Lloyd-Fonds-Chef Torsten Teichert nimmt dazu Stellung:„ Wir haben es mit einer weltweiten, historisch lang andauernden Schifffahrtskrise zu tun. Schiffskredite an ausländische Kreditnehmer sind genauso unter Wasser wie die an deutsche.“ Die größeren Reedereien profitieren auch in Krisenzeiten durch die Handlungsmöglichkeiten aufgrund der Vielzahl an Schiffen im Vergleich zu einem „KG-Einschiffsfonds“. Eine Sanierungsplattform verspricht Hilfe, die Frachtschiff-Kontor Bahira GmbH. Der Rechtsanwalt und Ex-HSH-Prokurist Jan Duken ist die Person dahinter, in Zusammenarbeit mit schiffsfinanzierenden Banken und den Hamburger Reedereien F. Laeisz, Norddeutsche Reederei H. Schuldt und Rickmers Reederei. Zusammen mit Banken, die einen partiellen Forderungsverzicht einräumen werden finanziell angeschlagene Schiffe gekauft, um sie kurzfristig operativ zu stabilisieren und mittelfristig zu sanieren. Einen gleichen Entwurf gibt es bereits für Feederschiffe. In diesem Fall sieht das Kontor vor, dass die Schiffseigentümer bzw. die Anleger durch einen Besserungsschein an einem eventuellen Gewinn im erholungsfalle beteiligt werden. Das Problem der Banken erklärt sich durch den derzeitigen Schiffswert, welcher entschieden unter dem aktuellen Kredit liegt. So sei ein marktgerechter Verkauf nur mit beträchtlichen Abschreibungen möglich. Teichert zufolge, könne ein Ansatz die Absprach für Kaufpreise oberhalb des Marktwertes sein. „Es ist aber das gleiche Schiff wie zuvor. Aber durch diese Übertragung ist es aus den Augen der Öffentlichkeit“, so Teichert.
Schiffsfonds verstecken?
Die medialen Äußerungen über Schiffsfonds tragen grundsätzlich derzeitig nicht zu deren Erholung bei. Ein Lichtblick sollen die neuen Sanierungsplattformen darstellen. Der kritische Blick der Medien lässt sich schnell als Vorwurf verstehen, da bereits „bei Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise weitere Fonds aufgelegt“ wurden, „die zur Stabilisierung auch in alte Fonds investieren sollten“. Außerdem hätte aufgrund der hohen Bestellungszahlen im Vorfeld eine „deutliche Überkapazität“ vorhergesehen werden müssen.