Warum wurde die GrüneRente ins Leben gerufen?
DR. GUIDO BADER: Wir haben sehr früh verstanden, dass wir mit dem bisherigen Denken nicht weiter- kommen. Nachhaltigkeit ist für uns kein kurzfristiger Trend. Sie ist eine Haltung, die sich aus unserer Tradition als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit ableitet. So sehen wir es ebenfalls in unserer Verantwortung, zum Erhalt der ökologischen, sozialen und ethischen Grundlagen der Gesellschaft beizutragen.
Woher haben Sie die Gewissheit genommen, dass das genau der richtige Schritt ist?
DR. GUIDO BADER: Wir erkennen seit vielen Jahren immer wieder Trends für neue Produkte und setzen diese dann mit dem nötigen Mut um. Auch bei der GrüneRente hat sich dieser Mut ausgezahlt:
Das Produkt hat sich zu einem echten Erfolgsmodell entwickelt, nach dem gezielt gefragt wird. Aktuell liegt der Anteil der GrüneRente am Neugeschäft bei 17 Prozent. Besonders hoch ist die Nachfrage nach einer grünen betrieblichen Altersversorgung.
Wie überzeugen Sie Kunden, lieber auf nachhaltige, statt auf klassische Vorsorge zu setzen?
RALF BERNDT: Ganz einfach: Wir zeigen die Vorteile auf. Eine nachhaltige Altersvorsorge kann genau das Gleiche wie eine „konventionelle“ Rente. Es gelten die gleichen Kostensätze und Überschussbeteiligungen. Bei fondsgebundenen Tarifen bieten wir zudem eine große Auswahl. Die Bandbreite reicht von kosten- günstigen ETFs bis hin zu aktiv gemanagten Fonds mit verschiedenen Schwerpunkten.
Wie prüfen Sie, ob ein Investment nachhaltig – und damit für die Kunden der Stuttgarter geeignet ist?
RALF BERNDT: Wir lassen uns beim Nachhaltigkeitsinvestment freiwillig vom INAF, dem Institut für nachhaltiges, ethisches Finanzwesen, unabhängig prüfen. Anschließend veröffentlichen wir einen jährlichen Anlagebericht. Darin können Kunden und Geschäftspartner einfach und transparent prüfen,
in welche konkreten nachhaltigen Projekte wir investieren und in welchem Umfang.
Warum sollte in Unternehmen mit einer Nachhaltigkeitsstrategie auch eine grüne bAV zwingend zum Angebot gehören?
DR. GUIDO BADER: Mit der Integration der Betriebsrente in ihre CSR-Strategie zeigen Unternehmen soziale Verantwortung für ihre Mitarbeiter. Umso mehr, wenn es sich um eine grüne bAV handelt. Auf diese Weise macht eine nachhaltige Betriebsrente Arbeitgeber noch attraktiver.
Herr Dr. Bader, Sie sind Mitglied im Beirat für nachhaltige Finanzen der Bundesregierung. Was steht dort auf der Agenda?
DR. GUIDO BADER: Ziel ist es, eine Sustainable- Finance-Strategie mit möglichst konkreten Maßnahmen zu entwerfen, so dass die Kräfte der Finanzmärkte optimal für den Transformationsprozess hin zu nach- haltigem Wirtschaften genutzt werden können. Auf europäischer Ebene wird zudem gerade am „Aktionsplan Sustainable Finance“ gearbeitet. Er beinhaltet zum Beispiel allgemein verbindliche Defini- tionen, wann ein Investment als „grün“ bezeichnet werden darf. Zudem wird mit der EU-Transparenz- verordnung ab März 2021 eine Informationspflicht Einzug halten.
Wie ist die Haltung der Stuttgarter dazu?
DR. GUIDO BADER: Zusätzliche Regulierungsvorhaben sind eine herausfordernde Aufgabe, der wir uns immer stellen. Wir sehen darin aber auch eine Chance, um eine wachsende nachhaltige Kundengruppe zu erschließen und gleichzeitig einen Beitrag zum Erhalt unseres Planeten zu leisten.
RALF BERNDT: Wir sollten jedoch auch an den Nutzen für die Kunden denken. Nur eine weitere Flut von Papieren überfordert und bringt nicht immer die gewünschten Ergebnisse. Wir halten einen ganzheit- lichen Ansatz für sinnvoll, das heißt, das Thema auf Seiten der Anbieter, der Vermittler und der Kunden präsenter werden zu lassen.
Vielen Dank für das Gespräch.
Weitere Informationen unter:
gruenerente.stuttgarter.de