Sachwerte / Immobilien

Shopping-Center – von der Location zur Destination

Das Einkaufsverhalten in Deutschland unterliegt einem dramatischen Wandel. Der Einzelhandel wird voll von der Digitalisierung ergriffen.

 

Die Branche hat den Trend erkannt und ist dabei, mit umfangreichen Investitionen gegenzusteuern. So soll in der Mehrzahl der Shopping-Center der Flächenanteil der Gastronomie, Dienstleistungen und Freizeit deutlich ausgebaut werden. Die Flächen von Unterhaltungselektronik, Fashion, Schuhen & Accessoires sollen laut einer Befragung des German Council of Shopping- Centers 2019/ EHI Retail Institute dagegen reduziert werden. Das ist auch notwendig, denn über 50 Prozent der Center in Deutschland sind laut GMA (Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung für Einzelhandelsentwicklungen in Deutschland) für die Zukunft bisher schlecht gerüstet.

Klassische Shopping-Center mit einem hohen Anteil an Fashion, Schuhen, Accessoires und Unterhaltungselektronik sind 2018 in der Gunst der Anleger deutlich zurückgefallen. Core-Investoren bevorzugten zuletzt Einzelhandelsinvestments mit starkem Nahversorgungsfokus.

Bei Einzelhandelstransaktionen in urbanen Lagen und mit großen Investitionsvolumina werden verstärkt Objekte mit diversifizierter multifunktionaler Nutzung nachgefragt. Nutzungen aus den Bereichen Wohnen (klassisch, gewerblich), Hotel, Büro (klassisch, Coworking), Gastronomie und Freizeit werden gezielt als Ergänzung des Einzelhandels gesehen und stabilisieren sich wechselseitig innerhalb von multifunktionalen Shopping-Centern, größeren Geschäftshäusern und Quartieren, so die Colliers International Deutschland GmbH.

Immotail – Mischnutzungskonzepte gewinnen zunehmen an Bedeutung

Ein internationales Benchmark für die neuen Lifestyle Hubs der Zukunft wird die American Dream setzen. Sie ist noch nicht einmal eröffnet und wurde bereits für ihren innovativen Ansatz „Shopping und Unterhaltung“ ausgezeichnet. Der fünf Milliarden Dollar teure Einzelhandels- und Unterhaltungskomplex erhielt den „Best Futura Shopping Center Award“ von der MAPIC, einer internationalen Einzelhandelsfachmesse und -konferenz, die jedes Jahr im November in Frankreich stattfindet.

American Dream wird unter anderem über Nordamerikas größten HallenWasserpark, die größte Skihalle und das erste Sea Life Aquarium in New Jersey verfügen. Laut dem Entwickler, der Familie Ghermezian, soll sie der beste neue Einzelhandels- und Freizeitkomplex mit Schwerpunkt auf Vielfalt, Innovation und Wow-Faktor werden.

Die lokalen Auswirkungen und Effekte sind enorm. Erwartet wird, dass American Dream nach ihrer Eröffnung am 25. Oktober 2019 1,2 Milliarden Dollar an Einnahmen generieren und 16.000 Arbeitsplätze schaffen wird.

Die Hälfte der 30 bis 40 Millionen prognostizierten Besucher sollen Touristen sein. Ein Faktor, der auch in Deutschland bei zukünftigen Neuentwicklungen von Shopping-Destinationen Berücksichtigung finden muss.

Stirbt der Einkaufsbummel aus?

Aus Sicht des Endverbrauchers stehen das Produkt, das erworben werden möchte, und guter Service im Vordergrund, so eine aktuelle Publikation „Zukunft des Konsums“ der Stiftung für Zukunftsfragen und der ECE Projektmanagement GmbH & Co. KG mit rund 195 Shopping-Centern im Management in elf Ländern mit über 7.000.000 Quadratmetern Verkaufsfläche, etwa 19.500 Einzelhandelsmietern und mit Assets under Management von 33 Miliarden Euro. Zukunftsbezogenen Meinungsbilder der deutschen Bevölkerung wurden repräsentativ erhoben und analysiert. Die Ergebnisse der Studie spiegeln nicht nur das gegenwärtige Konsumverhalten der Bundesbürger wider, sondern präsentieren auch plausible Prognosen in vier Kapiteln, wie „Deutschland im Wandel“, „Der Handel“, „Der Kunde“ sowie „Blick in die Zukunft“.

„Die Konsumenten wollen und werden auch in Zukunft weiterhin das Internet nutzen, um dort zu stöbern und einzukaufen. Aber noch lieber werden sie die Geschäfte vor Ort besuchen, da diese ihnen etwas bieten, das sie online niemals finden werden: die Möglichkeit, alle Sinne zu nutzen, Erlebnis und Einkauf zu verbinden sowie den persönlichen Kontakt zu Mitmenschen. Wenn dies weiterhin geboten wird, bleibt Online-Shopping auch zukünftig nur eine Ergänzung und kein Ersatz für den stationären Handel“, so Prof. Dr. Ulrich Reinhart, Wissenschaftlicher Leiter der Stiftung für Zukunftsfragen.

Freizeitwirtschaft als Treiber für neue und innovative Shopping-Destinationen

Die Freizeitwirtschaft rüstet sich schon seit Jahren mit innovativen Konzepten für die Integration von mehr Freizeitattraktionen in neue wie bestehende Shopping- Destinationen.

Einen substanziellen Mehrwert bietet hier auch die RDA, Retail Destination Alliance, die im Zusammenschluss der Partner Drees & Sommer, Maxmakers und meines Unternehmens, der SD Group, ihre Kenntnisse, Netzwerke und Kreativität nutzt, um die Entwicklung zu innovativen erlebnis- und freizeitorientierten Shopping- und Lifestyle-Destinationen zu unterstützen.

Die IAAPA Expo Europe vom 16. bis 19. September 2019 in Paris als „The Leisure Industry’s Premier Event in Europe“ ist gefragter denn je. Über 15.000 Freizeit-Experten aus über 100 Ländern treffen sich jährlich, um die Neuerungen aus den Branchensegmenten Amusement und Theme Parks, Integrated Hotels und Resorts, Water Parks, Family Entertainment Centers, Historic/Cultural/Tourist alle Arten von Attraktionen, Museen und Science Centers, Zoos und Aquarien und viele weitere Attraktionen zu diskutieren und auf den Ausstellungsflächen zu testen.

Die neue Messe „Welt der Freizeit“ bietet am 10. und 11. September 2019 in Kalkar im Wunderland Kalkar auf 6.000 Quadratmetern jede Menge Neues aus der Freizeitwelt. Von virtuellen Spielgeräten und Glamping über Wasser-Attraktionen und WellnessAngeboten bis hin zu Virtual Reality und zahlreichen anderen Attraktionen. Durch den interaktiven Charakter der Messe gibt es eine Menge zu entdecken. Und genau das möchte ja auch der Kunde der Zukunft wenn es dann heißt: Let me retailtain you!

(SD Group/MG)

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