Während der Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung von drei auf 2,5 Prozent gesenkt wurde, wurden die Beiträge zur Pflegeversicherung auf 3,05 Prozent, für Beitragszahler ohne Kinder sogar auf 3,3 Prozent, angehoben. Zuvor lagen diese Sätze bei 2,55 und 2,8 Prozent. Insgesamt hat sich der Beitragssatz zur Pflegeversicherung damit seit ihrer Einführung 1995 mehr als verdreifacht, der Höchstbeitrag hat sich sogar mehr als vervierfacht.
„Auf Grund der demografischen Entwicklung wird sich dieser Trend weiter fortsetzen“, warnt Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB). „Wer künftig noch eine qualitativ gute Pflege haben möchte, muss deshalb frühzeitig eine private Pflegezusatzversicherung abschließen. Denn nur wer das in jungen Jahren tut, kann von günstigen Beiträgen profitieren.“ Da der Markt jedoch komplex ist und es zahlreiche Tarifvarianten gibt, sollten Versicherungsnehmer den Rat eines fachkundigen Experten einholen. Hier eignen sich die vom FPSB zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®- Professionals, die auf ganzheitlicher Basis und gezielt auf den individuellen Bedarf hin für ihre Kunden die optimal passende Pflegeversicherung empfehlen können.
Es ist tatsächlich so etwas wie ein Paradigmenwechsel. War in den 1970er- bis 1990er-Jahren noch die Arbeitslosigkeit hierzulande eines der drängendsten Probleme, zeichnet sich nun ab, dass künftig immer mehr die Versorgung Pflegebedürftiger zum Kernthema wird. Dieser Trend hat seinen Ursprung in der Alterung der Bevölkerung. „Dass die Menschen hierzulande immer älter werden, bedeutet einerseits einen zunehmenden Fachkräftemangel und damit einhergehend eine rückläufige Arbeitslosigkeit, weshalb die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung gesenkt werden können“, erklärt der FPSB-Vorstand. „Andererseits haben wir immer mehr ältere Mitbürger mit einer steigenden Lebenserwartung, weshalb die Zahl der Pflegebedürftigen zunimmt und deren Versorgung teurer erkauft werden muss.“
Das belegen Zahlen. Waren laut dem Statistischen Bundesamt 1999 noch zwei Millionen Bürger pflegebedürftig, sind es inzwischen über drei Millionen. Diese Zahl wird in dem Maße weiter steigen wie Deutschland altert. Für das Jahr 2045 werden nach Berechnungen des Demographieportals des Bundes und der Länder 4,5 Millionen Pflegebedürftige erwartet. Zugleich aber nimmt die Zahl der Bewohner Deutschlands ab. „Der prozentuale Anteil der Pflegebedürftigen wird folglich drastisch steigen und zwar von derzeit etwa 3,5 auf über sieben Prozent im Bundesdurchschnitt“, informiert Prof. Tilmes, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch wissenschaftlicher Leiter des PFI Private Finance Institute / EBS Finanzakademie der EBS Business School, Oestrich-Winkel, ist. „In manchen Bundesländern sogar auf über zehn Prozent.“
Gesetzliche Pflegeversicherung ist nur eine Teilkaskoversicherung
Zwar hat die Politik auf diese Entwicklung reagiert und zahlreiche Gesetzesänderungen auf den Weg gebracht, die die Pflegeversicherung erweitert haben. „Jedoch ist die Pflegepflichtversicherung nur eine Teilkaskoversicherung“, warnt der FPSB-Vorstand. Trotz gestiegener Beiträge für die Pflegeversicherung übersteigt der durchschnittliche Eigenanteil für die ambulante und stationäre Pflege im Alter schon heute die finanziellen Möglichkeiten vieler Menschen. „Im Bundesdurchschnitt müssen Pflegebedürftige im Monat 300 bis 1.200 Euro für ambulante Pflege aus eigener Tasche dazu zahlen, bei stationärer Pflege sogar rund 1.800 Euro.“
Wer eine auskömmliche Altersversorgung besitzt, kann sich das zwar womöglich leisten. Werden aber beide Ehepartner im Alter gleichzeitig pflegebedürftig, können die Kosten auch schnell das Budget ehemaliger Gutverdiener übersteigen. „Da es immer mehr Pflegebedürftige und immer weniger Altenpfleger gibt und die Kosten einer unserer modernen Standards und Möglichkeiten angemessenen Pflege steigen, müssen wir mit geradezu explodierenden Eigenanteilen rechnen“, so Tilmes. „Damit zeichnet sich ein Pflegenotstand ab, der dazu führen kann, dass qualitativ gute und menschenwürdige Pflege in einer Einrichtung zu einem Privileg für Vermögende wird. Künftig erscheinen monatliche Eigenbeiträge von 5.000 Euro in einer Großstadt nicht unrealistisch.“
Hilfe von Seiten der Familie ist dabei nicht zu erwarten. Anders als früher haben immer weniger Menschen Kinder, die in der Nachbarschaft wohnen und die sich die persönliche Pflege der Eltern aufteilen können. „Umso wichtiger ist, dass sich jeder so früh wie möglich mit dem Thema private Zusatzversicherung beschäftigt“, erklärt der Finanzexperte weiter. Denn wer spät damit beginnt, muss mit sehr hohen Beiträgen rechnen. Allerdings gibt es am Markt eine Vielzahl an Tarifvarianten, weshalb es für den Bürger kaum möglich ist, selbst das Passende zu finden.
Mit CFP®-PROFESSIONALS zum individuell passenden Versicherungsschutz
Zudem gilt es zu bedenken, dass vor dem Abschluss einer privaten Pflegeversicherung zahlreiche Fragen geklärt werden müssen. So gilt es zu ermitteln, wie viel Versicherungsschutz wirklich notwendig ist, wie hoch die gesetzliche und private Rente im Alter ausfällt, wie viel Vermögen jemand für die Kosten der Pflege zurücklegen kann oder welche Kosten zu tragen sind, wenn ein Ehepartner noch im eigenen Haus wohnt, während der andere in einer stationären Einrichtung gepflegt wird. Um dies alles zu berechnen, kann die Unterstützung eines CFP®- Professionals sinnvoll sein. Diese vom FPSB Deutschland zertifizierten Finanzplaner zählen zu den am besten ausgebildeten Finanzexperten hierzulande. Sie sind in der Lage, alle wichtigen Fragen zu diesem Thema zu beantworten und können auf ganzheitlicher Basis den individuell passenden Versicherungsschutz finden.
(FPSB)