Bernardino glaubt, dass für eine erfolgreiche Solvency II-Etablierung die enge Zusammenarbeit mit nationalen Behörden unabdingbar ist. Man müsse zunächst über pragmatische Lösungsansätze nachzudenken, bevor konkrete strategische Umsetzungen ins Auge gefasst würden.
Ein wichtiger Bestandteil des Change-Prozesses sei es, sich über Erfahrungen auszutauschen und von internationalen Aufsichtsmechanismen zu lernen. Die von der europäischen Kommission getragene Eiopa will nationale Systeme mit “Added Values” beliefern. Die dazugehörigen risikobasierten Indikatoren zeigen analytisch auf, worauf Prioritäten zu setzen sind.
Der Eiopa-Chef sieht eine der zentralen Challenges in den kommenden Jahren im präventiven Verbraucherschutz. Es sei fundamental, diesen auf der Grundlage finanzieller Gesamtstabilität zu stärken. Außerdem werden Konsumenten zunehmend in die Pflicht genommen, bei der Wahl von Pensionsprodukten rationaler zu entscheiden.
Die Einführung eines Pan-European-Pension-Products ist ein weiteres Großprojekt auf der Strategie-Agenda der Eiopa. “Gegenwärtig wird an einigen weiterführenden Elementen gearbeitet, berichtet Bernardino. Noch warten wir darauf, das Produkt detaillierter auszugestalten. Dazu bedarf es der Zustimmung der EU-Kommission.”
Mittlerweile sind auch am Business- und Finanzplatz Frankfurt die Terroranschläge von Paris und deren Auswirkungen auf die Versicherungswirtschaft Gesprächsthema. Carlos Montalvo, Executive Director der Eiopa, gab zu verstehen, dass die Insurance-Player schon nach den Attacken von 9/11 gezeigt hätten, dass sie für die Menschen da seien, wenn sie gebraucht würden. Dieser Verantwortung stellt sich die Versicherungsbranche auch in der aktuellen Risikolandschaft.