspreise aber überall schon bei 503 €/qm (Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt) bis 565 €/qm (Schleswig-Holstein) an. Bayern ist das einzige Bundesland, in dem das teuerste Haus den Besitzer für einen fünfstelligen Quadratmeterpreis wechselte: 11.707 €/qm. Im Halbjahr zuvor lagen die Rekordpreise für Häuser auch in Hessen und Berlin über der 10.000-Euro-Grenze. Hier sank der Höchstpreis in der zweiten Jahreshälfte auf 8.636 €/qm (Hessen) bzw. 8.000 €/qm (Berlin).

Hamburger Häuser: Neubau und Bestand liegen nah beieinander

Bei Ein- und Zweifamilienhäusern fiel der Preisunterschied zwischen Neubau und Bestand relativ gering aus. Besonders in Hamburg hielten sich die gemittelten gezahlten Beträge fast die Waage: Für Neubauten wurden im Schnitt nur 31 €/qm mehr gezahlt. Die deutlichste Differenz zeigten Thüringen und in Rheinland-Pfalz: Hier machte der Unterschied fast 1.000 €/qm aus.

Die Preisspanne für Bestandshäuser ist in neun Bundesländern größer als für Neubauten. Neben den Stadtstaaten wurden auch in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und im Saarland die höchsten gezahlten Quadratmeterpreise an die Vorbesitzer der Häuser gezahlt. In Nordrhein-Westfalen und in Hessen konnten neue Häuser schon für 515 bzw. 557 €/qm gebaut werden, in sieben Bundesländern fingen die Quadratmeterpreise erst bei über 1.000 Euro an.

Über die Auswertung

Grundlage der Auswertungen sind die tatsächlich gezahlten Immobilienkaufpreise in den Bundesländern auf Basis der Transaktionsdaten der EUROPACE-Plattform. EUROPACE ist der unabhängige Marktplatz für Immobilienfinanzierungen in Deutschland. Rund fünfzehn Prozent aller Immobilienfinanzierungen in Deutschland werden über diesen Marktplatz finanziert. Das sind ca. 35.000 Transaktionen mit einem Volumen von rund 4 Mrd. Euro pro Monat.

Der Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung (DTI) basiert auf denselben Daten und analysiert die jeweils im Fokus stehende Metropolregion. Der Immobilienpreisindex gibt zusätzlich Auskunft über die Preisentwicklung in den Regionen.

Den vollständigen Preisvergleich finden Sie hier.

 

(Dr. Klein Privatkunden AG)

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