Ein großes Einfallstor für unnötigen Energieverbrauch sind einfach verglaste Fenster, aber auch isolierverglaste Fenster die vor 1995 eingebaut wurden. Wie man dieses Tor schließt, indem man Fenster tauscht, erklärt für das Anlegermagazin Mein Geld der Verband Fenster + Fassade (VFF).
Mehr als 10 Milliarden Euro setzten Unternehmen in Deutschland zuletzt pro Jahr mit dem Sanieren von Gebäuden zur Steigerung der Energieeffizienz um, wie das Statistische Bundesamt kürzlich meldete. Ein wichtiger Bereich: Fenster und Türen. Denn drei Viertel der deutschen Wohngebäude entstanden vor 1979, ca. 210 Millionen Fenster in Deutschland müssten laut einer aktuellen VFF/BF-Studie ausgetauscht werden, um sie energetisch auf den Stand der Technik zu bringen.
Das merken auch die Verbraucher. Immer mehr Menschen werden angesichts der hohen Heizkosten aktiv. Denn die Investition für den Fenstertausch rentiert sich, erst recht, weil schon der steigende CO2-Preis auf fossile Wärmeenergie die Kosten des Heizens künftig weiter steigen lässt. „Die guten Gründe liegen auf der Hand. Der Fenstertausch spart Kosten, schont das Klima, schafft mehr Komfort und ist ein Gewinn für die Optik der eigenen vier Wände. Denn alte Fenster sind häufig unansehnlich, schlecht isoliert und meist auch nicht mehr dicht schließend“, sagt VFF-Geschäftsführer Frank Lange.
Innovative Methoden für sauberen Fenstertausch
Hinzu kommt: Mit modernen Methoden ist der Fenstertausch schnell und sauber erledigt – rechtzeitig zum nächsten Winter und vorausschauend auch für künftige Generationen. Die in Deutschland bislang am häufigsten Vorgehensweise beim Fenstertausch: Der einstufige Fenstereinbau. Nachteil dieser Methode: Jedes Mal müssen Bauanschlüsse wieder hergestellt werden. Einfacher und sauberer ist es da, wenn möglich, das Fenster auf der vorhandenen Zarge einzubauen. Der alte Rahmen wird dann von der Zarge gelöst und der neue Rahmen mit der bestehenden Zarge verschraubt.
Anschließend kann der Flügel eingehängt werden. Schmutz oder Staub entstehen kaum, wenn die Fachleute ihr Handwerk verstehen. „In Neubauten kommen zunehmend diese 2-stufigen Montagen mit Vorab-Zargen zur Ausführung.“ so Lange „Diese Montageart erleichtert zukünftig den Fenstertausch.“
Bauanschluss erhalten
Um Mauerwerk, Tapeten oder Bodenbeläge zu schonen, kommen je nach baulichen Gegebenheiten auch die Einschub- oder Überschubmontage infrage, sollte keine Zarge vorhanden sein. Wichtiger Vorteil: Der Bauanschluss bleibt bestehen, was Sicherheit und Schnelligkeit beim Sanieren gut tut. Denn der bisherige Blendrahmen einschließlich der Anschlüsse bleibt erhalten. Er wird durch den Einschub von innen sozusagen aufgedoppelt. Von außen sieht der neue Blendrahmen dann aus wie der bestehende Flügelrahmen. Ausgestattet wird die Immobilie darauf aufsetzend mit modernen Fensterflügeln mit besserem Wärme-, Schall-, Einbruchschutz sowie hoher Dichtheit und verlässlicher Funktionalität. Bei diesen Verfahren muss die Fassadenverkleidung nicht weichen, da die Montage von innen erfolgt. Das spart enorm viel Zeit. Pro Fenster sind Einbauzeiten von nur einer halben Stunde keine Seltenheit. „Überschub- und Einschubverfahren ermöglichen mit wenigen Eingriffen ein sehr sauberes und zügiges Sanieren“, erklärt Fensterexperte Lange.
Anders sieht es aus, wenn Zarge und Rahmen komplett ausgetauscht werden. Wer sich für einen Fenstertausch mit Wechsel sämtlicher Rahmen entscheidet, ist frei in der Aufteilung aber auch Vergrößerung der Fensterflächen und des Designs. Dann muss aber auch mehr Zeit für Planung, Demontage und Einbau eingeplant werden. Dafür empfehlen sich Vorab-Montagezargen.
Mit diesen auch als Einbaurahmen oder Blindstock bezeichneten Elementen lassen sich die eigentlichen Fenster erst in der ‚trockenen‘ Bauphase einbauen. Das senkt das Risiko von Schäden an den neuen Fenstern und der Fassade deutlich. Ein weiterer Vorteil: Der Bauanschluss bleibt künftig beim Fenstertausch über das gesamte Gebäudeleben erhalten. „Vorausschauende Immobilienbesitzer sollten bei der Sanierung die weitere Entwicklung ihrer Immobilie im Blick haben, und damit auch künftigen etwaigen Erneuerungsbedarf“, sagt Lange.
Ein Haus steht mindestens 100 Jahre, die Fenster halten rund 40 Jahre. „Mit dem zweistufigen Fenstereinbau tun Sie im doppelten Sinne etwas Gutes. Denn mit der Entscheidung für diese bequeme Methode freuen sich Kinder und Enkel über komfortablen, klimafreundlichen Fenstertausch“, so VFF-Geschäftsführer Lange.
Expertentipp
Für den Fenstertausch bietet sich staatliche Förderung von Bund, Ländern und Gemeinden an. Welche Programme für welche Immobilie passen können, zeigt schnell und zuverlässig der kostenlose Fördermittel-Assistent vom Verband Fenster + Fassade (VFF). Die rechenstarke Online-Hilfe bietet eine übersichtliche Navigation und individuelle Suchfunktionen. Damit Sie auch in der Förder-Landschaft in der Komfort-Zone bleiben. Möglich ist auch eine separate Herstellersuche, über die sich gezielt Fachbetriebe auffinden lassen.
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