Allgemein

Quasi-Staatsanleihen: Investment Professionals rechnen mit steigenden Ausfällen in Schwellenländern

In den vergangenen Monaten war in vielen Schwellenländern ein starker Anstieg bei der Emission von Quasi-Staatsanleihen in US-Dollar und anderen Hartwährungen zu beobachten.

Über 800 Milliarden US-Dollar sollen inzwischen in dem Segment staatsnaher Anleihen eingesammelt worden sein. Diese werden typischerweise von Unternehmen emittiert, bei denen der Staat über 50 Prozent der Anteile hält beziehungsweise mehr als 50 Prozent der Stimmrechte besitzt, und sie beinhalten zumeist implizite staatliche Garantien. Die Zunahme der Verschuldung im Rahmen von Quasi-Staatsanleihen der Emerging Markets halten 74 Prozent der deutschen Investment Professionals für problematisch (53,8 Prozent) oder sehr problematisch (20,2 Prozent). Rund ein Viertel der Befragten (25,9 Prozent) hält diese Entwicklung für weniger oder nicht problematisch – so die Ergebnisse der aktuellen DVFA Freitagsfrage.

In den zurückliegenden Schwellenländer-Krisen sind die Regierungen bei drohenden Zahlungsausfällen von Quasi-Staatsanleihen zumeist eingeschritten. Vor dem Hintergrund der angestiegenen Emission und der Rahmenbedingungen an den Finanzmärkten rechnen 94,2 Prozent der Experten in Zukunft jedoch mit mehr Problemen und Ausfällen bei staatsnahen Anleihen – 69,2 Prozent in moderatem Umfang, 25 Prozent in deutlichem Umfang. Nur 5,8 Prozent der Befragten gehen nicht von einer solchen Entwicklung aus.

„Auch wenn die starken Mittelabflüsse der vergangenen Monate aus den Schwellenländern fundamental nur teilweise zu rechtfertigen sind, muss die zunehmende Verschuldung im Rahmen von staatsnahen Anleihen beobachtet werden“, erläutert Ralf Frank, Generalsekretär der DVFA e.V. „Für Investoren bedeutet dies, bei der Analyse von Quasi-Staatsanleihen und deren Emittenten zukünftig noch genauer hinzuschauen“, so Frank.

Investmentfonds

Marktkonsens 2016 – Investment Professionals sehen harte Landung der chinesischen Wirtschaft als größtes Risiko

19Die Zeit des Jahreswechsels ist die Zeit der Prognosen.

Der aktuelle Marktkonsens lässt sich wie folgt zusammenfassen: Weiterhin bleibt die Inflation gering. Die US-Notenbank Fed erhöht noch etwas die Zinsen, aber nicht sehr viel. Die Europäische Zentralbank wird ihr Quantitative Easing ausdehnen, die Aktienmärkte vor allem in Europa werden davon profitieren. China gelingt es, von Export- auf Binnennachfrage als Konjunkturmotor umzuschalten. Die Währungen der Emerging Markets bleiben unter Druck, ebenso der Euro.

Weiterlesen

Icon

Mein Geld TV

Das aktuelle Video

-
Welche Neuerungen gibt es zum BAV-Geschäft?

Im bAV Geschäft gibt es immer wieder neue Trends und verbesserte Tarife. Was können Berater und Vermittler für 202472025 erwarten?

zum Video | alle Videos
Icon

Mein Geld Magazin

Die aktuelle Ausgabe

Mein Geld 03 | 2024

Die Zeitschrift Mein Geld - Anlegermagazin liefert in fünf Ausgaben im Jahr Hintergrundinformationen und Nachrichten aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Finanzen.

zur Ausgabe | alle Ausgaben