Wirtschaft

Mobile Banking der neuen Generation

Das Digitalisierungszeitalter stellt neue Herausforderungen an Unternehmen und schürt Wünsche bei den Verbrauchern. Kunden sind auf ihrem Smartphone, dem Laptop und dem Tablet „always-on“, bestens informiert und schätzen Geschwindigkeit, Transparenz und einfaches Handling.

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Banken können mit der Fintech-Konkurrenz nur schwer mithalten Mehr zufriedene Bankkunden in Deutschland

Fintechs verzeichnen bedeutende Fortschritte in der Kundenwahrnehmung. Dennoch muss ein Großteil der Banken zugeben, auf die steigende Bedrohung durch sie nicht ausreichend vorbereitet zu sein. Zu diesem Ergebnis kommt der World Retail Banking Report (WRBR) von Capgemini und Efma. Die Studie stellt fest, dass weltweit mittlerweile fast zwei Drittel (63 Prozent) aller Bankkunden Fintech-Produkte oder -Dienstleistungen nutzen. Gleichzeitig sind Kunden eher dazu bereit, Freunden und Familie ihren Fintech-Anbieter (55 Prozent) zu empfehlen, als ihre Bank (38 Prozent). Deutsche Kunden sind mit 66 Prozent etwas affiner in der Nutzung von Fintech-Produkten als der weltweite Durchschnitt. Dementsprechend würden sie auch öfter (66 Prozent) ihren Fintech-Anbieter als ihre Bank (43 Prozent) weiterempfehlen.

Es stimmen 96 Prozent der Bankenmanager weltweit überein, dass sich der Sektor in Richtung eines digitalen Bankenökosystems entwickeln wird, in dem Fintechs eine bedeutend größere Rolle spielen werden. Jedoch konnten nur 13 Prozent von ihnen bestätigen, ein entsprechendes System im Einsatz zu haben, das diese Entwicklung mitträgt.

Die Nutzung der Dienstleistungen von Fintechs ist besonders in den aufstrebenden Märkten und unter jüngeren Kunden verbreitet. Aus Kundensicht seien die Dienste leicht zu bedienen (82 Prozent), bieten einen schnellen Service (81 Prozent) und ein gutes Kundenerlebnis (80 Prozent). Banken hingegen haben eine andere Sicht auf diese von den Kunden genannten Vorteile. So stimmen weniger als die Hälfte (40 Prozent) der Banken zu, dass Fintechs ein gutes Kundenerlebnis bieten (ein Unterschied von 40 Prozentpunkten). Dass sie einen schnellen Service liefern, bestätigen sogar nur 36 Prozent der Banken (ein Unterscheid von 45 Prozentpunkten).

Trotz eines verbesserten Kundenerlebnisses bei Banken, sind Fintechs weiterhin auf der Überholspur

Weltweit machten die Kunden bessere Erfahrungen mit ihrer Bank – in über 85 Prozent der untersuchten Länder war das Kundenerlebnis im Gegensatz zum letzten Jahr besser. Dieses spiegelt sich auch im Capgemini Customer Experience Index (CEI) wider, wonach das Kundenerlebnis weltweit um 2,9 Punkte gestiegen ist. In Deutschland stieg der Wert um 6,3 Punkte auf 77,1 Punkte von 100 an. Da der Anteil der zufriedenen Bankkunden in Deutschland im weltweiten Vergleich mit am stärksten gestiegen ist (um 14 Prozentpunkte), konnte sich das Land von Platz 22 in 2015 auf Platz 12 in diesem Jahr unter den 32 Ländern im Index steigern. Nichtsdestotrotz lässt sich dieser allgemeine Fortschritt nicht greifbar in gewinnbringendes Kundenverhalten, wie Kundenbindung, Weiterempfehlungen oder den Verkauf zusätzlicher Dienstleistungen, übertragen. So sind beispielsweise weltweit lediglich 16 Prozent und in Deutschland 15 Prozent der Kunden gewillt, zusätzliche Dienstleistungen ihrer Bank in Anspruch zu nehmen.

Banken selbst sehen Vertrauen als ihre größte Stärke (70 Prozent). Zwar sprechen mehr Kunden den Banken ihr volles Vertrauen aus, aber das Bild wendet sich, wenn man zum vollen Vertrauen den Anteil dazurechnet, der zu einem gewissen Maß Vertrauen hat. Dementsprechend holen die Fintech-Unternehmen auf: Über alle untersuchten Regionen hinweg, geben mehr als 88 Prozent der befragten Kunden an, ihrem Fintech-Provider voll oder zumindest in einem gewissen Maße zu vertrauen. Während 90 Prozent der Bankenmanager registriert, dass die Geschwindigkeit des Wandels zunimmt, fühlt sich nur weniger als ein Viertel in Sachen Agilität und Innovationsfähigkeit den Fintechs überlegen.

„Wenn es den Banken nicht gelingt, mehr kundenrelevante Innovationen voranzutreiben, werden Fintechs bestehende Lücken nutzen und weitere Kunden hinzugewinnen“, sagt Klaus-Georg Meyer, Leiter Business & Technology Consulting Financial Services bei Capgemini. „Banken haben die Möglichkeit, kollaborativ mit Fintechs zusammenzuarbeiten. Dafür müssen die Banken jedoch agiler werden und schneller handeln, bevor sich das Zeitfenster im sich rasch entwickelnden Umfeld wieder verschließt.“

Partnerschaft statt Übernahme

Um auf die Bedrohung, die diese Unternehmen für traditionellere Modelle darstellen, reagieren zu können, sehen es fast zwei Drittel der Führungskräfte in Banken als notwendig an, Fintechs als Partner zu betrachten. Dabei geht die Mehrheit der Strategien zur Bankenentwicklung in Richtung Zusammenarbeit (46 Prozent) und Investment (44 Prozent). Weniger als ein Fünftel (18 Prozent) spricht von Plänen zur Akquisition einer Fintech-Firma oder ihrer Technologie.

„Die Bereitschaft sich mit Fintechs zusammenzuschließen, ist ein Zeichen dafür, dass Banken selbst oft nicht in ausreichendem Maße auf eine digitale Zukunft vorbereitet sind“, sagt Vincent Bastid, Secretary General, Efma. „Partnerschaften mit diesen Unternehmen, liefern Banken die dringend benötigte Orientierungshilfe in Sachen Produktentwicklung, und helfen Ihnen dabei, ihre Rolle im aktuellen Bankenumfeld festzulegen.“

Banken und Fintechs besitzen komplementäre Stärken, die genutzt werden sollten, um das Kundenerlebnis im Finanzbereich zu verbessern. Während Fintechs sich in Agilität, Innovation und der Anwendung neuer Technologien auszeichnen, haben Banken Kapital, eine weitreichende Kundenbasis und Expertise im Umgang mit Regulatoren. Laut des Reports müssen Banken „umfassender denken“, wenn sie die sich wandelnden Kundenwünsche im digitalen Zeitalter erfüllen wollen. Höchste Priorität wird sein, die Kernsysteme neuzugestalten und in der Application Programming Interface (API)-basierten Softwareentwicklung volle Kompetenzen aufzubauen. Banken werden ihr volles Wachstumspotenzial nur erreichen, wenn sie auch die wachsende Rolle der Fintechs akzeptieren und Kooperationswege finden, während sich das digitale Finanznetzwerk weiterentwickelt.

Wirtschaft

Anleger zeigen sich von Niedrigzinsen unbeeindruckt

Das Niedrigzinsumfeld hat kaum Auswirkungen auf das Anlageverhalten der Deutschen“, sagt Dr. Michael Völter, Vorsitzender des Vorstands der Vereinigung Baden-Württembergische Wertpapierbörse e.V.. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der Börse Stuttgart. Nur ein Drittel der 2.000 Befragten kümmert sich heute mehr um ihre Geldanlage als vor Beginn der Niedrigzinsphase. Weniger als ein Drittel von ihnen ist der Meinung, dass Wertpapiere im aktuellen Umfeld eher in Betracht kommen als in den Jahren davor. „Selbst das Argument, dass Altersvorsorge im derzeitigen Zinsumfeld kaum noch möglich ist, beeindruckt wenig“, stellt Völter fest. Tatsächlich gaben nur 30 Prozent der Befragten an, dass Wertpapiere wie Aktien, Anleihen, Exchange Traded Funds oder Zertifikate für die Altersvorsorge in Zukunft an Bedeutung gewinnen werden.

„Dabei sind die Vorteile von Wertpapieren im Vergleich zu klassischen Sparprodukten in diesem Umfeld offensichtlich“, so Völter. „Vor wenigen Wochen senkte die Europäische Zentralbank ihre Leitzinsen auf null. Für Privatanleger war das keine gute Nachricht. Um trotz historisch niedriger Zinsen eine interessante Rendite zu erwirtschaften und Vermögensaufbau sowie Altersvorsorge zu betreiben, führt derzeit kaum ein Weg an Wertpapieren vorbei.“

Immerhin haben Wertpapierbesitzer und Deutsche mit Interesse an Wertpapieren in höherem Maße erkannt, dass die Wertpapieranlage im derzeitigen Zinsumfeld durchaus Chancen bietet. Unter den 868 befragten Anlegern haben sich 45 Prozent im letzten Jahr intensiver mit ihrer Geldanlage beschäftigt. Außerdem sagt rund die Hälfte von ihnen, dass Wertpapiere für die Altersvorsorge wichtiger werden. „Erfahrene Anleger erkennen, dass Wertpapiere für den persönlichen Vermögensaufbau nützlich sind. Das sehen wir auch daran, dass die Mehrheit der bereits in Wertpapieren investierten Anleger in Zukunft wieder investieren würde.“ Dagegen würden 65 Prozent der Gesamtbevölkerung derzeit keine Wertpapiere erwerben.

Einer der Gründe, dass sich die Deutschen der Auswirkungen niedriger Zinsen auf ihr gespartes Geld nicht bewusst sind: „Sie beschäftigen sich zu wenig mit ihrer persönlichen Geldanlage“, erklärt Michael Völter. Denn nur jeder vierte Bundesbürger setzt sich nach eigenen Angaben mindestens alle 14 Tage mit seiner Geldanlage auseinander. Rund die Hälfte der Befragten kümmert sich halbjährlich, seltener oder nie um sein Geld. Hoffnung macht jedoch die jüngere Altersgruppe: Rund ein Drittel der Befragten (32 Prozent) zwischen 16 und 39 Jahren beschäftigt sich mindestens alle 14 Tage mit seiner Geldanlage – ein Hinweis auf ein größeres Bewusstsein für die Bedeutung des Themas.

Knapp die Hälfte der Anleger (49 Prozent), die angaben, mit der Geldanlage auf Rendite abzuzielen, beschäftigt sich mindestens alle 14 Tage mit ihren Geldangelegenheiten und ist besser informiert. „Diesen Anlegern ist bewusst: Wer Rendite erwirtschaften möchte, muss sich häufiger um seine Finanzen kümmern und sich intensiver informieren“, sagt Völter. „Denn nur wer über die nötigen Kenntnisse verfügt, kann selbstbestimmt und erfolgreich an den Kapitalmärkten agieren.“

Eindeutig ist das Ergebnis der Umfrage in Bezug auf die Bedeutung persönlicher Finanzberatung: 55 Prozent der Anleger stimmen der Aussage voll und ganz zu, eine persönliche Beratung sei im Vorfeld einer Geldanlage unabdingbar. Außerdem kaufen 60 Prozent der Wertpapierbesitzer ihre Finanzprodukte über den Finanzberater ihrer Bank. „Der Bedarf an professioneller Finanzberatung ist weiterhin hoch, der Weg zum selbstständigen Anleger also noch lang“, stellt Völter fest. „Doch langfristig müssen Anleger ihre Geldanlage selbst in die Hand nehmen und sich häufiger damit beschäftigen, als sie das aktuell tun. Dann steigt die Erfahrung und damit die Chance, eine möglichst gute Rendite bei tragbaren Risiken zu erzielen.“

Allgemein

Die Ära der virtuellen Niederlassungen naht

In den USA verwenden mittlerweile knapp 52 Prozent aller Smartphone-Nutzer, die über ein Bankkonto verfügen, die mobile Version. Deutschland weicht nicht von den westlichen Statistiken ab. Wie der Studie „Online banking penetration in European Markets 2015“ zu entnehmen ist, bedienen sich sage und schreibe 51% der Deutschen des Internets beim Online-Banking. Eine andere Studie„International Survey Banking“ zeigt, dass 42 % der Deutschen mobiles Banking in Anspruch nehmen und weitere 15% beabsichtigen, dies demnächst zu tun. Die Verbraucher erwarten die Anpassung von Lösungen an eigene Bedürfnisse und einen individuellen Ansatz. Wie wird die zunehmend dynamisch fortschreitende Digitalisierung der Gesellschaft das Bankengeschäft verändern?

Nach Einschätzung von Experten ist die Dynamik des Mobilen Bankings höher als jene des Online-Bankings oder diese befindet sich in einem ähnlichen Entwicklungsstadium. Dies ist u. a. auf die schnell fortschreitende Sättigung des Marktes mit modernen Mobilgeräten zurückzuführen. Laut Grzegorz Mlynarczyk, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Ailleron : „Das Online- und Mobile-Banking ist in Deutschland bereits zum Standard geworden. Kunden besuchen immer seltener konventionelle Bankfilialen.Sie wollen Zugang zur Dienstleistung überall und zu jeder Zeit haben, und erwarten zugleich eine bestmöglich personalisierte Kundenbetreuung. Folglich sind weitere Schritte bei der Suche und Entwicklung von neuen Lösungen erforderlich, die auf die Bedürfnisse moderner Verbraucher zugeschnitten sind.“

Aus der weltweiten Studie in Bezug auf Privatbankenkunden geht hervor, dass die Verbraucher in erster Linie Bequemlichkeit beim Umgang mit dem eigenen Bankkonto erwarten. Elektronische Kanäle bieten den Kunden zwar einen freien Zugang zu Bankdienstleistungen an jedem Ort und zu jeder Zeit, aber das bedeutet jedoch nicht, dass sie auf persönliche Besuche in den Bankfilialen gänzlich verzichtet haben. Laut Studien[3] ist der Besuch in der Bankfiliale immer noch die beliebteste Form zur Lösung von Problemen. Interessanterweise ist Polen Marktführer in Bezug auf die Bereitstellung innovativer Banklösungen wie virtuelle Bankfilialen.

Virtuelle Bankfilialen stellen bereits jetzt eine Brücke zwischen herkömmlichen Bankdienstleistungen und dem SB-Banking dar. Das im Browser und in den Mobilgeräten verfügbare System schließt die Lücke zwischen der zuweilen kaum intuitiven Online-Betreuung und der physischen Anwesenheit in der Bankfiale. Virtuelle Niederlassungen ermöglichen es, viele Sachen zu erledigen, ohne die eigenen vier Wände verlassen zu müssen. Bei Bedarf bieten sie Kunden auch den Kontakt mit Spezialisten in der jeweiligen Branche.

Entgegen der Ansicht der Technologie-Skeptiker sind solche Dienstleistungen wie LiveBank ein Garant für höchste Sicherheit. Dies garantiert u. a. die Kundenbescheinigung und die Autorisierung der Transaktion auch mit Hilfe der Sprachbiometrie, die den Kundenkomfort deutlich steigert. Jede Sitzung, die mittels dieses Dienstes erfolgt, wird aufgezeichnet und verschlüsselt, was wiederum eine reibungslose Abwicklung eventueller Reklamationen ermöglicht.

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