Nur gut ein Drittel der Deutschen fühlt sich gut abgesichert, wenn im Pflegefall Hilfe im Alltag nötig wird; fast zwei Drittel fühlen sich hingegen auf eine mögliche spätere Pflegebedürftigkeit nicht vorbereitet. Daher sind auch fast alle Befragten (92 Prozent) davon überzeugt, dass zur Absicherung von Pflegerisiken zusätzliche freiwillige Vorsorge notwendig ist. Trotzdem sorgen aber nur 34 Prozent auch tatsächlich vor – und dies zudem oft mit ungeeigneten oder unzureichenden Instrumenten. Dies ergab eine repräsentative bundesweite Umfrage unter 1.003 Bundesbürgern im Auftrag des Konzerns Versicherungskammer.
Nur eine Minderheit sichert sich tatsächlich ab
„Zwischen dem Wissen um die Notwendigkeit zusätzlicher Pflege-Absicherung und dem tatsächlichen Handeln besteht leider bei vielen noch immer eine hohe Diskrepanz“, stellt Kranken- und Pflegevorstand Manuela Kiechle vom Konzern Versicherungskammer fest. Zwar gebe immerhin ein Drittel der Befragten an, in Sachen Pflege zusätzlich privat vorzusorgen. Allerdings unterschätzten dabei viele die tatsächlichen Kosten für eine professionelle Pflege zu Hause oder im Heim: Denn die nach den Leistungen der Pflegepflichtversicherung noch aus der eigenen Tasche aufzubringenden Beträge liegen schon bei ambulanter Pflege bei einigen hundert Euro im Monat; bei stationärer Pflege sogar oft über tausend Euro.
Von denen, die tatsächlich für eine spätere Pflege vorsorgen, tun dies 31 Prozent mit Immobilien, 36 Prozent mit Bargeldreserven, 44 Prozent mit klassischen Altersvorsorgeprodukten und 85 Prozent über Zusatzversicherungen. „Viele dieser Instrumente sind jedoch für die Absicherung von Pflegerisiken nicht oder nur bedingt geeignet“, warnt Kiechle. Müsse etwa im Pflegefall die eigene Immobilie zur Deckung der Kosten verkauft werden, so verliere der Partner des Pflegebedürftigen damit sein vertrautes Umfeld, während Bargeldreserven bei einer längeren Pflege hingegen rasch aufgebraucht seien.
Dass die meisten Befragten Zusatzversicherungen als Mittel der Wahl angeben sei zwar erfreulich, so Kiechle. „Allerdings verwechseln offenbar viele Befragte die Pflegepflichtversicherung, die ja stets nur einen Teil der tatsächlichen Pflegekosten trägt, mit einer Pflegezusatzversicherung“, vermutet sie und verweist dabei auf entsprechende Erfahrungen in zahlreichen Beratungsgesprächen mit Kunden. Dies bestätigt auch der Branchenverband GDV, der aktuell bundesweit weniger als vier Millionen Pflegezusatzversicherungen zählt. Zum Vergleich: Für die finanzielle Sicherheit im Alter sorgen die Deutschen mit rund 88 Millionen Lebensversicherungsverträgen vor.* „Nur eine Pflegezusatzversicherung sichert Pflegerisiken wirklich ab“, ist sich Kiechle sicher. Entsprechend wichtig sei daher die Sensibilisierung und Aufklärung der Menschen zur Pflege. Als führender Pflegeversicherer in Deutschland wolle man daher einen Beitrag dazu leisten, dass die private Absicherung in Sachen Pflege künftig eine ähnlich hohe Verbreitung erreiche wie dies aktuell schon bei der privaten Altersvorsorge der Fall ist.
Neuer Service „PflegePartner“ für Pflegebedürftige und Angehörige
Bei diesem Ziel soll künftig der neue Service ‚PflegePartner‘ helfen. „Kunden mit einer Pflegezusatzversicherung erhalten damit ganz konkrete Unterstützung auf dem Weg durch den Pflegedschungel“, so Kiechle. Bei der Organisation der Pflege beraten und begleiten kompetente Pflege-Berater telefonisch und persönlich: Angehörige erhalten beim Eintritt eines Pflegefalls für drei Monate praktische Unterstützung, z.B. bei der Auswahl von Pflege-Hilfsmitteln, beim pflegegerechten Umbau des Hauses oder der korrekten Beantragung von Zuschüssen und Leistungen. Professionelle Beratung und Hilfe durch examinierte Pflege-Fachkräfte, so Kiechle, spare Zeit und Geld und entlaste die Angehörigen oft auch psychisch enorm.
Unterstützt wird die praktische Hilfestellung durch einen digitalen PflegePartner: Auf dem Desktop oder Smartphone können Angehörige alle Aktivitäten rund um die Pflege koordinieren – ganz unabhängig vom Wohnort. Kümmern sich mehrere Kinder um die pflegebedürftigen Eltern, erhalten alle online Zugriff auf sämtliche Informationen. Zudem bietet der digitale PflegePartner auch Services wie Online-Antragstellung, Pflegegrad-Rechner, Pflege-Suche und Dokumenten-Archiv.
(Versicherungskammer)