Nicht börsengehandelte Private Assets stehen bei institutionellen Investoren schon lange hoch im Kurs. Sie bieten die Möglichkeit zur unkorrelierten Portfoliodiversifikation und eröffnen die Chance auf langfristig attraktive Renditen bei geringererVolatilität. Seit einigen Jahren steht diese Assetklasse nun auch Privatanlegern offen. Möglich macht dies der 2015 ins Leben gerufene European Long Term Investment Fund (ELTIF). Er wurde eigens zu dem Zweck geschaffen, die Investorenbasis für den Infrastrukturausbau in Europa auf eine breitere Basis zu stellen. Bereits ab 10.000 Euro konnten Privatanleger an den Chancen der privaten Infrastrukturfinanzierungsmärkte teilhaben. Der erhoffte Erfolg allerdings blieb lange Zeit weitgehend aus. In den ersten Jahren nach seiner Einführung fristete das neue Produkt bei geringer Nachfrage eher ein Schattendasein.
Erst im vergangenen Jahr nahm der Markt spürbar Fahrt auf. So bezifferte das Analysehaus Scope das Marktvolumen per Ende 2022 auf rund 11,3 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von etwas mehr als 50 Prozent gegenüber 2021. Insgesamt 77 ELTIFs standen Anlegern europaweit zur Verfügung, 23 Produkte mehr als 2021. Für weiteren Schub dürfte die im Frühjahr durch das EU-Parlament abgesegnete Neufassung des ELTIF Regelwerks sorgen. Zu Beginn des kommenden Jahres soll die überarbeitete ELTIF-Verordnung in Kraft treten. Verschiedene Vorschriften wurden dahingehend angepasst, dass Privatanleger noch einfacher Zugang zu entsprechenden Fonds haben können. So können Anleger künftig etwa auch dann in einen ELTIF investieren, wenn ihr Gesamtvermögen unterhalb der Grenze von 100.000 Euro liegt. Auf der Investmentseite wurden ebenfalls verschiedene Regeln gelockert. So wird es den Anbietern von ELTIFs ab dem kommenden Jahr unter anderem möglich sein, in ein breiteres Spektrum an Vermögenswerten zu investieren. Und: Für den Vertrieb von ELTIFs sollen dann ähnliche Regeln gelten wie für gewöhnliche Publikumsfonds.
ELTIF-ANGEBOT WÄCHST
Bei der EFAMA, dem europäischen Fondsund Asset Management Verband, geht man davon aus, dass die Novellierung des Rechtsrahmens das Produkt ELTIF sowohl für Investmenthäuser als auch für Privatanleger in ganz Europa deutlich attraktiver machen dürfte. Auch Joachim Nareike, Leiter Publikumsfonds beim Vermögensverwalter Schroders, rechnet mit einem verstärkten Interesse. „Investments in die Private-Asset-Märkte werden für Privatanleger mit der Überarbeitung der ELTIFRegeln noch einfacher“, so der Anlageexperte. Schroders verfügt bereits über reichlich Erfahrung im Bereich von Private Assets – Anfang des Jahres legte das Fondshaus seinen ersten ELTIF auf, der noch bis Dezember gezeichnet werden kann.
Die Strategie des ELTIFs von Schroders Capital konzentriert sich auf Mehrheitsbeteiligungen (Buyouts) und versucht, attraktive Anlagegelegenheiten vornehmlich bei Unternehmen zu nutzen, die im mittleren Buyout- und Wachstumssegment angesiedelt sind. Bei diesen handelt es sich in der Regel um qualitativ hochwertige, in Familienbesitz befindliche oder von Gründern geführte Firmen, die einen verlässlichen Partner für ihre nächste Wachstumsphase suchen. Das Fondsmanagement ist bestrebt, in ein möglichst breites Spektrum von Branchen zu investieren, darunter Gesundheit, Technologie, Unternehmensdienstleistungen, Konsumgüter und Industrie. Es zielt auf ein ausgewogenes Engagement in diesen Sektoren, jedoch mit einer höheren Gewichtung sich antizyklisch entwickelnder Unternehmen, insbesondere aus den Sektoren Gesundheit und Technologie. Als Artikel 8-Fonds gemäß der Europäischen Offenlegungsverordnung (SFDR) tätigt der Schroders Capital ELTIF vorzugsweise Investments mit einem ESGFokus unter besonderer Berücksichtigung der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDG).
SCHRODERS
Weitere Informationen finden Sie unter:
https://www.schroders.com/de-de/ de/privatanleger/fonds-undstrategien/ eltif/