Doch damit sie auch zahlreich Kundschaft in ihre Geschäfte locken, müssen die Häuser mit einem attraktiven Angebot, einer guten Erreichbarkeit und zusätzlichen Services überzeugen. Zu diesem Ergebnis kommt das KPMG Consumer Barometer. Die Umfrage wurde gemeinsam mit dem Kölner EHI Retail Institute durchgeführt und zeigt, welche Faktoren Konsumentinnen und Konsumenten für den Besuch einer Handelsimmobilie motivieren.
Erreichbarkeit mit hoher Priorität
39 Prozent der befragten Konsumentinnen und Konsumenten kaufen demnach in den Innenstädten am liebsten stationär in Geschäften ein. Dabei ist die Erreichbarkeit des Geschäfts für 29 Prozent der befragten Kundinnen und Kunden ausschlaggebend, eine gute Orientierung im Geschäft wünschen sich 24 Prozent und die Attraktivität der Nachbarschaft halten 17 Prozent für entscheidend. Grundsätzlich schätzt die Kundschaft den Aufenthalt in Handelsimmobilien, insbesondere in Shoppingcentern überzeugt sie vor allem der Mix der Geschäfte (55 Prozent) und das wetterunabhängige Indoor-Shoppingerlebnis (38 Prozent). Allerdings: Zu hohe Parkgebühren sind der Störfaktor Nummer 1 in Shoppingcentern (42 Prozent).
„Die Geschäfte müssen für die Menschen in Deutschland leicht erreichbar sein. Und Vielfalt ist gefragt, räumlich und zeitlich – die Kundschaft möchte flexibel anreisen, ob mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Pkw oder mit dem Fahrrad und auch an Sonn- und Feiertagen einkaufen. Eine klare Botschaft der Menschen in unserem Land, die nicht überhört werden sollte“, fasst EHI-Geschäftsführer Michael Gerling die Ergebnisse der Studie zusammen.
Stephan Fetsch, EMA Head of Retail & Consumer Goods bei KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ergänzt: „Soziale Kontakte, Lifestyle-Aktivitäten, Restaurants und Shopping erfordern geeignete Räume und Strukturen. Sowohl Innenstädte als auch Shoppingcenter können diese bieten und sind daher für Konsumenten unverändert ein attraktives Einkaufsziel. Damit Handelsimmobilien profitabel bleiben, sollten sie ihr Angebot möglichst nah an den Kundenbedürfnissen ausrichten.“
Fehlende Geräumigkeit, schlechte Luft und hohe Preise stören Einkaufserlebnis
Innerhalb der Geschäfte stört sich die Kundschaft vor allem an engen Gängen und zu wenig Platz (53 Prozent) sowie an schlechter Belüftung (44 Prozent). Für die meisten Menschen (54 Prozent) stellt das Preisniveau eines Geschäfts einen der prägendsten Faktoren für ein gutes Einkaufserlebnis dar.
Die meisten Befragten kombinieren ihren Einkaufstrip mit anderen Tätigkeiten. Mit dem täglichen Einkauf wird besonders oft das Arbeiten kombiniert (24 Prozent), aber auch Behörden-/Bankbesuche (18 Prozent), Arztbesuche oder Dienstleistungen wie Besuche beim Friseur und der Reinigung (je 16 Prozent). Einen entspannten Einkaufsbummel kombinieren viele Konsumenten gerne mit einem Besuch der Gastronomie (36 Prozent) oder einem sozialen Austausch wie sich mit Freunden und Familie zu treffen (34 Prozent).