. Doch was ist dran an diesem Mythos, der sich in Deutschland so hartnäckig hält? Ein Blick in die Schadenstatistik gibt Aufschluss:
Tatsächlich liefern die Schadenszahlen der Gothaer Versicherung keine Beweise für eine Unglückshäufung an einem Freitag, den 13. „Während durchschnittlich an Freitagen im vergangenen Jahr – ohne die Berücksichtigung von Schäden durch Naturereignisse – 509 Schäden im Privatkundenbereich passierten, waren es an den drei angeblichen Unglücks-Freitagen (13. Februar, 13. März und 13. November) 498, 505 und 515 Schäden. Damit liegen diese Tage sogar eher unter dem Durchschnitt“, erklärt Tobias Eichholz vom Gothaer Schaden-Controlling. Die meisten Schäden passierten übrigens an Samstagen (durchschnittlich 521 Schäden) oder Montagen (durchschnittlich 519 Schäden). An Sonntagen geht es hingegen schadenfreier zu, mit 384 Schäden im Mittel ist es auch statistisch eher ein Tag der Ruhe.
Das „Unglücksdatum“ lässt die Statistik kalt, viel stärker beeinflusst aber das Wetter die Anzahl der Schäden. „Naturgewalten wie Stürme, Gewitter oder Hochwasser verursachen in nur wenigen Stunden eine immense Anzahl an Schäden “, erklärt Eichholz. Der Orkan Niklas zog sich beispielsweise vom 30. März bis zum 1. April 2015 über Europa und verursachte in Deutschland und Österreich Böen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 192 km/h. Tobias Eichholz rechnet vor: „Im Bereich Privatkunden entstanden dadurch bei der Gothaer am Dienstag, den 31. März 9.935 Schäden. Zum Vergleich dazu: An einem durchschnittlichen Dienstag ohne Naturschäden entstanden im letzten Jahr nur 482 Schäden. Der Orkan ließ die Schäden also um das über 20-fache ansteigen.“