Nachdem die Mieten viele Jahre kontinuierlich gestiegen sind, haben sie sich 2015 in den meisten deutschen Städten auf dem Vorjahresniveau stabilisiert. Bei den Kaufpreisen war im Jahresvergleich dagegen noch eine Steigerung zu verzeichnen.
In den insgesamt 64 regelmäßig von BNP Paribas Real Estate analysierten Märkten hat sich die Spitzenmiete in 45 Städten nicht verändert. An 7 Standorten hat sie noch einmal leicht zugelegt wogegen 12 Städte leicht rückläufige Höchstmieten hinnehmen mussten. Verantwortlich hierfür sind mehrere Einflussfaktoren, die im Ergebnis zu sinkenden Frequenzen und stagnierenden Umsätzen in den 1A-Lagen führen, hierzu zählen ein verändertes Käuferverhalten durch den wachsenden Online-Handel, ein zunehmender Einfluss vertikaler Einzelhändler (u. a. H&M, Inditex und Primark) und ein höheres Anspruchsdenken der Kunden an den stationären Handel. An den 7 Top-Märkten verzeichnete lediglich Düsseldorf einen leichten Anstieg um knapp 2 % und Frankfurt einen Rückgang im gleichen Umfang. Spitzenreiter bleibt damit München mit 370 EUR/m² Euro für einen idealtypischen 100-m²-Standardshop, gefolgt von Berlin mit 310 EUR/m². Frankfurt konnte die Höchstmiete zwar nicht halten, ist mit 305 EUR/m² aber immer noch unter den Top 3. Auf dem vierten Platz folgt Düsseldorf mit 285 EUR/m² und setzte sich damit vor Hamburg und Köln, wo jeweils 280 EUR/m² zu verzeichnen sind. Schlusslicht unter den Big Seven ist Stuttgart mit 275 EUR/m². Auch in Leipzig hat sich die Spitzenmiete stabil entwickelt und liegt unverändert bei 120 EUR/m²
Highstreet Investments weiter stark nachgefragt
Highstreet Investments zählten auch im Jahr 2015 zu den gefragtesten Anlageklassen. Insgesamt flossen mehr als 3,9 Mrd. EUR in Deutschlands Einkaufslagen und damit fast doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Die starke Nachfrage und der damit einhergehende Wettbewerb unter den Investoren haben auch im Jahr 2015 die Preise weiter steigen lassen. Bei den Kaufpreisen für Geschäftshäuser in den bestfrequentierten Lagen der großen Einkaufsstraßen bleibt München der teuerste deutsche Standort (Kaufpreisvervielfältiger : 24,0 bis 30,0). Den größten Sprung hat die Hauptstadt Berlin gemacht (23,0 bis 28,0), die sich mittlerweile auf Rang zwei geschoben und Hamburg auf Platz drei verdrängt hat (22,5 bis 27,5). Dahinter folgen gleichauf Frankfurt, Düsseldorf und Köln (je 22,0 bis 27,0). Grundsätzlich lässt sich aber festhalten, dass gerade in dieser Assetklasse vereinzelt immer wieder Ausreißer zu beobachten sind, bei denen die Preise noch deutlich höher liegen.
Chantal Schaum
chantal.schaum@bnpparibas.com