Wirtschaft

DSGV: gemeinsames Positionspapier der Sparkassen-Chefvolkswirte zur Zukunft Europas

In einem Positionspapier haben die Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe bereits am Freitag, also 20 Tage vor dem Brexit-Referendum Aussichten auf eine mögliche Zukunft Europas im Falle eines EU-Ausstiegs Großbritanniens gegeben.

Unabhängig vom Ausgang des Brexit-Referendums fordern die Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe eine „breite Diskussion über die künftigen Ziele und die Aufstellung der politischen Ordnung in Europa, an deren Ende eine Anpassung der europäischen Verträge einschließlich der Zustimmung der europäischen Völker stehen muss“. Offenbar überfordere eine immer engere politische Union Europas die Bürger zunehmend, heißt es in dem gemeinsamen Positionspapier, das heute in Berlin vorgelegt wurde. „Gerade in der heutigen Situation kommt es darauf an, der Eigenverantwortung wieder mehr Vorzug einzuräumen“, so Dr. Michael Wolgast, Chefvolkswirt des DSGV. Das Positionspapier fordert zudem ein Europa mehrerer Geschwindigkeiten, in dem auch temporäre Rückschritte in der Integration zuzulassen seien.

Die Chefvolkswirte sehen den Ausgang des Referendums am 23. Juni 2016 noch immer offen. Im Falle eines Brexit werde es zu langen und komplexen Verhandlungen und auch wirtschaftlichen Nachteilen für Großbritannien und die EU insgesamt kommen. „Gravierend sind aber vor allem mögliche Spillover-Effekte eines Brexit“, so Dr. Jürgen Michels, Chefvolkswirt der BayernLB, der die gemeinsame Positionierung der Chefvolkswirte „Brexit: Zäsur für Europa“ mit vorbereitet hatte. Kommt es zu einem Austritt Großbritanniens aus der EU, könnte dies einen Domino-Effekt auslösen. In diesem Fall drohten erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen, u.a. auch durch eine Erhöhung des politischen Risikos in der EU.

„Aktuell muss es als Warnung für alle überzeugten Europäer gelten, dass eine immer engere Politische Union Europas die Bürger zunehmend über- fordert und das Einreißen von traditionell stabilen nationalen Säulen der Wirtschafts- und Finanzpolitik schlussendlich die Architektur des gesamten vereinten Europas gefährdet.“ heisst es in dem Papier.

Lesen Sie die vollständige Studie der Chefvolkswirte auf der Internetseite des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV): Positionspapier: „Brexit: Zäsur für Europa“.

Wirtschaft

Banksparplan: die einfachste und günstigste Form des Riesterns

Für Sparer, die einfach und kostengünstig riestern möchten, ist der Banksparplan die beste Wahl. Das hat eine Auswertung des gemeinnützigen Online-Verbrauchermagazins Finanztip ergeben. Im Gegensatz zu anderen Formen des Riesterns fallen keine Abschlusskosten an. Sparer können jederzeit den Vertrag wechseln oder Guthaben entnehmen, um damit eine selbst genutzte Immobilie abzuzahlen. Dank staatlicher Förderung erzielt der Banksparplan auch im Niedrigzinsumfeld gute Renditen in der Ansparphase.

Unter den Riester-Angeboten fristet der Banksparplan ein Nischendasein: Von gut 16 Millionen Verträgen in Deutschland ist nur etwa jeder 20. ein Banksparplan. Das liegt auch daran, dass nur Genossenschaftsbanken und Sparkassen das Produkt anbieten. Dabei sind Banksparpläne die einfachste und kostengünstigste Art zu riestern. „Weil Abschlusskosten entfallen, fließt der monatliche Beitrag vom ersten Tag an in den Sparplan“, sagt Manuel Kayl, Geldanlage-Experte bei Finanztip. Sparer können den Anbieter wechseln, das Geld für den Erwerb von Wohneigentum entnehmen oder nur zehn Jahre bis zur Rente ansparen, ohne dass sie Abzüge befürchten müssen.

Zehn Banksparpläne im Test – einer sticht heraus

Finanztip hat die zehn Riester-Banksparpläne, die bundesweit erhältlich und von der Ausgestaltung her nachvollziehbar sind, für verschiedene Szenarien durchgerechnet. In fünf von acht Fällen schneidet das Angebot der Volksbank Gronau-Ahaus am besten ab. Der Sparplan verzichtet auf Gebühren und koppelt den Sparzins an die Rendite deutscher Staatsanleihen. Sollte das Zinsniveau ansteigen, erhöht sich der Sparzins unmittelbar. Bleibt das Zinsniveau dagegen niedrig, bietet die Bank eine Mindestverzinsung von 0,25 Prozent pro Jahr.

Manche Sparpläne bieten aktuell einen höheren Sparzins oder eine laufende Bonusverzinsung an und erscheinen daher auf den ersten Blick attraktiver. Doch der erste Eindruck täuscht. Denn der Sparzins ist variabel und orientiert sich, je nach Angebot, an unterschiedlichen Referenzzinsen. „Wie viel Rendite der Banksparplan am Ende abwirft, hängt von der künftigen Zinsentwicklung, möglichen Bonuszahlungen und Gebühren für Kontoverwaltung und Wechsel ab“, weiß Experte Kayl.

Staatliche Förderung bringt deutliche Zusatzrendite

Im Fall dauerhafter Niedrigzinsen wirft der Banksparplan der Volksbank Gronau-Ahaus im Jahr 0,25 Prozent Rendite ab. Staatliche Zulagen und Steuervorteile mit einbezogen, bringt der Banksparplan aber deutlich mehr: So erzielt zum Beispiel ein Single, der 50.000 Euro im Jahr verdient, noch 30 Jahre bis zur Rente hat und die volle Förderung erhält, in der Ansparphase gut 2,3 Prozent mehr Rendite pro Jahr. Familien mit mehreren Kindern profitieren noch etwas mehr.

Finanztip hat den Renditeaufschlag durch Förderung für die Ansparphase berechnet. Auf die gesamte Lebenszeit des Sparers gerechnet fällt er geringer aus, weil Riester-Renten im Alter voll versteuert werden müssen. Sparer profitieren, wenn ihr persönlicher Steuersatz als Rentner deutlich geringer ist als während des Berufslebens.

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