Wird die Lebenserwartung auch künftig weiter steigen und besteht die Möglichkeit die Lebenserwartung für die Zukunft verlässlich prognostizieren zu können? Diesen Fragen ging die Zurich Gruppe Deutschland gemeinsam mit Beratungsgesellschaften, Demografie-Experten von Hochschulen und Bundesinstituten im Rahmen einer Langlebigkeitsstudie nach. Insbesondere die Situation der Menschen ab Alter 50 Jahre wurde in der Studie beleuchtet. Demnach gibt es keine Erwartung für eine wesentliche kurzfristige Veränderung, die die durchschnittliche Lebenserwartung von 83,2 Jahren eines heute 50-Jährigen auch in der Zukunft erheblich verändern würde.
Hat der Mensch ein „natürliches Verfallsdatum“?
Es gibt positive und negative Faktoren, die auf die Lebenserwartung Einfluss haben. Zu den positiven Treibern gehören zum Beispiel die medizinische Entwicklung und die gesunde Lebensweise der Deutschen. Negative Auswirkung auf die Lebenserwartung haben Umweltgifte und Erkrankungen. Die Autoren stellen in der Studie fest, dass bei Personen ab Lebensalter 50 die Auswirkungen dieser Faktoren besser vorhergesagt werden können. Für jüngere Personen sind die Effekte der negativen und positiven Treiber durch die Wirkung über einen längeren Zeitraum kaum abschätzbar. Grundsätzlich heißt es in der Studie, dass das maximale Alter in den letzten ca. 130 Jahren zwar gestiegen ist, allerdings nicht so stark wie die Lebenserwartung bei Geburt. Geht man davon aus, dass es ein maximales Lebensalter Ω gibt, dann steuert alles auf ein „natürliches Verfallsdatum“ (genetische Grenze) des Menschen hin, auch wenn die Autoren der Studie noch nicht beziffern können, wo diese Grenze liegt.
Längere Lebenserwartung – höhere Kosten: Wie soll das finanziert werden?
Auch wenn noch nicht beziffert werden kann, wo die genetische Altersgrenze der Menschen liegt, haben sich die Experten auch mit der grundsätzlich erfreulichen Entwicklung der längeren Lebenszeit beschäftigt. Denn die längere Lebenszeit und damit verbundene Kosten der Gesellschaft durch zum Beispiel Rentenzahlungen und medizinische Versorgung stellt nicht nur den Gesetzgeber, sondern auch die Versicherungswirtschaft vor neue Herausforderungen. Daher haben die Experten analysiert, wie sich das Risiko der Langlebigkeit finanzieren lässt. Die Antwort liegt in der Diversifizierung. Schließt man viele einzelne Rentnerinnen und Rentner mit ähnlichen Eigenschaften zu einer Gruppe zusammen, so gleichen sich die individuellen Risiken der Gruppenmitglieder durch Zufallserlebnisse, wie Unfälle und akute Erkrankungen, gegenseitig aus. Erst in einem solchen Kollektiv wird das Langlebigkeitsrisiko kalkulierbar. Der Diversifizierungsprozess wird dabei in vier Stufen unterteilt. Das unsystematische Risiko der individuellen Langlebigkeit wird verringert, durch die Bündelung in Kollektive. Diese Kollektive, mit ihren jeweiligen Merkmalen, müssen untereinander ausgeglichen werden. Dabei spielen regionale und gesellschaftliche Faktoren eine wichtige Rolle.
Die Risiken für die Versicherer können zusätzlich durch Rückversicherungen reduziert werden und somit breiter gestreut werden. In einem vierten Schritt würden die Risiken durch eine Verbriefung an den Kapitalmärkten weiter diversifiziert werden. Diese bewährten Schritte wären ausreichend, um dem Risiko der gestiegenen Lebenserwartung zu begegnen.
Entscheidend dafür ist, dass unerwartete materielle Abweichungen in der durchschnittlichen Lebenserwartung unwahrscheinlich sind.
(Quelle: Presseinformation der Zurich Gruppe)