Sachwerte / Immobilien

Notenbankkäufe treiben Gold weiter nach oben

„Auch wenn sich der Goldpreis zunächst in einer breiten Seitwärts-Range bewegen wird, stehen die Zeichen derzeit auf Kaufen.“

Zu dieser Einschätzung kommt Daniel Rauch, Edelmetall-Experte bei der LBBW Asset Management und Teil des Rohstoff-Teams, das die LBBW Rohstofffonds managt. Grund für die weiterhin optimistische Einschätzung für das gelbe Edelmetall sei das strategische Interesse von Staaten an Gold, das den Goldpreis stütze und in den kommenden Monaten für weiteres Aufwärtspotenzial sorgen dürfte.

„Eine aktuelle Umfrage des World Gold Council unterstreicht die steigende Nachfrage der globalen Notenbanken nach Gold – das wird dem Goldpreis wieder Auftrieb verleihen“, sagt Daniel Rauch. Demnach haben rund 80 Prozent der Befragten bei der Umfrage unter den Zentralbanken angegeben, dass sie davon ausgehen, dass die Währungshüter ihre Goldbestände in den nächsten zwölf Monaten weiter erhöhen werden. Das sei der höchste Wert, der seit Beginn der jährlichen Umfrage im Jahr 2018 verzeichnet wurde.

Laut Mitteilung des World Gold Council beliefen sich die Netto-Käufe der Zentralbanken allein im April dieses Jahres auf 33 Tonnen. „Angesichts des deutlich gestiegenen Preisniveaus ist das bemerkenswert“, betont Rauch. Wie sehr sich der Goldpreis mittlerweile auf den Käufen der Zentralbanken stütze, habe sich im Mai gezeigt: Die Nachricht, dass die chinesische Notenbank PBoC im Mai keine weiteren Goldkäufe getätigt habe, sei belastend für den Goldpreis gewesen. Markteinschätzungen, dass China nun die Goldkäufe gänzlich einstellen werde, hält er allerdings für eine Fehlinterpretation.

Rauch geht dagegen davon aus, dass insbesondere die chinesische Nachfrage nach Gold mittelfristig hoch bleiben wird – und zwar sowohl von Seiten der Zentralbank als auch von Seiten der Privatanleger. „Vor dem Hintergrund, dass der heimische Immobilienmarkt kriselt und chinesische Aktien schwächeln, ist für viele chinesische Anleger Gold eine der verbliebenen Investmentalternativen.“ Zudem seien Zinssenkungen, wie zuletzt durch die EZB, letztlich positiv für den Goldpreis. Da Gold keine laufenden Erträge abwerfe, erscheine das Edelmetall in Zeiten hoher Zinsen im Vergleich zu anderen Asset-Klassen für viele Investoren weniger attraktiv. Das ändere sich gerade.

Rauch denkt daher, dass der Goldpreis nach der aktuellen Seitwärtsbewegung bis Ende des Jahres weiter steigen und neue Allzeithochstände erreichen wird.

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