In den südlichen Metropolregionen steigen die Preise im ersten Quartal 2017 für fast alle Immobilienarten um einen zweistelligen Prozentsatz. Der Vergleich zum letzten Quartal fällt weniger extrem aus – Häuser in München und Eigentumswohnungen in Frankfurt verzeichnen dennoch einen Anstieg um über fünf Prozent.
München: Neubauten fast nur noch an der Stadtgrenze
Entgegen einigen Zwischenrufen, dass bei den Münchner Wohnimmobilienpreisen ein Ende der Fahnenstange in Sicht sei, entspannt sich der Markt derzeit nicht. Zwar entstehen an den Stadtgrenzen neue Wohngebiete und sogar ganze Stadtteile – die Nachfrage nach den Neubauten ist aber enorm.
In jedem Fall müssen Münchner laut DTI für ihre zukünftige Immobilie tief in die Tasche greifen. Sowohl bei Wohnungen als auch bei Häusern übersteigen die höchsten Quadratmeterpreise im ersten Quartal 2017 die 10.000-Euro-Marke. Aktuell erzielen Verkäufer Hauspreise, die fast 14 Prozent über denen des ersten Quartals 2016 liegen,
Eigentumswohnungen verteuern sich im selben Zeitraum um knapp neun Prozent. Der Medianwert für Häuser steigt weiter und überschreitet mittlerweile die Grenze von 4.000 €/qm. Mit einem gemittelten Quadratmeterpreis von 5.640 €/qm führen auch die Münchner Wohnungen die bundesweite Rangliste an. Zum Vergleich: In Hamburg kostet der Quadratmeter im ersten Quartal 3.693 Euro.
Frankfurt: Medianpreis für Wohnungen über 3.000 Euro pro Quadratmeter
Die Finanzmetropole erlebt derzeit bei den Eigentumswohnungen die deutlichsten Preissteigerungen seit mehreren Jahren. Die Kurve der Immobilienpreise steigt im Vergleich zum ersten Quartal 2016 um 14,45 Prozent, und auch die rund 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal zeigen ein stärkeres Wachstum als in den Quartalen davor.
Parallel bewegt sich auch die Preisspanne eine Stufe nach oben: Keine Wohnung ist günstiger als 1.149 €/qm und die teuerste Wohnung wechselte für 10.591 €/qm den Besitzer. Im Mittel beträgt der Preis pro Quadratmeter 3.130 Euro. Auch die Preisentwicklung bei Ein- und Zweifamilienhäusern nimmt in den ersten Monaten des Jahres mit 8,91 Prozent (Vergleich: Q1/2016) bzw. 3,59 Prozent (Vergleich: Q4/2016) an Tempo zu. Der Medianpreis steigt kontinuierlich auf derzeit 2.459 €/qm.
Stuttgart: Preisentwicklung innerhalb eines Jahres im zweistelligen Prozentbereich
Die gemittelten Kaufpreise für Stuttgarter Wohnraum gehen ebenfalls sukzessive weiter nach oben. Allerdings relativ geringfügig: So kosten Wohnungen Anfang 2017 im Schnitt 2.788 €/qm – im Quartal zuvor waren es 2.759 €/qm – und Häuser 2.659 €/qm, nach 2.640 €/qm im letzten Quartal 2016.
Aber: Von den untersuchten Metropolregionen ist Stuttgart die einzige, in der der Indexwert sowohl für Wohnungen als auch für Häuser innerhalb eines Jahres um einen zweistelligen Prozentsatz gestiegen ist: 12,5 Prozent bei Wohnungen und um 11,21 Prozent bei Ein- und Zweifamilienhäusern.
Die Berechnung des Indexes umfasst u. a. Detaildaten zur Immobilie und dem Grundstück selbst sowie ihrer Lage. In Bezug auf den Vorquartalswert steigen die gezahlten Preise für Häuser mit 2,42 Prozent moderat, die Preise für Wohnungen erhöhen sich um 3,8 Prozent gegenüber Ende 2016. (drklein)