Geringes Vertrauen in die Aktienmärkte führt zu konservativem Sparverhalten
Mit Blick auf die Risikobereitschaft sehen 86 Prozent der Befragten das mangelnde Vertrauen in die Aktienmärkte als Grund für ein konservatives Anlageverhalten bei der Altersvorsorge an. Eine generell geringe Risikobereitschaft stellt für 85 Prozent ein wichtiges Hindernis für Investitionen in eine ausreichende Vorsorge dar. Um die Bereitschaft zu fördern, angemessene Finanzrisiken bei der Altersvorsorge einzugehen, finden die Befragten es hilfreich, wenn ein Produkt leicht verständlich und kostentransparent ist. Als besonders nützlich wird die konkrete Informationen zur verbleibenden Rentenlücke bewertet, die sich auftut, wenn ausschließlich über konservative Sparformen vorgesorgt wird. „Daraus folgt, dass den Menschen stärker vermittelt werden muss, welche Funktion dem Risiko in der Kapitalanlage zukommt, wie es beherrscht wird und welche Vorteile es für den Anleger langfristig haben kann,“ so Hackethal.
Informationsqualität und Produktqualität sind wichtige Voraussetzung für die Altersvorsorge
Auffällig ist, dass die überwiegende Mehrheit der Befragten zwar eine generell geringe Risikobereitschaft angibt, jedoch 46,3 Prozent ein dosiertes Risiko tolerieren, wenn sie sehen, dass sich die Rentenlücke dadurch effektiver schließen lässt. „Die Studienergebnisse zeigen, dass Politik und die Finanzdienstleistungsbranche intensiv daran arbeiten müssen, den Menschen die relevanten Informationen zur Altersvorsorge sowie zu ihren Handlungsoptionen verständlich zu machen“, erklärte Reinke.
Darüber hinaus komme es darauf an, Vorsorgelösungen bereit zu stellen, die nicht nur in der Lage seien, das Chance-Risikoverhältnis zu optimieren, sondern sich darüber hinaus flexibel an die sich verändernden Lebensumstände der Sparer anpassen. „Mit den Fondssparplänen verfügt die Fondsbranche über ein Angebot, das diesen Anforderungen Rechnung trägt und zudem die Erkenntnisse der modernen Verhaltensforschung berücksichtigen kann“, so Reinke. „Der Fondssparplan gilt als langweilig, wird vor dem Hintergrund der Herausforderungen der Altersvorsorge aber unterschätzt.“
Im Vordergrund sollten dabei nicht nur die Ausnutzung des Zinseszinseffekts, der Aufbau eines breitgestreuten Aktienportfolios mit Kleinstbeträgen, die Flexibilität und das antizyklische Verhalten durch feste Sparraten stehen. Insbesondere die Möglichkeit, den Kunden psychologisch beim Sparen zu unterstützen, müsse stärker in den Vordergrund rücken. Als eine Möglichkeit hierbei sei zum Beispiel die flexible Dynamisierung der Sparraten denkbar, um eine Kopplung an Lohnsteigerungen zu erreichen. „Teile des zusätzlichen Einkommens können so automatisch für die Altersvorsorge zurückgelegt werden, ohne dass beim Sparer ein Gefühl der Einschränkung entsteht“, führte Reinke aus.