Seit Mitte 2014 ist das Transaktionsvolumen für erstklassige Wohnimmobilien in Central London stark gesunken. Die Daten des Grundbuchamtes zeigen, das von Anfang Juli 2015 bis Ende Juni 2016 8.599 Verkäufe abgeschlossen wurden. Das sind 25 Prozent weniger als in den gleichen zwölf Monaten des Vorjahres. „Der Hauptgrund für die geringen Verkaufszahlen ist die höhere Stempelsteuer“, kommentiert Tom Bill, der das Research für Londoner Wohnimmobilien bei der internationalen Immobilienberatung Knight Frank verantwortet.
Die Kombination aus niedrigeren Angebotspreisen und dem schwächeren Pfund hat indes begonnen, die Nachfrage anzukurbeln. Die Unsicherheiten rund um den EU-Austritt haben zudem Verkäufer dazu bewogen, ihre Verkaufspreise realistischer zu gestalten.
Entsprechend ist die Zahl der Besichtigungen, der möglichen neuen Käufer und der Objekte im Angebot in den drei Monaten per Ende September 2016 im Vergleich zu den Vorjahreswerten dieser Monate gestiegen.
Die Oktoberdaten zeigen erste Anzeichen, dass sich die Belebung der Nachfrage in mehr Transaktionen niederschlagen könnte. Die Anzahl der Verträge für Liegenschaften in einem Wert zwischen zwei und fünf Millionen Pfund, die stark unter der höheren Stempelsteuer gelitten haben, waren im Oktober mit Ausnahme von März höher als in den restlichen Monaten dieses Jahres. Das Hoch im März kam vor allem im Vorfeld der zusätzlichen Erhöhung der Stempelsteuer per April zu Stande. „Es wäre zu früh, von einer Erholung zu sprechen“, sagt Bill. „Die Käufer sind nach wie vor äußerst preissensibel.“ So liegt laut Knight Frank die Zahl der Verkäufe von Januar bis Oktober 2016 ein Drittel unter den entsprechenden zehn Monaten von 2014. Auch die anstehenden Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU rund um den Brexit könnten die Nachfrage ausbremsen.
Die Preise für Immobilien zwischen zwei und fünf Millionen Pfund sind in den letzten zwölf Monaten per Oktober 2016 um -2,4 Prozent gefallen, diejenigen für Objekte zwischen ein und zwei Millionen Pfund um -1,4 Prozent. Insgesamt haben die Preise für beste Wohnobjekte in Central London per Oktober 2016 im Jahresvergleich um -2,3 Prozent nachgegeben. Damit sind sie auf dem Stand des zweiten Quartals 2014.
(Quelle: Presseinformation von Knight Frank)