Wie gehen Makler mit dem Thema Cyberversicherung in der Beratung und im Verkauf für Klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) um? Wie reagieren Kunden? Das wollte die HDI Versicherung wissen und beauftragte das Meinungsforschungs-Unternehmen YouGov im Frühjahr mit einer Umfrage. Rund 200 Makler, die im Gewerbegeschäft aktiv sind, haben daran teilgenommen. Das Ergebnis: Die Mehrheit der Teilnehmer kennt sich inzwischen bei diesem Thema aus und geht aktiv auf Kunden zu. Die Mehrheit der Kunden findet das gut. Dennoch gibt es immer noch eine große Anzahl von Kunden, die ablehnend reagieren.
Dass Cyberkriminalität ein nicht zu unterschätzendes Risiko ist, machen prominente Hackerangriffe deutlich. Die weit überwiegende Anzahl der an der Umfrage teilnehmenden Makler – rund 80 Prozent von ihnen – hat sich daher mit dieser Thematik bereits beschäftigt und sich mit den Risiken und Folgen, die Cyberkriminalität für ihre Kunden haben kann, auseinandergesetzt. Rund zwei Drittel der Makler gehen deshalb auch mit dem Thema aktiv auf ihre Firmenkunden zu und sprechen diese gezielt auf die Problematik an. Mit Erfolg: Bei den meisten Kunden kommt das gut an. Diese Erfahrung machen knapp 60 Prozent derjenigen, die das Thema Cybersicherheit beim Kunden aktiv ansprechen. Allerdings sehen sich rund 40 Prozent der Teilnehmer auch mit negativen Reaktionen konfrontiert.
Kunden selbst eher zurückhaltend
HDI-Vertriebsvorstand Dr. Tobias Warweg appelliert deshalb: „Makler sollten sich nicht entmutigen lassen und in Sachen Cyberversicherung weiter auf ihre Kunden zugehen. Das Thema ist zu wichtig, um es liegen zu lassen“. Denn neben technischen und organisatorischen Präventionsmaßnahmen sei ein geeigneter Versicherungsschutz die wichtige dritte Säule für die Cybersicherheit von Unternehmen. Sie werde mehr und mehr zur existenziell wichtigen Geschäftsgrundlage.
Dazu kommt: Von sich aus kommen Firmenkunden nur selten auf das Thema Cybersicherheit zu sprechen. Nur 15 Prozent der Makler gaben an, dass sie zumindest gelegentlich von Ihren Kunden auf das Thema angesprochen werden. Bei 84 Prozent der Teilnehmer ist das nur selten oder nie der Fall. Viele mittelständische Unternehmer sind sich offenbar zwar generell der Gefahren der Cyberwelt bewusst, gehen aber davon aus, dass sie quasi „unter dem Radar fliegen“ könnten. So gaben lediglich drei Prozent der Makler an, dass Kunden befürchten, selbst Opfer einer Cyberattacke zu werden.
Versicherungswirtschaft in der Pflicht
„Zu klein, zu unwichtig, keine interessanten Daten – das sind Trugschlüsse“, warnt Tobias Warweg. Und er sieht die Versicherungswirtschaft hier in der Pflicht. Versicherer und Vermittler müssten ihre Kundenkontakte nutzen, die Kunden zu informieren und eindringlich auf die Gefahren hinzuweisen. Denn gerade in kleinen, spezialisierten Unternehmen ist häufig enormes fachliches Know-how konzentriert. Und sensible Planungs- und Kundendaten und bieten lohnende Ziele. Dazu kommt, dass kleinere Unternehmen häufig nicht gezielt angegriffen werden. Schadsoftware wird oft auf eine große Zahl von Unternehmen angesetzt. Irgendjemand ist dann immer unvorsichtig genug und öffnet zum Beispiel einen verseuchten E-Mail-Anhang. „Die Versicherer können hier zusätzlich zum eigentlichen Versicherungsschutz wertvolle Hilfe schon im Vorfeld leisten. Das Leistungsspektrum reicht da von Präventionsmaßnahmen wie Mitarbeiterschulungen über Sofortmaßnahmen im Falle eines Cyberangriffs bis hin zu klassischen Versicherungsleistungen“, betont Warweg.
(HDI)