Meist wird die Entscheidung auf später verschoben. Doch das ist ein Fehler. Beim Sparen spielt der Faktor Zeit nämlich eine wesentliche Rolle. Je länger angespart und die verdienten Zinsen wieder angelegt werden, desto höher fällt am Ende der Sparbetrag aus. Dieser sogenannte Zinseszinseffekt beruht auf der Tatsache, dass wieder angelegte Zinsen die Anlagesumme erhöhen und darauf entsprechend mehr Zinsen erzielt werden, was wiederum den Anlagebetrag erhöht und so weiter. Wichtigste Faktoren beim Zinseszins sind neben dem eigentlichen Zins der Sparbetrag und der Anlagezeitraum. Je länger, desto besser. Darauf weist die Aktion „Finanzwissen für alle“ der im BVI organisierten Fondsgesellschaften hin.
Ein Rechenbeispiel verdeutlicht das Prinzip: Ein Anleger investiert über einen Sparplan monatlich 100 Euro über einen Zeitraum von 30 Jahren in einen Aktienfonds. Insgesamt hat er dann 36.000 Euro eingezahlt. Bei einer angenommenen durchschnittlichen Rendite von 5 Prozent pro Jahr weist der Sparplan einen Endbetrag von 81.886 Euro aus, wenn eventuelle Steuerbeträge und Ausgabeaufschläge nicht berücksichtigt werden. Hätte er die in dem Zeitraum erhaltenen Zinsen nicht reinvestiert, sondern ausgegeben, dann würden ihm am Ende nur 63.075 Euro zur Verfügung stehen.
Der Zinseszinseffekt macht in diesem Beispiel einen Betrag von 18.811 Euro aus. Neben dem Zinseszinseffekt spielt der Anlagezeitraum eine sehr wichtige Rolle: Anleger, die lediglich für 20 Jahre anlegen, kommen bei gleicher Rendite nur auf einen Betrag von 40.754 Euro. Der Zinseszinseffekt wirkt umso stärker, je länger die Anlagedauer ist. Wie bei einem Marathonlauf lohnt sich also auch bei der Altersvorsorge ein langer Atem. Je früher der Anleger also zu sparen anfängt, desto besser.
(BVI)