Die Ski-Regionen der Vereinigten Staaten behaupten sich weiter als Wachstumsmarkt für Immobilieninvestitionen: Trotz unbeständiger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen erwiesen sich die Preise für Skiimmobilien in 2024 als überdurchschnittlich stabil und stiegen an den gefragtesten Standorten weiter.
Der renommierte Wintersportort Vail im US-Bundesstaat Colorado beispielsweise, verzeichnet jährliche Preissteigerungen von durchschnittlich rund fünf Prozent, mit Spitzenangebotspreisen von bis zu 90.000 Euro pro Quadratmeter (rund 8.800 US-Dollar pro Quadratfuß) im Jahr 2024. Auch Skigebiete in anderen US-Bundesstaaten, darunter Park City (Utah), Mount Baker (Washington), Mount Bachelor (Oregon), Sun Valley (Idaho), Whiteface (New York) sowie Sugarloaf (Maine), zählen zu den begehrtesten Standorten für Wintersportbegeisterte in den USA. Auf der Wunschliste ganz oben: Ski-in/Ski-out-Objekte mit direktem Zugang zur Piste, die aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit selten sind und entsprechend konstant hohe Preise erzielen. „
Viele Skigebiete sind hier in Privatbesitz oder befinden sich auf gepachtetem Land des U.S. Forest Service, was Neubauprojekte stark begrenzt. Das hält das Angebot in den Kernlagen knapp und sichert die Wertstabilität. 2025 entscheiden sich Käufer jedoch nicht mehr allein für die direkte Pistenlage, sondern auch für das Potenzial einer Immobilie: Luxus definiert sich über das Erlebnis und die Möglichkeiten, die sie bietet“, sagt Paul Benson, Lizenzpartner von Engel & Völkers Park City.
Mehr als eine Skiimmobilien: Käufer setzen auf Komfort, Exklusivität und Rendite
Ein Trend, der sich zuletzt verstärkt hat: Das Konzept des „Personal Retreats“. Ski-Immobilien werden nicht mehr nur als klassische Zweitwohnsitze betrachtet, sondern zunehmend als exklusive Rückzugsorte, die Privatsphäre, Erholung und ganzjährige Freizeitmöglichkeiten für die Familie vereinen. Gleichzeitig rücken wirtschaftliche Faktoren stärker in den Fokus: Mischnutzungen, wie sie in europäischen Ski- und Feriengebieten zunehmend etabliert sind, gewinnen auch in den USA an Bedeutung – sowohl als Einkommensquelle als auch zur Werterhaltung der Immobilien. „Klassische Skiunterkünfte, wie sie in den 1990-er Jahren üblich waren, sind heute deutlich seltener gefragt. Käufer suchen heute nach einem Ort, der über das Gewöhnliche hinausgeht und ganzjährig einen exklusiven Lebensstil bietet. Besonders ultra-luxuriöse Skiimmobilien sind gefragter denn je und verkaufen sich oft besonders schnell – vor allem an Käufer der Generation X und der Boomer-Generation”, sagt Paul Benson.
US-Wirtschaftselite setzt verstärkt auf eigene Skidestinationen
Die Nachfrage nach exklusiven Skiimmobilien in den USA wird maßgeblich von Käufern aus der Finanz- und Tech-Branche getrieben. Diese sind im Durchschnitt zwischen Mitte 40 und Mitte 60 Jahre alt und verfügen über ein jährliches Einkommen von mindestens 500.000 US-Dollar. Für sie ist eine SSkiimmobiliennicht nur ein Zweitwohnsitz, sondern eine wertstabile Kapitalanlage mit hohem Lifestyle-Faktor. Auffällig ist der klare Fokus auf den heimischen Markt: So stammen beispielsweise 99 Prozent der Käufer in Vail aus den Vereinigten Staaten, allen voran aus Colorado. Besonders stark vertreten sind hier lokale Käufer aus Vail und Umgebung, die 49 Prozent der Nachfrage ausmachen, sowie Interessenten aus der Metropolregion Denver und der sogenannten Front Range-Region, die 17 Prozent der Käufer stellen, die hier in erster Linie nach Zweitwohnsitzen suchen. Die Front Range bezeichnet den dicht besiedelten Streifen entlang der östlichen Ausläufer der Rocky Mountains, der sich von der Region um Fort Collins über Denver bis nach Colorado Springs erstreckt.
Diese Städte sind wirtschaftliche Zentren mit hoher Kaufkraft, was die Nachfrage nach Ferienimmobilien in Vail antreibt. Käufer aus anderen US-Bundesstaaten machen rund 33 Prozent des Marktes aus. Internationale Investoren spielen eine deutlich untergeordnete Rolle – ihr Anteil liegt bei lediglich 1 Prozent. Die starke Inlandsnachfrage lässt sich durch mehrere Faktoren erklären: Geopolitische Unsicherheiten und verschärfte regulatorische Vorgaben für Auslandserwerbe steigern die Attraktivität für hochvermögende Privatpersonen, in Ski-Immobilien im eigenen Land zu investieren.
Hinzu kommt ein entscheidender Faktor: Komfort. US-Käufer schätzen nicht nur die hervorragenden Skibedingungen mit verlässlicher Pulverschnee-Garantie, sondern auch die hohe Dienstleistungsqualität und die bequeme Erreichbarkeit der Top-Destinationen. Führende Skiorte wie Aspen oder Vail bieten abseits der Abfahrten exklusive Freizeitmöglichkeiten, private Clubs und eine gehobene Gastronomie. „Vielen geht es nicht mehr nur um das Skifahren, sondern um den gesamten Lifestyle, der nach der Piste beginnt“, sagt Paul Benson.
Ausblick: US-Ski-Immobilienmarkt entwickelt sich zum Premiumsegment
Engel & Völkers erwartet in den kommenden fünf bis zehn Jahren eine anhaltende Expansion des US-Markts für Skiimmobilien. Vor allem wohlhabende Käufer treiben die Nachfrage, während steigende Kosten für den Skisport den Markt zunehmend in ein exklusives Segment verschieben. Um neue, jüngere Käufergruppen zu erschließen, werden alternative Eigentumsmodelle wie Teil-Eigentum an Bedeutung gewinnen. In Regionen mit begrenztem Bauland rückt die Modernisierung bestehender Objekte stärker in den Fokus. Gleichzeitig werden immer mehr Skigebiete auf limitierte Ticketkontingente und exklusive Erlebnisse setzen – eine künstliche Verknappung, die die Nachfrage nach hochwertigen Immobilien weiter antreiben wird.
Der vollständige Trendreport steht Ihnen hier auf Englisch zum Download zur Verfügung: „The Evolving Expectations of Modern Ski Homebuyers in the US and Canada